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Strafpunkte: Pierre Gasly (Alpine) in kritischer Lage

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly

Pierre Gasly

​Die Regelhüter in der Formel 1 wollen 2023 bei der Vergabe von Strafpunkten mit mehr Augenmass vorgehen. Aber Alpine-Fahrer Pierre Gasly muss noch fünf weitere Rennen lang bangen.

Zur Saison 2014 hin führte der Autosport-Weltverband FIA ein Strafpunkte-System ein: Maximal elf Strafpunkte darf sich ein Grand-Prix-Pilot in einem Zeitraum von zwölf Monaten (also über eine Saison hinaus) leisten. Wer sich zwölf oder mehr zuschulden kommen lässt, der kommt gewissermassen auf die Strafbank und muss einen Grand Prix lang zuschauen.

Alpine-Fahrer Pierre Gasly ist diesem Punkt ungemütlich nahe. Der 26-jährige Franzose steht derzeit bei 10 Knöllchen, und die ersten davon verfallen erst am 22. Mai 2023. Anders formuliert – der Sensationssieger des Italien-GP von 2020 in Monza darf sich in den kommenden fünf WM-Läufen in Saudi-Arabien, Australien, Aserbaidschan, Miami und Imola nur wenig zuschulden kommen lassen.

Im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi 2022 hat der 108-fache GP-Teilnehmer zu bedenken gegeben: «Ich sehe mich nicht als einen Rennfahrer, der andere in Gefahr bringt. Fakt ist vielmehr, dass ich mir zahlreiche Strafpunkte durch Prozedurfehler eingehandelt habe, sagen wir durch das Fahren jenseits der Pistenbegrenzung.»

«Ich hoffe wirklich, wir finden Mittel und Wege, um das Punktesystem zu überdenken. Denn ich glaube nicht, dass es im Sinne der Sache sein kann, dass wir auf einmal fünf gesperrte Fahrer erleben oder – im schlimmsten Fall – eine WM-Entscheidung, ohne dass einer der Hauptdarsteller überhaupt antreten kann. Wenn wir aber mit dem heutigen System weitermachen, dann werden wir früher oder später in Schwierigkeiten kommen.»

Aus FIA-Kreise ist zu hören: In Sachen Strafpunkte sollen die Rennkommissare 2023 mit mehr Augenmass vorgehen – also weniger Punkte für geringfügige Vergehen wie etwa das Überfahren einer weissen Linie.

Wir sind vor dem zweiten WM-Lauf der Saison auf dem Jeddah Corniche Circuit den Fragen nachgegangen, wer strafbelastet ins Rennen geht, wofür diese Punkte vergeben wurden und wann die Strafen verfallen (in Klammern). Hier die Antworten.

Strafpunkte vor dem zweiten WM-Lauf

10 Strafpunkte: Pierre Gasly (F)
2 wegen Kollision mit Stroll in Spanien (22. Mai)
2 wegen Kollision mit Vettel in Österreich (10. Juli)
1 wegen Verlassens der Rennstrecke in Österreich (10. Juli)
2 wegen zu viel Speed bei roter Flagge in Japan (9. Oktober)
2 wegen zu viel Abstands hinterm Safety-Car in USA (23. Oktober)
1 wegen Abkürzens in Mexiko (30. Oktober)

8 Strafpunkte: Lance Stroll (CDN)
2 wegen Kollision mit Latifi in der Quali von Australien (9. April)
1 wegen Zickzack-Fahrens zur Verteidigung in Australien (10. April)
2 wegen Kollision mit Alonso in den USA (23. Oktober)
3 wegen gefährlichen Manövers gegen Vettel im Brasilien-Sprint (12. November)

7 Strafpunkte: Alex Albon (T)
2 wegen Kollision mit Stroll in Saudi-Arabien (26. März)
1 wegen Verlassens der Rennstrecke in Spanien (22. Mai)
1 wegen Abkürzens in Monaco (29. Mai)
2 wegen Abdrängens eines Gegners in Österreich (9. Juli)
1 wegen Abkürzens in den USA (23. Oktober)

6 Strafpunkte: Fernando Alonso (E)
2 wegen Kollision mit Gasly in Miami (8. Mai)
1 wegen Abkürzens in Miami (8. Mai)
1 wegen Zickzack-Fahrens zur Verteidigung (19. Juni)
2 wegen Kollision mit Ocon im Sprint von Brasilien (12. November)

5 Strafpunkte: Esteban Ocon (F)
2 wegen Kollision mit Schumacher in Bahrain (20. März)
1 wegen Kollision mit Hamilton in Monaco (29. Mai)
2 wegen Kollision mit Tsunoda in Frankreich (24. Juli)

4 Strafpunkte: Yuki Tsunoda (J)
2 wegen Kollision mit Gasly in Grossbritannien (3. Juli)
2 wegen zu viel Tempos bei gelber Flagge in Italien (9. September)

4 Strafpunkte George Russell (GB)
2 wegen einer Kollision mit Pérez in Österreich (10. Juli)
2 wegen einer Kollision mit Sainz in den USA (23. Oktober)

4 Strafpunkte: Guanyu Zhou (RCH)
1 wegen Abkürzens in Saudi-Arabien (26. März)
2 wegen Verlassens der Rennstrecke in Österreich (10. Juli)
1 wegen Kollision mit Schumacher in Frankreich (24. Juli)

3 Strafpunkte: Kevin Magnussen (DK)
2 wegen Kollision mit Stroll in Miami (8. Mai)
1 wegen Abkürzens in Italien (11. September)

3 Strafpunkte: Lando Norris (GB)
1 wegen Verlassens der Rennstrecke in Österreich (10. Juli)
2 wegen Kollision mit Leclerc in Brasilien (13. November)

2 Strafpunkte: Sergio Pérez (MEX)
2 wegen zu viel Abstands hinter Safety-Car in Singapur (3. Oktober)

2 Strafpunkte: Max Verstappen (NL)
2 wegen Kollision mit Hamilton in Brasilien (13. November)

1 Strafpunkt: Charles Leclerc (MC)
1 wegen Abkürzens in Japan (9. Oktober)

Ohne Strafpunkte
Lewis Hamilton (GB)
Carlos Sainz (E)
Nico Hülkenberg (D)
Nyck de Vries (NL)
Valtteri Bottas (FIN)
Oscar Piastri (AUS)
Logan Sargeant (USA)

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