Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Comeback in Hockenheim? Formel 1 will offenbar reden

Von Andreas Reiners
Die Formel 1 fuhr zuletzt 2020 in Deutschland

Die Formel 1 fuhr zuletzt 2020 in Deutschland

Kehrt die Formel 1 in absehbarer Zeit nach Deutschland zurück? Offenbar kommt Bewegung in die Sache, wie Hockenheim-Geschäftsführer Jorn Teske andeutet.

Die Formel 1 macht weiterhin einen großen Bogen um Deutschland. Die goldenen Michael-Schumacher-Zeiten, als ein Stopp hierzulande obligatorisch war, zeitweise sogar zwei Mal im Jahr vorgenommen und regelmäßig vor ausverkauftem Haus gefahren wurde, sind längst vorbei.

Zuletzt fand 2020 in der ersten Corona-Saison ein Rennen auf deutschem Boden statt, der Nürburgring sprang damals spontan ein.

Seitdem fehlt ein deutsches Rennen im Kalender. Stattdessen erlebt die Formel 1 in den USA dank der Netflix-Doku «Drive to Survive» einen Boom, dort finden 2023 gleich drei Rennen statt.

Nicht nur das. Umstrittene Gastgeber wie Katar und Saudi-Arabien werfen so lange mit Unmengen von Geld um sich, bis sie ebenfalls fester Bestandteil des Kalenders sind – blutleere Atmosphäre und austauschbare Location ebenso inklusive wie berechtigte kritische Fragen aufgrund von Menschenrechtsverletzungen und einer offensichtlichen Doppelmoral.

Das Problem in Deutschland ist nicht das mangelnde Interesse der Organisatoren der Strecken, sondern das Finanzielle. Eine staatliche Förderung gibt es nicht, und sie ist auch unrealistisch. So konnten die Betreiber in der Vergangenheit aufgrund der hohen Antrittsgelder froh sein, wenn sie eine schwarze Null erreichten.
Doch offenbar kommt nun Bewegung in die Sache.

«Aktuell ist der Druck nach einem deutschen Grand Prix groß, sodass die Formel 1 auf uns zugekommen ist und reden will», sagte Hockenheim-Geschäftsführer Jorn Teske dem Nachrichtenportal Watson.

«Es gibt Signale der Rennserie, dass so etwas in Zukunft denkbar ist. Es sind aber Signale. Nicht mehr und nicht weniger», so Teske weiter.

«Das große Problem besteht darin, dass wir als Hockenheimring diese Antrittsgebühr durch den Ticketverkauf nicht refinanzieren könnten. Es wäre ein Minusgeschäft», sagte Teske. Es brauche daher Partner, die bereit sind, «das Risiko auf verschiedene Schultern» zu verteilen: «Es kann nicht sein, dass alle Player an der Formel 1 verdienen wollen, nur die Rennstrecke macht ein Minus.»

Auch aus der Politik kam bislang nicht die erforderliche Hilfe, obwohl ein deutscher Grand Prix durchaus Chancen biete. «Alle Rufe sind, über alle politischen Farben hinweg, verhallt», sagte Teske, «es ärgert mich, weil ein Formel-1-Wochenende auch Wertschöpfungen erzeugt.»

Ein wenig Hoffnung mache der Einstieg von Audi als Werksteam im Jahr 2026. Dieser könne «Schwung in die Debatte» bringen, sagte Teske: «Es heißt aber nicht automatisch, dass Audi finanzielle Defizite decken will – das wissen wir nicht. Es ist aber klar, dass dann gemeinsam an einer Formel-1-Rückkehr nach Deutschland gearbeitet werden soll.»

Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve 

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:58,280 h
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +9,570 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,168
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,648
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +21,540
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,028
07. Alex Albon (T), Williams, +1:00,813 min
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:01,692
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:04,402
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:04,432
11. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:05,101
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:05,249
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1:08,363
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:13,423
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
Out
George Russell (GB), Mercedes, Bremsen
Logan Sargeant (USA), Williams, Motor

WM-Stand (nach 8 von 22 Rennen) 

Fahrer 
01. Verstappen 195 Punkte
02. Pérez 126
03. Alonso 117
04. Hamilton 102
05. Sainz 68
06. Russell 65
07. Leclerc 54
08. Stroll 37
09. Ocon 29
10. Gasly 15
11. Norris 12
12. Albon 7 
13. Hülkenberg 6
14. Piastri 5
15. Bottas 5 
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2 
19. De Vries 0 
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 321 Punkte
02. Mercedes 167
03. Aston Martin 154
04. Ferrari 122
05. Alpine 44
06. McLaren 17
07. Alfa Romeo 9
08. Haas 8
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2


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