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FIA-Präsident Ben Sulayem: Durch die Hölle gegangen

Von Andreas Reiners
FIA-Boss Mohammed Ben Sulayem

FIA-Boss Mohammed Ben Sulayem

Der Prozess um den Einstieg von Michael Andrettis Rennstall in die Formel 1 hat für viel Wirbel gesorgt. Das war von Anfang an so, wie FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem verrät.

Anfang des Jahres hat FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem etwas losgetreten, mit dem er selbst nicht gerechnet hat. Als er damals «einen Prozess der Interessenbekundung für in Aussicht stehende neue Teams in der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft» startete, ging es rund. Für ihn, denn wie er jetzt in Austin verriet, wurde er offenbar teils heftig angegangen für die Pläne.

Die sind inzwischen bekanntlich konkret. Der Weltverband hat Michael Andrettis Rennstall grünes Licht für einen Einstieg gegeben, er hat die Bewerbung des US-Amerikaners akzeptiert.

Andretti könnte daher theoretisch schon 2025 mit zwei Autos in der Startaufstellung stehen, das Feld wäre dann neu 22 Wagen stark. Allein – das grüne Licht der FIA bedeutet noch nicht, dass nun alles in Butter ist.

Denn nun muss der US-Amerikaner eine Lösung mit Formula One Management (FOM) finden. Und da regt sich schon länger Widerstand. Was auch Ben Sulayem offenbar zu spüren bekam.

Ohne mit dem Finger auf eine bestimmte Person oder Organisation zu zeigen, ging er in Austin auf den Tod seines Sohnes Saif ein, der Anfang März bei einem Autounfall in Dubai ums Leben kam: «Ich bin durch die Hölle gegangen!», sagte er.

Und legte los: «Ich frage mich: 'Was habe ich getan, um all diese Angriffe im Februar und März zu verdienen? Sie griffen mich an dem Tag an, an dem ich die Interessenbekundung eröffnete», sagte Ben Sulayem.

«Selbst als mein Sohn starb, griffen sie mich an, beschimpften mich, nur um mich zu brechen, weil ich die Formel 1 für die ganze Welt geöffnet hatte. Das war unnötig, kontraproduktiv und nicht gut für das Geschäft. Sie können sagen, was sie wollen. Letzten Endes wurde ich gewählt, um mich um den Sport zu kümmern. Nichts fließt in meine Tasche. Wir haben keine Aktionäre, wir haben keinen Vorstand, der das Geld aufteilt, also ist meine Aufgabe eine andere als ihre. Das ist ganz klar», wetterte Ben Sulayem.

Auf die Frage, warum die Angriffe gegen ihn erfolgten, sagte er, er wisse es nicht: «Nur weil ich eine Interessenbekundung eröffnet habe. Wir haben einen Vertrag (die Concorde-Vereinbarung) für 12 (Teams). 12 zu haben und zu sagen 'Nein, ihr dürft nicht'... Ich bin für den Motorsport hier, für den Geist des Sports. Sie sehen das Geld als ein Stück vom Kuchen an und werden es teilen.»

Er stellte aber auch klar, dass er wieder so handeln wird. «Wenn es ein anderes zuverlässiges, würdiges Team gibt, werde ich die Interessenbekundung dafür wieder öffnen. So wird es geschehen.»

USA-GP, Circuit of the Americas

01. Max Verstappen (NL), Red Bull, 56 Runden in 1:35:21,362 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +10,730
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, +15,134
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +18,460
05. George Russell (GB), Mercedes, +24,999
06. Pierre Gasly (F), Alpine, +47,996
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, + 48,696
08. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:14,385 min
09. Alex Albon (T), Williams, +1:26,714
10. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:27,998
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:29,904
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:38,601
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
15. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Schäden am Unterboden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Kollisionsschäden
Esteban Ocon (F), Alpine, Kollisionsschäden
Disqualifiziert
Lewis Hamilton (GB), Mercedes
Charles Leclerc (MC), Ferrari

WM-Stand (nach 18 von 22 Grand Prix, inkl. 5 von 6 Sprints)

Fahrer 
01. Verstappen 466 Punkte
02. Pérez 240
03. Hamilton 201
04. Alonso 183
05. Sainz 171
06. Norris 159
07. Leclerc 151
08. Russell 143
09. Piastri 83
10. Gasly 56
11. Gasly 52
11. Stroll 53
12. Ocon 44
13. Albon 25
14. Bottas 10
15. Hülkenberg 9
16. Tsunoda 8
17. Zhou 6
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 1
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 706 Punkte
02. Mercedes 344
03. Ferrari 322
04. McLaren 242
05. Aston Martin 236
06. Alpine 100
07. Williams 26
08. Alfa Romeo 16
09. Haas 12
10. AlphaTauri 10


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