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Alain Prost zur Alpine-Misere: «Unfähig und arrogant»

Von Mathias Brunner
Laurent Rossi und Alain Prost

Laurent Rossi und Alain Prost

​Der vierfache Formel-1-Champion Alain Prost (68) musste seinen Posten als Alpine-Sonderberater Anfang 2022 räumen. Zum Personal-Karussell bei den Franzosen findet der 51-fache GP-Sieger harte Worte.

Am GP-Wochenende von Belgien wurde bekannt: Der Traditions-GP in den Ardennen ist für Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer und für Sportchef Alan Permane das letzte Rennen für die Franzosen. Zudem hat sich auch Techniker Pat Fry verabschiedet, er geht zu Williams.

Alpine kommt einfach nicht zur Ruhe: Anfang 2022 wurden Techniker Marcin Budkowski und Rennlegende Alain Prost als Sonderbotschafter verabschiedet. Im Sommer 2022 blamierte sich Alpine in Sachen Fahrer: Der junge Oscar Piastri seilte sich zu McLaren ab, der ewig junge Fernando Alonso zu Aston Martin.

Im Juli 2023 wurde Alpine-CEO Laurent Rossi zur Seite versetzt, nun also die Trennung von Szafnauer und Permane. Die Leitung des GP-Rennstalls mit Pierre Gasly und Estebaban Ocon hat Bruno Famin übernommen, Vizepräsident von Alpine Motorsports. Übergangsmässiger Sportchef wird Julian Rouse (Leiter der Fahrer-Akademie von Alpine), leitender Techniker Matt Harman.

Der vierfache Formel-1-Weltmeister Alain Prost findet klare Worte für den Durcheinander bei den Blauen. In der renommierten Sportzeitung L’Équipe sagt der 68-Jährige: «Ich fühle mich diesem Team tief verbunden. Ich liebe diesen Rennstall, und es macht mich bekümmert und traurig, in welchem Zustand sich Alpine nun befindet. Die Leute in diesem Team verdienen Besseres, und alle Voraussetzungen dafür wären da.»

«Man muss sich nur die Geschichte ansehen, um zu verstehen, was hier schiefgelaufen ist. Wenn wir uns die grossen Erfolg in den vergangenen dreissig Jahren ansehen, dann gingen diese Erfolge immer zurück auf einfache Strukturen, abgehängt vom Organigramm eines Grosskonzerns. Diese simple Struktur wurde gebaut um drei oder vier ganz starke Persönlichkeiten, ergänzt von einem herausragenden Fahrer.»

«In meinen Jahren bei Renault habe ich in der Firmenzentrale von Boulogne-Billancourt immer wieder gehört, wie einfach doch diese Formel 1 sei, die könne man easy von zuhause mit den vorhandenen Fachkräften führen. Aber das ist ein Riesenfehler, wie zuletzt auch Laurent Rossi bewiesen hat, der von Renault-Chef Luca de Meo seines Postens enthoben wurde.»

Prost weiter: «Rossi ist das beste Beispiel für einen unfähigen Anführer, der glaubte, er könne seine Inkompetenz mit Arroganz überdecken, ganz zu schweigen vom Mangel an Menschlichkeit. Er war 18 Monate lang Chef von Alpine und glaubte vom ersten Tag an, alles zu wissen. Sein Management hat den ganzen Schwung gebrochen, der sich aufgebaut hatte.»

Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22:30,450 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +22,305 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +32,359
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,671
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +56,184
06. George Russell (GB), Mercedes, +1:03,101 min
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:13,719
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:14,719
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:19,340
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:20,221
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,084
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:25,191
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:35,441
14. Alex Albon (T), Williams, +1:36,184
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:41,754
16. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1:43,071
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:44,476
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:50,450
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Kollisionsschäden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inklusive 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3

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