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Jessica Hawkins: Im Aston Martin von Sebastian Vettel

Von Mathias Brunner
Jessica Hawkins mit dem Aston Martin auf dem Hungaroring

Jessica Hawkins mit dem Aston Martin auf dem Hungaroring

​Als erste Frau seit vier Jahren hat die englische Aston Martin-Fahrerin Jessica Hawkins einen GP-Rennwagen pilotiert. Die 28-jährige Britin bewegte auf dem Hungaroring einen 2021er GP-Rennwagen.

Weihnachten hat für Jessica Hawkins in diesem Jahr schon im September stattgefunden: Die 28-Jährige aus Headley (Süd-England) hat auf dem Hungaroring einen Aston Martin AMR21 pilotiert, mit dem vor zwei Jahren Sebastian Vettel in der Formel-1-WM antrat und in Baku den letzten Podestplatz seiner GP-Karriere eroberte, als Dritter in Baku.

Jessica Hawkins arbeitet seit 2021 als Entwicklungspilotin und Markenbotschafterin für Aston Martin. Die frühere britische Kart-Meisterin ist die erste Frau in einem Formel-1-Rennwagen seit der Kolumbianerin Tatiana Calderón 2018 mit Sauber (Vertrag als Testpilotin 2018 bis 2021).

Hawkins fuhr mit jenem Aston Martin AMR21-Mercedes, mit dem Reservist Felipe Drugovich 2023 ein Entwicklungsprogramm auf verschiedenen Formel-1-Strecken absolviert.

Jessica Hawkins: «Ein grosses Dankeschön ans Team für diese Gelegenheit. Ich wusste vor Monaten, dass ich Formel 1 fahren darf, und es war nicht ganz einfach, das für mich zu behalten.»

«Beschleunigung und Verzögerung in einem GP-Rennwagen sind atemberaubend. Ich hatte lange davon geträumt, ein solches Auto bewegen zu dürfen, und ich bin stolz, wie ich diese Aufgabe gemeistert habe.»

Robert Sattler, Leiter des Entwicklungsprogramms bei Aston Martin F1: «Jessica hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir hatten ein wenig Pech mit dem Wetter, denn nach einer Installationsrunde begann es zu regnen. Als sie wieder auf die Bahn ging, war die Strecke noch feucht.»

«Jessica hat Schritt um Schritt Tempo zugelegt und die Komplexität eines GP-Rennwagens mühelos gemeistert. Ihre Aussagen über den Wagen waren präzise und entsprachen den Daten.»

Aston Martin-Teamchef Mike Krack: «Jessica hatte sich im Simulator stundenlang auf den Einsatz vorbereitet und ist ihre Aufgabe mit verblüffender Reife angegangen. Sie war schnell auf Tempo und zeigte auf der Bahn einen schönen Rhythmus. Das ist ein wichtiger Schritt in ihrer Entwicklung, und wir hoffen, sie bald wieder ins Auto setzen zu können.»

Welche Rundenzeiten Jessica Hawkins gemessen an Formel-2-Champion Felipe Drugovich erreicht hat, ist von Aston Martin nicht mitgeteilt worden.

Frauen in der Formel 1

Hand aufs Herz – wissen Sie noch, wann letztmals eine Frau an einem Formel-1-Training teilgenommen hat? Es war Susie Wolff 2015 mit Williams. Oder wann davor eine Frau versucht hat, sich für einen Grand Prix zu qualifizieren? Es war Giovanna Amati 1992 mit Brabham. Die vorderhand letzte Frau am Start: Lella Lombardi auf dem Österreichring 1976.

Dabei gibt es zahllose Mädchen und junge Frauen, die ihren männlichen Rivalen im Kartsport und darüber hinaus die Stirn zeigen. Das Talent ist da, es wird nur nicht gezielt gefördert – so die Überzeugung des Autosport-Weltverbands FIA und von Ferrari vor einigen Jahren. Die FIA hatte seit längerem die Initiative «Girls on track» gegründet, um zwölf- bis fünfzehnjährige Mädchen zu unterstützen, dann ging sie eine Partnerschaft mit Ferrari ein.

Heute sind in der Fahrer-Akademie von Ferrari zwei Frauen zu finden: die Spanierin Maya Weug (19) und die in Boston (USA) mit belgischen Eltern geborene und in Brasilien aufgewachsene Aurelia Nobels (16); Ende 2023 wird eine dritte hinzukommen.

Im Rahmen des letztjährigen Formel-1-Saisonfinales 2022 haben die Formel-1-Verantwortlichen die Schaffung der so genannten «F1 Academy» verkündet. In dieser Serie treten 2023 nur Rennfahrerinnen an, die eine Profi-Karriere anstreben. Die Serie soll helfen, weibliche Racing-Talente gezielter Richtung Aufstieg in die Formeln 4, 3 und 2 zu fördern. Für 2024 ist sogar aufgegleist, dass jedes Formel-1-Team ein Mädchen für diese Serie nominiert.
Für Aston Martin wird das Jessica Hawkins sein.

In der Meisterschaft 2023 führt nach 18 Läufen die Spaniering Marta Garcia (23) vor der Schweizerin Léna Bühler (26) und Hamda Al Qubaisi (21) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

1958/1959: Maria Teresa de Filippis (I) – 3 GP (10. in Belgien 1958)
1974–1976: Lella Lombardi (I) – 12 GP (Rang 6 in Spanien)
1976/1978: Divina Galica (GB) – 0 GP (drei Mal nicht qualifiziert)
1980: Desiré Wilson (ZA) – 0 GP (einmal nicht qualifiziert)
1992: Giovanna Amati (I) – 0 GP (drei Mal nicht qualifiziert)
2002: Sarah Fisher (USA) – 0 GP (nur Demo-Fahrt in Indianapolis)
2005: Katherine Legge (GB) – 0 GP (Test mit Minardi)
2011/2012: María de Villota (E) – 0 GP (Tests und Demo-Fahrten mit Renault und Marussia)
2012–2015: Susie Wolff (GB) – 0 GP (Tests und Trainings mit Williams)
2014: Simona De Silvestro (CH) – 0 GP (Tests mit Sauber)
2015: Carmen Jordá (E) – 0 GP (Entwicklungspilotin von Lotus, keine Tests)
2018–2021: Tatiana Calderón (COL) – 0 GP (Tests mit Sauber)
2023: Jessica Hawkins (GB) – 0 GP (Entwicklungspilotin bei Aston Martin)

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