Heidfeld zur deutschen Krise: «Waren extrem verwöhnt»
Nick Heidfeld
Als Nick Heidfeld in der Formel 1 fuhr, da war die Welt aus deutscher Sicht noch in Ordnung. 2010 waren immerhin sieben deutsche Fahrer am Start. 2023 ist es mit Nico Hülkenberg nur noch einer. Und dahinter kommt nicht viel an Nachwuchs nach.
Deutschland befindet sich in einer Motorsport-Krise. Für Heidfeld keine große Überraschung.
«Ich finde es relativ normal, dass es nicht immer so weitergehen kann. Wir hatten nicht nur mit Michael Schumacher den ersten deutschen Formel-1-Weltmeister, sondern noch zwei danach: Sebastian Vettel und Nico Rosberg. Das ist absolut absurd, was in Deutschland gelungen ist», sagt Heidfeld bei web.de. «Auch wenn wir ein reiches Land sind mit vielen Autoherstellern, waren wir da extrem verwöhnt. Es ist vermessen zu glauben, dass immer wieder der Nächste kommt.»
Nicht nur der Nachwuchs bereitet Sorgen, auch die Formel 1 generell kriselt in Deutschland. «Auch hier denke ich, kann man zumindest teilweise von einer Übersättigung sprechen», so Heidfeld.
Und natürlich geht es vor allem um Geld, betont der Deutsche. «Alle Firmen müssen auf die Wirtschaftlichkeit schauen und somit muss sich eine Investition letztlich auszahlen. Natürlich würde ich mir auch wünschen, dass jeder alle Rennen inklusive Trainings und am besten noch ohne Werbung sehen kann. Aber genauso kann sich jeder denken, dass dies unrealistisch ist. Es gibt in verschiedenen Ländern verschiedene Varianten, die funktionieren. Im motorsportbegeisterten England läuft die Formel 1 auch mal im Pay-TV und hat trotzdem sehr viele Zuschauer», sagte Heifeld.
Was muss passieren, damit sich daran etwas ändert? Heidfeld will etwas ändern, der frühere Formel-1-Star kümmert sich im Rahmen eines neuen Projekts um den Elektro-Nachwuchs. Die Serie soll eine Einstiegsserie sein und die Lücke zur Formel E schließen. Das Ziel ist es aber nicht nur, den Schritt in die Formel E zu ermöglichen, sondern auch in andere Rennserien. Als Startschuss ist 2024 angepeilt.
«Mir ist es wichtig, dass unsere ACE-Rennserie global die besten Talente findet; somit auch in Deutschland. Deshalb bin ich sehr froh, sagen zu können, dass wir bei unseren Gesprächen in Deutschland mit potenziellen Partnern, Firmen und Teams ein großes Interesse, einen großen Willen und natürlich auch ein über die Jahre gereiftes Wissen treffen, den Nachwuchs zu fördern», sagte Heidfeld.
Italien-GP, Autodromo Nazionale Monza
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:13:41,143 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +6,064 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +11,193
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +11,377
05. George Russell (GB), Mercedes, +23,028
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +42,679
07. Alex Albon (T), Williams, +45,106
08. Lando Norris (GB), McLaren, +45,449
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +46,294
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:04,056 min
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1:10,638
12. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:13,074
13. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:18,557
14. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:20,164
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:22,510
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:27,266
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Esteban Ocon (F), Alpine, Aufgabe
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Motorschaden
WM-Stand (nach 14 von 22 Grand Prix, ink. 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 364 Punkte
02. Pérez 219
03. Alonso 170
04. Hamilton 164
05. Sainz 117
06. Leclerc 111
07. Russell 109
08. Norris 79
09. Stroll 47
10. Gasly 37
11. Ocon 36
12. Piastri 36
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. Lawson 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 583 Punkte
02. Mercedes 273
03. Ferrari 228
04. Aston Martin 217
05. McLaren 115
06. Alpine 73
07. Williams 21
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 3