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Ecclestone verurteilt Red Bull Racing und Mercedes

Von Petra Wiesmayer
Formel 1

Teamorder schon im zweiten Rennen der Saison, eine Entscheidung, die Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nicht nachvollziehen kann.

Red Bull Racing und Mercedes haben sich und der Formel 1 am Sonntag keinen Gefallen getan. Nicht nur die Fans rund um die Welt verurteilen die Stallorder, die beide Teams an ihre Fahrer ausgesprochen haben, auch für Bernie Ecclestone ist die Entscheidung nicht nachvollziehbar.

«Ich finde nicht, dass es zu diesem Zeitpunkt in der Meisterschaft eine Teamorder geben sollte. Egal, um wen es sich dreht», sagte der 82jährige dem britischen Telegraph Sport. Das Team könne sich die Schuld zuschreiben, dass die Fehde zwischen Vettel und Webber eskaliert sei, meinte Ecclestone und warnte, dass diese paar Extrapunkte aus Malaysia dem Deutschen später im Jahr noch zum Verhängnis werden könnten.

«Nehmen wir mal an, dass die beiden am Ende des Jahres in einer Position sein werden, die WM zu gewinnen. Dann wird Mark auf keinen Fall gewillt sein, Sebastian zu helfen. Sebastian muss darüber genau nachdenken», meinte der Formel-1-Boss. «Vielleicht kommt es dazu, dass er Marks Hilfe braucht, dann denke ich aber nicht, dass Mark das tun wird.»

«Sebastian will die WM gewinnen und das will Mark auch.» Irgendwie hätten aber wohl beide falsch reagiert, meinte er. Vettel sei aber nun mal ein Rennfahrer und wolle gewinnen, zeigte der Engländer Verständnis. «Zeig mir einen guten Verlierer und ich zeige dir einen Verlierer.»

Und auch Mercedes kam bei Ecclestone nicht ungeschoren davon. «Ich war enttäuscht, dass Mercedes Rosberg nicht vorbei ließ. Ich fand, das war eine dumme Entscheidung. Ich glaube, dass Rosberg die beiden Red Bull etwas mehr hätte jagen können. Diese Entscheidung war unvernünftig.»

Einer, der Sebastian Vettels Manöver zum gewissen Grad nachvollziehen kann, ist Gerhard Berger. Er meint, dass man, um Weltmeister zu werden, mitunter «extrem egoistisch» sein muss. «Diese Dinge sind schon immer vorgekommen», sagte der Österreicher BBC Radio Five Live. «Um Rennen zu gewinnen muss man sehr, sehr talentiert sein, um aber eine Weltmeisterschaft zu gewinnen, oder drei, vier, fünf Mal Weltmeister zu werden, muss man extrem selbstsüchtig sein», betonte der ehemalige Formel-1-Pilot.

«Diese Jungs haben einen großen Killerinstinkt. In solchen Momenten stehen sie unter extremen Stress und können nicht klar denken. Sie folgen einfach ihrem Instinkt», erklärte Berger. «Natürlich sagt er nach dem Rennen, dass ihm alles unheimlich Leid tut und er nicht schlafen kann, ich glaube aber, dass er sehr gut schläft, denn das ist sein Naturell. Andererseits ist es auch Teil seines Erfolgs. Niemand, kein Team, kein Teamchef, kein Teamkollege wird das je ändern können.»

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