Max Verstappen: «Ich mache mich nicht verrückt»
Max Verstappen nach seinem Heimsieg in Zandvoort 2023
Max Verstappen, der alte und der neue Weltmeister: Mit grosser Wahrscheinlichkeit verteidigt der 26-jährige Niederländer am kommenden Wochenende auf dem Losail International Circuit seinen Fahrer-WM-Titel erfolgreich und macht sich damit zum dritten Mal in Folge zum Formel-1-Champion.
Auch Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko staunt über die Art und Weise, wie Verstappen in dieser Saison von Sieg zu Sieg geflogen ist: «Er ist beim Speed noch besser geworden, und er schüttelt das alles mit einer Leichtigkeit und Souveränität aus dem Ärmel, die unglaublich ist. Auch im Reifenmanagement ist er zeitweise der Beste im Feld.»
Das ist vielleicht der grösste Unterschied zu den ersten Formel-1-Jahren von Verstappen: Max ist viel geduldiger als früher, mit den Siegen und den ersten beiden Titel kam sehr viel Gelassenheit.
Aber wie schätzt sich Max Verstappen selber ein? Der inzwischen 48-fache GP-Sieger sagt im Red Bull-Podcast Mind Set Win: «Ich liebe meinen Job, aber ich mache mich nicht verrückt. Ich stelle mir nicht zu viele Fragen. Ich nehme die Dinge, wie sie auf mich zukommen.»
«Es bringt nichts, die Dinge zu verkopfen. Ich will jedes Mal meine beste Leistung bringen, wenn ich in den Rennwagen steige. Und wenn das mit dem Laufe der Zeit bedeutet, dass ich den einen oder anderen Rekord breche, dann schön, aber das steht für mich nicht im Vordergrund. Mir ist wichtiger zu wissen, dass ich in einer bestimmten Situation das Maximum herausgeholt habe. Aber klar ist unter dem Strich immer mein Ziel, den WM-Titel erfolgreich zu verteidigen.»
Immer wieder wird der Sohn des früheren GP-Piloten darauf angesprochen, welcher Sieg ihm von allen der liebste ist. Max meint: «Deinen ersten Grand-Prix-Triumph vergisst du nie. Aber mir macht auch diese Saison viel Freude, weil wir auf so hohem Niveau fahren. Ein Teil dieser Erfolgswelle zu sein, das macht mich stolz.»
Als Max Verstappen diese unfassbare Serie von zehn Siegen in Folge hinlegte, sagte er immer wieder: «Ich weiss, wie schnell sich die Dinge ändern können. Wir dürfen uns über den Erfolg freuen, aber mir ist klar, dass die Serie früher oder später zu Ende geht.»
In Singapur war es dann so weit: Red Bull Racing versemmelte die Abstimmung, Verstappen rettete einen fünften Platz und stand erstmals 2023 nicht auf dem Siegerpodest.
Nun sagt Max: «Ich habe keine Angst vor dem Verlieren. Ich hasse es zwar, aber das ist nun mal Teil des Sports. Unterm Strich musst du dir dessen bewusst sein, dass du als Sportler viel öfter verlierst als gewinnst. Die Leute sagen immer, dass ich so oft gewonnen habe. Aber bei noch mehr Rennen habe ich verloren. Ich ging auch durch diese Phase, in welcher wir als Team wussten – wir sind eigentlich nicht siegfähig. Umso mehr musst du die guten Zeiten zu schätzen wissen.»
Max Verstappen hat mit dem Red Bull Racing RB19 das beste Auto im Feld, aber das ist für ihn nicht der wichtigste Aspekt dieser Saison: «Der einflussreichste Faktor ist die Konstanz. Es nützt nichts, wenn du ein schnelles Auto hast, dann aber an gewissen Wochenenden keine Leistung bringst. Auch wir hatten 2023 nicht immer die einfachsten Wochenenden, aber wir haben es in den meisten Situationen geschafft, dann am besten zu sein, wenn es drauf ankommt – im Rennen.»
Japan-GP, Suzuka Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden
WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5