Vettel verrät: «Das ist es, was mir am meisten fehlt»
Sebastian Vettel
Sebastian Vettel überlässt in der Regel nichts dem Zufall. Er hat sich deshalb lange Gedanken gemacht über einen Rücktritt aus der Formel 1. «Doch ein gewisser unplanbarer Faktor bleibt», sagte er in einem Interview dem Magazin «Red Bulletin».
«Ich betreibe gern Sport draußen. Stand heute gibt es aber nichts, das mich so ans Limit bringt wie die F1», betonte der 36-Jährige: «Das ist es, was mir am meisten fehlt.»
Er habe an sich kennenlernen wollen, was passiert, wenn er nicht im Wettkampfmodus sei, erklärte Vettel in dem Interview.
«Irgendwann läuft dieser Adrenalin-Rush einer Karriere an der Weltspitze ab, ob frei gewählt oder gezwungenermaßen - etwa durch Verletzungen. Dann geht's ums Weiterziehen, den Kitzel und die Anspannung in den nächsten Abschnitt mitzunehmen», sagte Vettel. «Ich sage nicht, dass es einfach ist, oder behaupte, dass ich es schon geschafft hätte. Ich bin auf der Suche, und dieser Prozess selbst ist ja auch schon spannend.»
Die Formel 1 interessiere ihn noch «sehr! Das erste Rennen war ein wenig komisch, aber mittlerweile schaue ich das echt gerne. Ich kenne den Sport in- und auswendig, ich liebe ihn nach wie vor. Vielleicht sehe ich gewisse Dinge anders, aber ich habe nicht das Gefühl von Traurigkeit, wenn ich die Ex-Kollegen beobachte, gar nicht.»
Auch nicht, wenn er die Erfolge seines Ex-Teams sieht. Denn Aston Martin ist von einem grauen Mittelfeld-Team zu einem Rennstall geworden, der um Podiumsplätze fährt. Und das ausgerechnet in Saison eins nach dem Vettel-Rücktritt.
«Die erste Reaktion vieler Leute war: Dass der Aston Martin in dieser Saison so schnell ist, muss dich jetzt aber schon fuchsen? Okay, vielleicht wäre es einfacher, wenn das Auto totaler Müll wäre, im Sinn von: Ich versäume eh nix», so Vettel.
Doch primär freue er sich fürs Team. Und er freue sich für Fernando Alonso, so Vettel: «Lange Jahre hatte er kein Auto, in dem er seine fahrerische Klasse zeigen konnte. Jetzt kann er es und ist vorn dabei. Red Bull Racing dominiert, auch da habe ich noch viele Bekannte und Freunde. Ich freue mich unheimlich, wenn sie gewinnen.»
Hier geht es zum kompletten Interview.
WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3