Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Christian Horner: «Seb hört, was er hören will»

Von Adam Cooper
Sebastian Vettel und Christian Horner

Sebastian Vettel und Christian Horner

Die Vettel-Webber-Affäre aus Sicht des Teamchefs. Christian Horner: «Wir wollten das Maximalergebnis fürs Team.»
Nach Rennen wie Malaysia 2013 ist Fingerspitzengefühl gefragt.

Zweifellos hat Red Bull Racing aus Istanbul 2010 etwas gelernt. Damals sagte jeder etwas Anderes – Teamchef Horner, Teamberater Marko, Fahrer Vettel, Fahrer Webber. Für die Medien war das ein gefundenes Fressen, für den Rennstall war es ein PR-Desaster.

Heute läuft das anders ab. Einen Welpenschutz konnte Sebastian Vettel dieses Mal von Teamchef Christian Horner nicht erwarten.

Der Engländer sagt klipp und klar: «Unterm Strich geht es darum, für das Team das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Aus unserer Perspektive lag Mark Webber nach seinem Stopp vorne, auch wenn es knapp war, also gab es die Anweisung, die Positionen zu halten. Nun wäre es für uns darum gegangen, den Reifen Sorge zu tragen, den Motor zu schonen und den Doppelsieg nach Hause zu fahren.»

«An diesem Punkt hat Sebastian Vettel entschlossen, diese Anweisung zu ignorieren. Wir wollten 43 Punkte holen, die Reihenfolge der Fahrer ist dabei für uns egal, da spielt man auf sicher. Vettel dachte jedoch daran, die acht Punkte mehr für den Sieg zu schnappen. Es war nicht richtig, was er getan hat, und er sieht das ein.»

«Wir sind nicht glücklich, wie das gelaufen ist. Auf der anderen Seite wollen wir auch keine unterwürfigen Piloten. Selbst wenn das ab und an zu haarigen Situationen führen kann. Vettel sagt, er habe die entsprechende Anweisungen nicht hören können. Offenbar hat er da ein selektives Gehör. Aber Vettel ist nicht Weltmeister geworden, ohne an die Grenzen zu gehen. Heute ging er mit seinem Stallgefährten und seinem Rennstall an die Grenze. Schön ist das nicht, aber wir haben uns ausgesprochen.»

«Freunde werden Vettel und Webber nie sein, aber den gegenseitigen Respekt haben sie nicht verloren. Wir haben das ausdiskutiert und nachher eine normale Nachbesprechung des Rennens gemacht. Wir blicken jetzt nach vorne.»

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