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Warum fährt die F1 am Samstag, MotoGP am Sonntag?

Von Werner Jessner
Wie schon letztes Wochenende in Bahrain müssen sich F1-Fans auch dieses Wochenende in Saudi-Arabien an ein Samstags-Rennen gewöhnen, während die MotoGP in Katar sehr wohl am Sonntag fahren darf.

Selbe Startzeit (jeweils 18:00 Uhr). Nachbarländer, selbe Zeitzone. Einmal Formel 1, einmal MotoGP, selbes Wochenende, doch unterschiedliche Renn-Tage: Wie schon letzte Woche in Bahrain verschiebt sich der Termin-Plan für alle F1-Fans auch dieses Wochenende um 24 Stunden nach vor. Die offizielle Begründung: Am Sonntag, 10. März abends beginnt der Ramadan, der heilige Fastenmonat der Moslems. Es sei unpassend, zu diesem Termin ein Autorennen auszutragen. Weil aber zwischen zwei GPs mindestens eine Woche liegen muss, betraf diese Umstellung auch den Saisonauftakt in Bahrain, wo letzten Donnerstag bis Samstag gefahren wurde statt von Freitag bis Sonntag.

Doch stimmt das überhaupt so? Sind es tatsächlich religiöse Gründe, die gegen einen GP zu Beginn des Ramadans sprechen? Orientalist, Journalist und Buchautor Stefan Kaltenbrunner: «Im Koran steht nirgends geschrieben, dass man zu Beginn des Ramadans keine Autorennen veranstalten darf.» Das liegt wohl auch daran, dass er bereit im 7. Jahrhundert geschrieben wurde. Kaltenbrunner ortet andere Motive: «Saudi-Arabien sieht sich als oberster Hüter des Islam. Es wäre unpassend, wenn sich prominente Moslems am Abend des höchsten Feiertags in der Start-Aufstellung der Formel 1 zeigen würden.» Außerdem, so gibt er zu bedenken, will der Festtag ja auch vorbereitet werden. Umgekehrt käme man auch nicht auf die Idee, am Heiligen Abend Rennen zu fahren.

Oder ist der Punkt vielleicht, dass der Ramadan abends beginnt und das MotoGP-Rennen kürzer dauert als ein F1-GP, man vielleicht noch vor Ramadan-Beginn fahren würde? Nein, denn dunkel ist es bei beiden Rennen.

Wie passt das mit Katar zusammen, einem Land, in dem ebenso der Islam Staatsreligion ist und genauso die Scharia gilt? Kaltenbrunner: «Die sind in dieser Sache wohl ein wenig lockerer.» Im Klartext: Katar nutzt die (kleinere) Bühne MotoGP am Sonntag zur Selbstdarstellung und gönnt sich ein paar schöne Motorrad-Rennen, während sich Saudi-Arabien auf der (größeren) Bühne Formel 1 korrekt gibt und das Sport-Event des Jahres um einen Tag vorverlegt.

In jedem Fall sind es also politisch-gesellschaftliche, nicht religiöse Gründe, die zur Anomalie des Rennkalenders führen. Positiver Effekt für Motorsport-Fans: Wir müssen uns am Sonntag nicht zwischen Formel 1 und MotoGP entscheiden, was bei identischen Startzeiten sonst sehr wohl der Fall wäre.

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