Formel 1: Adrian Newey über sein Unglück

Qualifying São Paulo: Max Verstappen erobert Pole

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen sicherte sich die Pole zum GP in São Paulo

Max Verstappen sicherte sich die Pole zum GP in São Paulo

Das Qualifying zum GP von São Paulo wurde durch das schlechte Wetter verkürzt. Red Bull Racing-Star Max Verstappen sicherte sich vor dem grossen Gewitter die Pole vor Charles Leclerc und Lance Stroll.

Die GP-Stars durften auf trockener Piste ins Qualifying zum São Paulo-GP am Sonntag starten, allerdings mussten sie sich 15 Minuten gedulden, weil sich der Start der Session verzögerte. Grund dafür waren Reinigungsarbeiten an der Strecke, auf der die brasilianischen Porsche-Serien unterwegs waren. Die GP-Stars reihten sich in der Boxengasse auf und entsprechend schnell füllte sich die 4,309 km lange Strecke, als es endlich losging.

Champion Max Verstappen beschwerte sich nach der ersten schnellen Runde: «Mein Auto hüpft wie ein Känguru, das ist das gleiche Problem wie in Mexiko.» Die Regelhüter Gerd Ennser, Loic Bacquelaine, Vitantonio Liuzzi und Luciano Burti kündigten bereits nach fünf Minuten die erste Untersuchung nach der Session an. Grund dafür war die Schleichfahrt von George Russell beim Ausgang der Boxengasse, bei der Pierre Gasly aufgehalten wurde. «Mein Gott, das war gefährlich», funkte der Alpine-Pilot.

Nach dem ersten Run lautete die Reihenfolge Charles Leclerc vor Oscar Piastri, Lance Stroll, Lando Norris, Max Verstappen, Sergio Pérez, Pierre Gasly, Lewis Hamilton, Yuki Tsunoda, Fernando Alonso, Carlos Sainz, Valtteri Bottas, George Russell, Esteban Ocon und Daniel Ricciardo. Auf den weiteren Rängen lagen Nico Hülkenberg, Guanyu Zhou, Kevin Magnussen, Logan Sargeant und Alex Albon, die sich verbessern mussten, um den Sprung ins Q2 zu schaffen.

Leclerc, der die Zeitenliste mit 1:10,472 min anführte und Piastri, der mit 47 Tausendstelsekunden Rückstand auf Platz 2 lag, verzichteten am Ende darauf, eine letzte Q1-Zeitenjagd zu starten. George Russell verbesserte die Q1-Bestmarke auf 1:10,340 min, während die Session für Tsunoda (Platz 16), Ricciardo (P17), Bottas (P18), Sargeant (P19) und Zhou (P20) vorbei war.

Tsunoda beschwerte sich am Funk darüber, von Hamilton aufgehalten worden zu sein. Doch die Wiederholung der Aufnahmen zeigte eine Szene, in der der Japaner von Pierre Gasly blockiert wurde. Die Rennleitung kündigte aber eine andere Szene wegen möglichen Blockierens an, die sich zwischen GAsly und Ocon ereignet hatte. Auch für Stroll gab es keine guten Nachrichten von den Regelhütern, er stand wegen des Überschreitens der maximalen Zeitvorgabe im Fokus der Stewards.

Kostspieliger Fehler von Alex Albon

Wegen des drohenden Regens füllte sich die Strecke auch im Q2 schnell. Und Verstappen brannte mit 1:10,162 min die erste Rundenzeit des zweiten Qualifying-Segments in den Asphalt. Nach dem ersten Versuch befanden sich Leclerc, Russell, Sainz, Hülkenberg und Magnussen in Gefahr, den Q3-Einzug nicht zu schaffen. Verstappen belegte die erste Position vor Norris, Piastri, Pérez, Stroll, Hamilton, Ocon, Gasly, Albon und Alonso.

Doch noch blieb genug Zeit, um das Weiterkommen zu sichern und die beiden Haas-Piloten reihten sich nach der ersten schnellen Runde auf den Positionen 8 und 9 ein, wobei der Deutsche die Nase vorn hatte. Vier Minuten vor dem Q2-Ende setzte sich Norris mit 1:10,021 min an die Spitze vor Verstappen, Pérez, Alonso, Sainz, Russell, Piastri, Leclerc, Hamilton, Stroll, Hülkenberg, Ocon, Magnussen, Gasly und Albon.

Letzterem wurde – wie schon in Mexiko – eine gute Q2-Rundenzeit gestrichen, weil er die Streckengrenzen überschritten hatte. Norris blieb der Schnellste, auch Verstappen, Pérez, Alonso, Sainz, Hamilton, Leclerc, Russell, und Piastri schafften es ins Q3, während das Qualifying für Hülkenberg, Ocon, Gasly, Magnussen und Albon gelaufen war.

Gewitter verkürzt die Zeitenjagd

Über der Strecke türmten sich bedrohliche Regenwolken, bevor das letzte Qualifying-Segment startete und die Zuschauer machten sich bereit für den Niederschlag. Die GP-Stars reihten sich erneut am Ende der Boxengasse auf, denn in der zwölften Kurve fielen bereits die ersten Regentropfen. Trotzdem konnten alle zehn Fahrer eine erste gezeitete Runde auf den weichen Slicks drehen. Für Piastri, der als Letzter ausrückte, war es allerdings etwas zu spät, er rutschte von der Piste und musste zurück an die Box. Auch Sainz unternahm einen Ausritt, er schaffte es aber über die Linie und auf den achten Platz.

Die Reihenfolge nach dem ersten Versuch lautete Verstappen vor Leclerc, Stroll, Alonso, Hamilton, Russell, Norris, Sainz, Pérez und Piastri. Alle Fahrer steuerten daraufhin die Box an und der Himmel färbte sich schwarz, sodass Fernando Alonso funkte: «Es ist Nacht.» Der Wind wurde stärker und die Rennleitung entschied sich, die Session knapp vier Minuten vor dem Ende zu unterbrechen. Nachdem das Wetter immer schlimmer wurde, entschied man sich, das Qualifying für beendet zu erklären.

Verstappen sagte nach dem Qualifying: «Wir wussten nicht, wann der Regen kommt. Das ist aber verrückt, Charles und ich haben es gerade diskutiert, unsere Runden fühlten sich fürchterlich an, weil der Wind sich änderte und stärker wurde. Wir haben viel Zeit dadurch verloren, und es wurde alles sehr hektisch.»

Mit Blick aufs Rennen sagte der Niederländer: «Alle liegen offenbar sehr nah beieinander. Man sieht das im Qualifying, ich erwarte das auch im Rennen. Es wird sich hier wie immer alles um den Reifenabbau drehen. Das haben wir im letzten Jahr nicht so gut hinbekommen, aber diesmal sollte es besser werden.»

Leclerc freute sich: «Das Sprint-Format funktioniert gut für uns. Aber ganz ehrlich, so etwas wie heute habe ich meine ganze Karriere hindurch nie erlebt. Von der vierten Kurve an war das Auto extrem schwierig zu fahren. Es gab keinen Grip, obwohl es nicht regnete. ich dachte darüber nach, wieder an die Box abzubiegen. Der zweite Platz war eine entsprechend schöne Überraschung. Aber es war heute sehr eigenartig da draussen auf der Bahn.»

Stroll erklärte seinerseits: «Das Auto fühlte sich die ganze Session hindurch gut an. Q3 war ziemlich knifflig und meine Runde war wirklich schlecht. Ich habe ein paar Scheitelpunkte nicht richtig erwischt und kämpfte mit blockierenden Rädern. Aber am Ende reichte es für den dritten Platz, was wirklich gut war.»

GP-Qualifying, Brasilien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:10,727 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:11,021
03. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:11,344
04. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:11,387
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:11,469
06. George Russell (GB), Mercedes, 1:11,590
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:11,987
08. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:11,989
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:12,321
10. Oscar Piastri (AUS), McLaren, ohne Zeit
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:10,547
12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:10,562
13. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:10,567
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:10,723
15. Alex Albon (T), Williams, 1:10,840
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:10,837
17. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, 1:10,843
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:10,955
19. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:11,035
20. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:11,275

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