Las Vegas-GP: Techniker machen sich Sorgen
Eine Grafik, wie die Action in Las Vegas aussehen könnte
Die üblichen Beschwerden von Fahrern und Ingenieuren in Sachen Reifen lauten: Die Walzen werden zu heiss und verschleissen zu stark. Beim kommenden Grossen Preis von Las Vegas (18. November) könnte das Problem beim Flutlichtrennen ein ganz anderes werden – um diese Jahreszeit sind Temperaturen bei zehn Grad in der Nacht normal, und es ist keine Seltenheit, dass es bis auf wenige Grad abkühlt. Die Quali am Freitag findet um Mitternacht statt, Rennstart am Samstagabend ist lokal 22.00 Uhr.
Es erweist sich 2023 ohnehin als sehr knifflig, die Pirelli-Reifen ins beste Arbeitsfenster zu bekommen, aber Las Vegas ist eine ganz andere Hausnummer.
«Alles wird davon abhängen, wie kalt es wirklich ist», sagt Andrew Shovlin, der leitende Ingenieur von Mercedes. «Wenn die Temperatur der Rennstrecke im einstelligen Gradbereich liegt, dann können wir anhand der Wintertests in Spanien ungefähr erahnen, was auf uns zukommt. Dann wird es ganz, ganz schwierig, die Reifen richtig warm zu bekommen. Wir könnten viel Körnen erleben.»
Immer wieder hinterlässt das gefürchtete Phänoment des «grainings», des Körnens, Fahrer und Ingenieure ratlos. Körnen, das ist, wenn ein Auto zu rutschen beginnt und sich auf der Reifenlauffläche kleine Gummikörner bilden. Das Körnen kann nach wenigen Runden wieder verschwinden, wenn der Pilot vorsichtig ist. Es kann aber auch immer schlimmer werden, so übel, dass ein Reifenwechsel unerlässlich wird. Graining entsteht durch ein Zusammenspiel der Faktoren Fahrstil, Pistenoberfläche, Abstimmung, Benzinlast und Reifenmischung.
Manchmal werden die Gummikügelchen weggeschliffen, und der Reifen erholt sich, weil die Reifenoberfläche wieder sauber ist. Manchmal aber ist so viel Gummi weg, dass sich der Reifen eben nicht mehr erholen kann. Die Autos beeinflussen das Verhalten der Walzen unterschiedlich, das Pistenlayout spielt ebenfalls eine Rolle.