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In Sotschi läuft alles nach Plan

Von Agnès Carlier
Das vorläufige Logo des Grand Prix von Russland

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Hermann Tilke zeigte sich nach seinem Besuch in Sotschi zufrieden. Die Bauarbeiten liefen plangemäss, sagte er, Probleme gäbe es jedoch jede Menge zu lösen.

Minus 5 Grad am Tag, minus 15 Grad am Abend und in der Nacht. Ein Klima, das Hermann Tilke, den deutschen Stararchitekten, der für den Bau der neuen Rennstrecke in Sotschi verantwortlich ist, bei seiner Ankunft in Moskau kalt überraschte. Hermann Tilke hat bereits die Strecken in Sepang (Malaysia), Sakhir (Bahrain), Shanghai (China), Istanbul Park (Türkei), Valencia (Spanien) und Yas Marina (Abu Dhabi) entworfen.

Tilke ist am 22. Februar 2013 in Moskau angekommen, um sich das Race of The Stars im berühmten Hippodrom von Moskau anzusehen. Zuvor hatte er ein paar Tage in Sotschi verbracht, um die Fortschritte der Arbeiten an der künftigen Rennstrecke zu inspizieren. Dort war bereits Frühling mit bis zu 19 Grad Wärme. «Die Arbeiten liegen im Plan. Es sollte keine Probleme mit der Boxenanlage und dem Teamgebäude geben», berichtete er. Das Teamgebäude wird jedoch auch während der Olympischen Spiele genutzt werden. «Daher müssen wir den Bau während der Spiele unterbrechen und können erst danach weitermachen.»

Die XXII. Winterspielen werden vom 7. bis 22. Februar 2014 in Sotschi und in dem benachbarten Feriendorf Krasnaya Polyana ausgetragen werden. Alles in allem wird es 98 Veranstaltungen in 15 Wintersportarten geben. Sowohl die Olympischen Winterspiele als auch die Paralympics werden vom Sotschi Organizing Committee (SOC) organisiert.

An der Rennstrecke würde seit acht Monaten «non-stop» gearbeitet, erklärt Tilke, aber «der Rest der Arbeiten, inklusive des Streckenbelags werden erst nach den Spielen gemacht.»

In Sotschi steht Tilke zusätzlichen Komplikationen gegenüber. Die 90 bis 100.000 Sitzplätze sind nicht das Schlimmste. Tilke begann das Design und die Planung der Strecke bereits 2010, die ersten Arbeiten begannen 2011. Die Bauarbeiten fertig zu stellen, wird aber wohl wieder bis zur letzten Minute dauern.

Aber Tilke wusste, worauf er sich einliess, als er sein zwölftes Formel-1-Projekt in Angriff nahm. Die Organisatoren hatten ihn gewarnt, dass es beim Bau des Teamgebäudes für die Winterspiele und für die Strecke eine Reihe lokaler Details und Einmischungen zu berücksichtigen geben würde, wenn er eine typische «Tilke-Architektur» verwirklichen wollte, die sich an der Kultur des Landes orientiert. So gab es genügend Diskussionsstoff mit Oleg Zabara, dem Promoter des Grand Prix in Sotschi, der vergangenes Jahr beim Grand Prix der USA in Austin zu Gast war.

Das Organisationst-Team des Grand Prix in Sotschi zählt bisher nur 13 Personen und ist sehr effizient, wird aber in naher Zukunft erweitert. Tilke gibt zu, dass er «noch nie ein Projekt hatte, bei dem es so viele Konflikte zu lösen gab.» Es gibt ganz klar zwei Teams: Das der Olympischen Spiele und das der Formula Sotschi. Die Organisatoren der Olympischen Spiele sind für den grössten Teil der Infrastruktur verantwortlich, die benötigt wird: Strassen, Bahnen, Tunnels, Gasleitungen, die alle von Null begonnen werden müssen.

Wenig nützlich ist, dass hin und wieder mal jemand aus politischen Gründen gefeuert wird. Gerade eben hat Präsident Putin einen der obersten Organisatoren des Olympischen Komitees vor die Tür setzen lassen, da die Kosten in Sotschi explodierten. Mit einer Gesamtinvestition von 1,5 Billionen Rubel (37,5 Milliarden Euro) werden die Olympischen Spiele in Sotschi die teuersten der Geschichte, noch teurer als die Sommerspiele in London oder Peking.

«Manchmal werden Transporte vom einen Ende der Stadt um ein oder zwei Stunden zum anderen verzögert, so lange es nur eine Strasse gibt», sagt Tilke. «Aber das wird sich ändern.» Die meisten Probleme seien sowieso nur Missverständnisse.

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