Damon Hill behauptet: «Lewis Hamilton ist erschöpft»
Normalerweise stellt sich Mercedes-Superstar Lewis Hamilton vor sein Team. Aber er redet auch nicht schön, dass sein Rennstall nun das zweite Jahr in Folge unter den Erwartungen geblieben ist.
Der siebenfache Formel-1-Champion sagte nach dem Grand Prix von Japan: «Es gibt Dinge, um die ich gebeten habe und die wir zum Teil umgesetzt haben. Aber wir sind noch weit von der Spitze entfernt, und ich habe keine Ahnung, wo wir mit dem Auto im nächsten Jahr stehen werden.»
«Sicher ist – in den nächsten sechs Monaten müssen wir die beste Entwicklungsarbeit leisten, die wir jemals erbracht haben, um die Lücke zur Spitze zu schliessen. McLaren hat 2023 gezeigt, dass das geht, und davor dürfen wir die Augen nicht verschliessen. Wir müssen uns anschauen, was sie getan haben. Und wir müssen auch in diese Richtung gehen.»
Damon Hill hat sich die Worte seines englischen Landsmannes aufmerksam angehört. Der 22-fache Grand Prix-Sieger und Formel-1-Weltmeister von 1996 (mit Williams) war als GP-Experte für die britische Sky in Suzuka.
Der 63-jährige Hill deutet die Aussagen von Hamilton so: «Er hat das ganze Wochenende gesagt, der Wagen stehe auf Messers Schneide. Das Auto ist so schwierig zu fahren, und er hat wirklich alles gegeben, er ist erschöpft.»
Zum teilweise grenzwertigen Duell der beiden Mercedes-Fahrer Hamilton und George Russell in Japan meint Hill: «Was soll Lewis denn tun? Niemand kann doch von ihm erwarten, dass er hinter Russell bleibt, dessen Reifen in keinem guten Zustand waren. Nein, Lewis hat einfach seinen Job gemacht. Er ist ein Racer durch und durch, und da steht das eigene Ergebnis im Vordergrund.»
«Klar wird von den Rennställen verlangt, dass die Fahrer ein Lippenbekenntnis fürs Team ablegen, aber unterm Strich schaut doch jeder nur für sich.»
«Ich kann den Frust von Hamilton gut verstehen. Er musste das Team dazu drängen, diese extrem schlanken Seitenkästen aufzugeben. Er hat sich da sehr ins Zeug gelegt, aber ist das letztlich wirklich seine Aufgabe? Er ist doch Rennfahrer, kein Designer. Sein Instinkt als Racer hat ihm gesagt, dass Mercedes auf dem Holzweg war. Aber er hat dabei Einiges riskiert. Er hätte ja auch falsch liegen und das Team damit in einen falschen Entwicklungsweg schicken können.»
Japan-GP, Suzuka Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden
WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5