Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

FIA folgt Ecclestone

Von Peter Hesseler
Gemeinsam votieren Todt/Ecclestone pro Bahrain

Gemeinsam votieren Todt/Ecclestone pro Bahrain

In der Frage des umstrittenen Bahrain-Rennens demonstrieren der Weltverband und der F1-Vermarktungschef gefährliche Eintracht.

Nach Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat sich auch der Automobil-Weltverband FIA für einen Verbleib von Bahrain im WM-Kalender 2012 ausgesprochen.

Ein Sprecher der obersten Motorsportbehörde sagte in Paris: «Die FIA ist, wie viele in der diplomatischen Gemeinde des Königreichs Bahrain und die Mehrheit der politischen Opposition der Ansicht, dass die Austragung des Grand Prix dabei von Vorteil für die Gemeinschaft von Bahrain wäre, ihre Differenzen zu überbrücken.»

Die FIA sei nicht imstande, in einem eigenständigen Staat politische Verhältnisse zu ändern oder zu beeinflussen. «Wir können nur auf eine lange, friedliche Lösung hoffen.»

Richtig: hoffen. Das bedeutet, sie müsste herbeigeführt werden. Ob das bis zum 22. April gelingt, erscheint mehr als fraglich. Der Formel-1-Zirkus reist damit in ein Krisengebiet.

Die FIA reklamiert dabei Wissensvorsprung. Sie hat die exklusive Erkenntnis erlangt, dass die Mehrheit der Bürger, ganz gleich welcher Ausrichtung, für den GP votiert. Im Vorjahr hingegen galt das Formel-1-Rennen als potenzieller Brandherd und populäre Zielscheibe politischer Aktivisten, bevor es abgeblasen wurde.

Grund der Klarstellung durch die FIA: Zum Jahrstag des Dramas, Dienstag dieser Woche, musste die Polizei erneut erhebliche Präsenz aufbieten, um Nester der regimefeindlichen Schiiten unter Kontrolle zu halten, dennoch war der Einsatz von Tränengas nötig, genau wie vorigen Dezember schon einmal.

Es war nicht die neue Welle von Gewalt, die im Internet zuvor am «Tag der Wut» angekündigt worden war, aber beunruhigend genug. Neben Tränengas wurden am Platz der Perlen Gummigeschosse und Rauchgranaten auf Demonstranten abgefeuert. Umgekehrt wurden Polizeiautos mit Benzinbomben beworfen. Erstmals seit vorigen Sommer drangen Regierungskräfte in Wohngebiete ein. Ein loderndes Duell mitten in der Hauptstadt – nur nach bisherigem Kenntnisstand ohne Tote, wohl aber mit etlichen Verletzten.

Die britische und die US-Regierung warnen vor Bahrain-Besuchen. Die meisten Teams kommen von vor Insel. Wir sind gespannt, ob sie ihren hoheitlichen Vorgaben Folge leisten. Da steht jetzt eine Front der anderen gegenüber. Und womöglich ein Machtkampf bevor.

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