FIA-Chef Mohammed Ben Sulayem: Crash im Renault
FIA-Chef Mohammed Ben Sulayem
An diesem Wochenende wird zum 15. Mal ein Grosser Preis von Abu Dhabi ausgetragen. Einer, der mithalf, Weichen zu stellen für die teuerste Grand-Prix-Rennstrecke der Welt, ist der heutige FIA-Präsident, Mohammend Ben Sulayem aus Dubai.
Es war auch der 14-fache arabische Rallye-Champion Ben Sulayem, der als erster Fahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten einen Formel-1-Rennwagen bewegte.
Ben Sulayem liess sich im Rahmen der so genannten «Renault Road Show» im April 2009 in einen GP-Renner des Typs Renault R28 gleiten (aus der Saison 2008), um den Fans im Autodrom von Dubai das Beschleunigungsvermögen eines Formel-1-Boliden zu demonstrieren, dies gegen einen Ford GT, mit dem damaligen Renault-Werksfahrer Romain Grosjean am Lenkrad.
Kurz nach dem Losfahren brach Ben Sulayem das Heck seines Autos aus, er kreiselte nach rechts und krachte mit dem Formel-1-Rennwagen heftig in die Boxenmauer. Ben Sulayem blieb nach dem Unfall einige Minuten benommen im Wrack sitzen, bevor Streckenposten ihm aus dem Boliden halfen. Der damalige Präsident des Automobilklubs der Vereinigten Arabischen Emirate konnte von Glück reden, dass er abgesehen von Prellungen heil blieb.
Der in Dubai geborene Rallye-Champion hatte nach dem Start vermutlich zu herzhaft Gas gegeben. «Alles ging rasend schnell», meinte er später. «Ich wünschte, ich könnte erklären, was genau passiert ist. Ich weiss nur noch, dass ich die Haftung verlor, dann war alles in einer Sekunde vorbei.»
Trost spendete der damalige Renault-Pilot Nelson Piquet junior: «So etwas passiert den jüngeren Fahrern andauernd. Es ist nicht leicht, einen Formel-1-Renner zu beherrschen.» Jüngere Fahrer ist gut, Ben Sulayem war zu Zeitpunkt des Unfalls 47 Jahre alt. Unseres Wissens ist vor ihm kein anderer Fahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in einem zeitgemässen Formel-1-Auto gefahren.
Mohammed Ben Sulayem wurde im Dezember 2021 zum neuen Präsidenten des Automobilverbands FIA gewählt, als Nachfolger des Franzosen Jean Todt.
Die Fans aus den Vereinigten Arabischen Emiraten müssen weiter auf einen Grand-Prix-Piloten aus ihren Ländern warten. In den Sprungbrettklassen Formel 2 und Formel 3 ist kein einziger Fahrer aus diesem Land zu finden.