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Pierre Gasly ist 28: «Das werde ich nie vergessen»

Von Mathias Brunner
Pierre Gasly

Pierre Gasly

​Ein schöner Zufall: Ausgerechnet am 28. Geburtstag von GP-Sieger Pierre Gasly präsentiert sein Rennstall Alpine am 7. Februar den 2024er Rennwagen. Gasly spricht über Momente, die ihn geprägt haben.

Bon anniversaire, Pierre Gasly: Der Franzose aus dem früheren GP-Austragungsort Rouen feiert an diesem 7. Februar 2024 Geburtstag, er ist 28 Jahre alt geworden. Der Zufall will es, dass sein Arbeitgeber Alpine ausgerechnet an diesem Tag das neue Rennauto präsentiert.

Gasly erfreut sich nicht nur in Frankreich einer wachsenden Fangemeinde, der langjährige Red Bull-Fahrer hat auch viele Anhänger im fernen Japan. Das liegt daran, dass er 2017 in der Super Formula gefahren ist und jahrelang eng mit Motorentechnikern von Honda zusammengearbeitet hat.

Gasly erinnert sich in einem Gespräch mit SPEEDWEEK.com an einige Schlüsselmomente seiner Karriere.

Der WM-Siebte von 2019 sagt: «Eigentlich war damals gar nicht geplant, dass ich an der Super Formula-Meisterschaft teilnehme. Ich wurde ins kalte Wasser geworfen. Ich weiß noch, wie ich an den Flughafen fuhr und keinen Schimmer hatte, was mich in diesem Land erwarten würde. Meine Familie hatte mir ein paar Bücher über Japan geschenkt, damit ich erahne, was mich dort kulturell erwartet und wie ein Europäer den Japanern begegnen sollte.»

«Japan wurde für mich zu einer wunderbaren Erfahrung, in allen Belangen. Nicht nur, dass ich es bereichernd fand, in dieser Rennserie zu fahren. Ich fand es auch für mich als Mensch spannend, solch eine faszinierende Kultur kennenzulernen. Ich bin tief beeindruckt von den Werten, die in Japan gelebt werden. Und als ich zurückkam nach Europa, habe ich meiner Familie und meinen Freunden gegenüber davon geschwärmt, welche Aspekte des japanischen Lebens wir hier übernehmen sollten.»

Was Gasly besonders zu schätzen wusste: «Mir wurde sehr viel Respekt entgegen gebracht. Die Japaner empfanden es als Ehre, dass der GP2-Champion bei ihnen antritt und dass Red Bull einen Junior nach Japan schickt, um ihn dort weiter auszubilden.»

Natürlich gab es auch Stolpersteine.

Gasly weiter: «Der schwierigste Aspekt bestand darin, mich verständlich zu machen. Ich merkte schnell, dass viele Leute Englisch gar nicht oder mangelhaft sprechen. Ich hatte sogar einen Übersetzer in der Box. Zum Glück beherrschte mein Renningenieur Englisch. Für mich war das eine komplett neue Situation – dass es nicht einfach ist, dem Team zu vermitteln, was genau ich vom Auto brauche, und dass umgekehrt die Techniker mir nur umständlich klarmachen können, was sie eigentlich von mir erwarten.»

«Ich habe sogar angefangen, ein wenig Japanisch zu lernen. Aber irgendwann habe ich aufgegeben – weil mir klar war, dass ich nach Europa zurückkehren würde. Hätte ich wie andere Fahrer vor mir die Gelegenheit ergriffen und meine Karriere in Japan fortgesetzt, wäre das etwas Anderes gewesen.»

«Wenn ich heute auf meine Zeit in Japan zurückblicke, dann bedauere ich nur eines – dass wir 2017 den Titelgewinn verpasst haben. Wegen eines Taifuns konnte das Finale von Suzuka nicht gefahren werden, und ich verpasste den Titel um einen lausigen Punkt.»

«Die Tatsache, dass wir für Honda fast den Titel erobert hatten, wirkte auf die Fachleute im japanischen Rennmotorenwerk elektrisierend. Sie hatten seit Jahren nicht um einen Titel gekämpft. Später begann die Zusammenarbeit zuerst zwischen Toro Rosso und Honda, dann kam Red Bull Racing dazu. Nachdem aus Toro Rosso AlphaTauri geworden war, konnte ich in Monza 2020 für Honda gewinnen.»

«Ich habe bei der Zusammenarbeit mit den Japanern gelernt: Hingabe, Know-how und Leidenschaft sind bei Honda enorm. Aber die Kommunikation ist eine andere. Du kannst mit Japanern manchmal nicht so direkt sein wie mit einem Franzosen, Engländer oder Italiener. Sobald du aber begriffen hast, wie man mit Japanern umgeht, ist die Kooperation von Effizienz und Professionalität geprägt.»

Was der 130-fache GP-Teilnehmer Pierre Gasly auch betont: «Für mich spielen Herkunft und Kultur von Motorentechnikern keine Rolle, was den Einfluss des Piloten angeht. Ich sehe mich wie ein Fußballspieler – mit zehn Mitspielern. Ich muss sicherstellen, dass ich mich in die Mannschaft einfüge, damit jeder von ihnen gut spielen kann. Es ist ganz wichtig, ein positives Umfeld zu erzeugen, in welchem jeder den anderen unterstützt. Ein Fahrer muss die Moral des Teams stützen.»

«Für die Japaner spielt Respekt eine elementare Rolle. Sie wollen spüren, dass ihre Arbeit geschätzt wird und dass man sie in alle Schritte einbindet. Das kann ich alles nachvollziehen. Vielleicht habe ich aus diesem Grund die Zusammenarbeit so genießen können.»

«Mein schönster Moment mit Honda war der Sieg in Monza 2020. Es war der 50. Grand Prix unserer Truppe mit Honda. Egal, was in meiner Karriere noch passiert, ich habe meinen ersten Grand Prix mit Honda gewonnen, das macht mich stolz, und das kann mir keiner mehr nehmen. Das war ein fabelhafter Moment.»

Formel-1-Präsentationen

07. Februar: Alpine
08. Februar: Visa Cash App RB
12. Februar: Aston Martin
13. Februar: Ferrari
14. Februar: Mercedes
14. Februar: McLaren
15. Februar: Red Bull Racing

Formel-1-Wintertests

21.02. bis 23.2. in Bahrain

Formel-1-WM 2024

02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai *
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami *
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
07.07. Großbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

* im Sprint-Format


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