Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Aldo Costa: Die Probleme von Ferrari und Mercedes

Von Mathias Brunner
Aldo Costa 2018 in Monza

Aldo Costa 2018 in Monza

​Aldo Costa (61) hat lange als leitender Techniker bei Ferrari und Mercedes gearbeitet und in dieser Zeit 14 Konstrukteurs-Pokal und 12 Fahrer-WM-Titel gewonnen. Der Italiener spricht über die Probleme seiner Ex-Teams.

Auch als Technikchef von Dallara hat Aldo Costa natürlich seine Drähte zur Formel 1 behalten. Über viele Jahre war der Italiener für die GP-Rennwagen von Ferrari und Mercedes-Benz verantwortlich, und bei den Kollegen der Gazzetta dello Sport hat er sich zu den jüngsten Schwierigkeiten der beiden Traditionsmarken geäussert.

Costa zu Ferrari und präziser auf die Frage, ob ein Projekt durch die brüske Auswechslung des Teamchefs nicht leide: «Nein, denn wenn wir die Geschichte anderer Rennställe betrachten, dann können solche Wechsel durchaus gemanagt werden.»

Mercedes hat beim Schritt in die Flügelwagen-Epoche 2022 grosse Probleme gehabt, und der erhoffte Schritt nach vorne mit dem 2023er Fahrzeug ist ausgeblieben. «Das wundert mich nicht», findet Costa. «Jahrelang war Mercedes für alle die Messlatte. Es kann natürlich vorkommen, dass neue Regeln nicht ideal interpretiert werden. Vielleicht war da auch weniger Wagemut dabei als bei anderen Teams.»

«Aber es sind genau solche Hürden, welche die wahren Qualitäten eines Teams beweisen. Ich weiss, dass Mercedes alle Mittel zur Verfügung hat, um wieder an die Spitze zu kommen. Schon in diesem Jahr. Da kommt ein fabelhafter Mehrkampf auf uns zu.»

«Wenn du in der Formel 1 über längeren Zeitraum erfolgreich sein willst, dann musst du es schaffen, alle Puzzle-Teile an den richtigen Platz zu setzen – Chassis, Motor, Fahrer, Mannschaft. Alles muss auf Top-Niveau sein. Und wenn das ein Rennstall schafft so wie früher Ferrari oder Mercedes und gegenwärtig Red Bull Racing, so ist das ein Zustand, der sich nicht so schnell in Luft auflöst. Aber dann ändert sich etwas, etwa wie in der Formel 1 durch diese Änderung im Reglement, und das zuvor so erfolgreiche System gerät aus der Balance. Das ist in allen Sportarten so, nicht nur in der Formel 1.»

Ergebnis Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,179 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,769
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +3,082
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,320
06. Lando Norris (GB), McLaren, +3,701
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +4,939
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +5,382
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +5,713
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +6,052
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +6,513
12. Carlos Sainz (E), Ferrari, +6,594
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Ocon
Esteban Ocon (F), Alpine, Kollision mit Gasly
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollision mit De Vries
Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, Kollision mit Sargeant
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
George Russell (GB), Mercedes, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Stroll

WM-Stand (nach 3 von 23 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 69 Punkte
02. Pérez 54
03. Alonso 45
04. Hamilton 38
05. Sainz 20
06. Stroll 20
07. Russell 18
08. Norris 8
09. Hülkenberg 6
10. Leclerc 6
11. Bottas 4
12. Ocon 4
13. Piastri 4
14. Gasly 4
15. Zhou 2
16. Tsunoda 1
17. Magnussen 1
18. Albon 1
19. Sargeant 0
20. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 123 Punkte
02. Aston Martin 65
03. Mercedes 56
04. Ferrari 26
05. McLaren 12
06. Alpine 8
07. Haas 7
08. Alfa Romeo 6
09. AlphaTauri 1
10. Williams 1

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