Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Lewis Hamilton (Mercedes): «Ich bin nicht deprimiert»

Von Mathias Brunner
Mercedes in Imola: Das GP-Auto 2024 und der Targa Florio-Rennwagen 1924

Mercedes in Imola: Das GP-Auto 2024 und der Targa Florio-Rennwagen 1924

​Der englische Mercedes-Star Lewis Hamilton hat in Imola einmal gewinnen können, das war 2020. Aber seit 30 Monaten wartet der erfolgreichste GP-Rennfahrer auf einen weiteren Sieg.

Seit die Formel 1 in die neue Flügelwagen-Epoche getreten ist, Anfang 2022, ist der Wurm drin bei den früheren Dauer-Weltmeistern von Mercedes-Benz. Vor zwei Jahren hier in Imola musste Hamilton den Journalisten preisgeben: «Wir sind raus aus dem Rennen um den Titel, so sehr das schmerzt.»

Den gleichen Satz könnte er heute sagen, denn auch 2024 wirkt der Mercedes-Rennwagen nicht wie ein Siegerauto, geschweige denn wie ein Titelanwärter.

Das Fahrverhalten bleibt in vielen Trainings und Rennen ein Rätsel, jenes Fenster, in welchem das Fahrzeug von Lewis Hamilton und George Russell am besten funktioniert, bleibt schmal, da können auch die beiden Engländer mit ihrem enormen Können wenig ausrichten.

Vor 100 Jahren hat Mercedes-Benz die legendäre Targa Florio gewonnen, mit Christian Werner am Lenkrad, 2024 müssten wir schon einen recht verrückten Rennverlauf erleben, damit Hamilton oder Russell in Italien triumphieren.

Lewis Hamilton ist als künftiger Ferrari-Fahrer ins Fahrerlager des Autodromo Enzo e Dino Ferrari von Imola gekommen. Irgendwie passend zur bislang vermurksten Saison von Lewis (bestes Ergebnis: Rang 6 in Miami), dass sich die erste Frage um ihn und Ferrari dreht und wie er in der Emilia-Romagna empfangen worden sei. Lewis: «Ich habe immer eine stattliche Fan-Gemeinde in Italien, und jeder weiß, wie leidenschaftlich sich die Tifosi um ihren Motorsport kümmern. Aber ich kann jetzt nicht behaupten, dass ich heute hier an der Rennstrecke anders begrüßt worden wäre.»

McLaren hat in Miami gewonnen, mit einem Mercedes-Motor. Gibt das Hamilton Hoffnung? Lewis differenziert: «Nun, am Triebwerk hat es in der Turbohybrid-Ära der Formel 1 nie gemangelt. Aber jeder kann sehen, dass wir in den letzten Jahren auf Chassis-Seite nicht den besten Job gemacht haben, und da müssen wir den Hebel ansetzen.»

Als Zwischenbilanz nach einem Viertel der Saison sagt Hamilton: «Ich bin nicht deprimiert. Ganz im Gegenteil bin ich aufgekratzt, denn ich sehe, wie im Rennwagenwerk Vollgas gegeben wird, damit George und ich die kommenden Verbesserungen noch schneller ans Auto bekommen. Ich muss geduldig bleiben.»

«Vom Team spüre ich viel Widerstandsfähigkeit, viel grimmige Entschlossenheit, die Dinge zum Besseren zu wenden. Ich finde es inspirierend zu erleben, wie sehr sich die Fachleute ins Zeug legen, obschon wir einige Rückschläge hinnehmen mussten.»

Hamilton war es jahrelang gewohnt, mindestens um Podestränge, meist um Siege mitzureden. Jetzt liegt er teilweise im hinteren Bereich der Top-Ten. Wie ist er Motorsport dort so? Lewis: «Es mag seltsam klingen, aber teilweise macht der Sport dort mehr Spaß. Denn vorne steht immer so viel auf dem Spiel. Ich hatte in diesem Jahr einige richtig tolle Zweikämpfe. Aber ich will ehrlich sein – klar vermisse ich es, vorne mitzumischen.»

Miami-GP, Miami International Autodrome

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30:49,876 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,612 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +9,920
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,650
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +16,407*
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +16,585
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +26,185
08. George Russell (GB), Mercedes, +34,789
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +37,107
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,746
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +40,789
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +44,958
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +49,756
14. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +49,979
15. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +50,956
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +52,356
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +55,173
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:04,683 min
19. Alex Albon (T), Williams, +1:16,091
Out
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash
*5-sec-Zeitstrafe wegen Kollision mit Piastri

WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 136 Punkte
02. Pérez 103
03. Leclerc 98
04. Norris 83
05. Sainz 83
06. Piastri 41
07. Russell 37
08. Alonso 33
09. Hamilton 27
10. Tsunoda 14
11. Stroll 9
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 6
14. Ricciardo 5
15. Ocon 1
16. Magnussen 1
17. Albon 0
18. Zhou 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 239 Punkte
02. Ferrari 187
03. McLaren 124
04. Mercedes 64
05. Aston Martin 42
06. Racing Bulls 19
07. Haas 7
08. Alpine 1
09. Williams 0
10. Sauber 0

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