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Kritik von Lewis Hamilton? Schumacher jammerte nie

Von Rob La Salle
Rob Smedley und Michael Schumacher

Rob Smedley und Michael Schumacher

​Der langjährige F1-Renningenieur Rob Smedly über das Verhalten von Spitzenpiloten in Zeiten, wenn es nicht so gut läuft. Er lobt Michael Schumacher, die Worte könnten als Kritik an Lewis Hamilton verstanden werden.

In einem Podcast von Sky Sports F1 ist die Rede darauf gekommen, wie Top-Rennfahrer mit Widrigkeiten umgehen. Als Gast dabei: der langjährige Formel-1-Renningenieur Rob Smedley. Der heute 49-jährige Engländer arbeitete fast elf Jahre lang für Ferrari und wurde als Ingenieur am Wagen von Felipe Massa weltbekannt.

Bei Ferrari konnte Smedley aus nächster Nähe erleben, wie der grosse Michael Schumacher arbeitete. Smedley lobt: «Michael Schumacher hat sich nie beklagt, auch dann nicht, als er nicht gewinnen konnte, nicht einmal im privaten Rahmen. Er hat sich immer loyal vor sein Team gestellt.»

In Fan-Foren wird nun kontrovers darüber diskutiert, ob die Worte von Smedley – ohne den Namen zu nennen – eine Anspielung auf Lewis Hamilton sind und dessen Situation bei Mercedes-Benz.

Smedley weiter: «Schumacher hat sich nie so verhalten, dass im Team ein Konflikt entstanden wäre. Natürlich hat er Schwierigkeiten offen angesprochen, aber das geschah immer in einer Art und Weise, die löungsorientiert war. Er hatte komplettes Vertrauen in seine Techniker, und dieses Vertrauen half ihm dann in schwierigen Zeiten.»

«Fahrer sollten sich nicht gegen das Team stellen, wenn der Rennstall kein siegfähiges Auto gebaut hat. Wenn in einer Mannschaft pro Jahr 15 bis 17 Rennen gewonnen werden, dann ist es einfach, sich gegenseitig auf die Schulter zu klopfen und zu versichtern, wie fabelhaft alle doch sind. Aber wahren Charakter, den erkennt man erst in schwierigen Zeiten. Und die Fahrer spielen hier eine ganz wichtige Rolle.»

«Es ist unfair, den Schwarzen Peter dem Team zuzuschieben. Klar gibt es für ein Top-Team den Anspruch, jedes Jahr ein siegfähiges Fahrzeug auf die Räder zu stellen. Aber die Geschichte hat gezeigt: Es ist unrealistisch, das jedes Jahr zu erwarten. Es ist schlicht unmöglich, in jedem Jahr oder in jedem Rennen Siegchancen zu haben.»

«Mercedes-Benz ist für mich das beste Beispiel. Nach Jahren der Dominanz kommt früher oder später ein gegnerischer Rennstall, vielleicht mit mehr Siegeshunger, und baut ein schnelleres Auto. Es ist unvermeidlich.»

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