Fernando Alonso: «Ich träume vom normalen Leben»

Von Mathias Brunner
Interview der Fans mit Fernando Alonso, dem Formel-1-Star von Ferrari: «Rennfahren ist nur ein Beruf.»

Die Zuschauer des Kanals «Fox Sports» erhielten im Rahmen des Kanada-GP die Gelegenheit, dem Formel-1-Idol Fernando Alonso Fragen stellen zu dürfen. Der Weltmeister der Jahre 2005 und 2006 enthüllt dabei, wie er seine Zukunft sieht.

Fernando, wie real sind deine Titelchancen in diesem Jahr?

In den vergangenen Jahren waren wir Red Bull Racing unterlegen. Dennoch konnten wir die Titel-Entscheidung bis ganz zum Schluss hinauszögern. Dieses Jahr haben wir ein konkurrenzfähigeres Auto, also rechne ich mir mehr aus.

Mit welchen grossen Piloten wärst du gerne um die Wette gefahren?

Oh, da gibt es einige – Fangio, Lauda, Prost, Senna. Wir sprechen hier natürlich von ganz anderen Epochen mit völlig anderen Autos. Ich bin aber überzeugt, es wäre in jeder Ära eine Ehre gewesen, gegen solche Giganten zu fahren.

Wo würden wir dir eher antreffen, beim New Yorker Marathon oder bei der Tour de France?

(Lacht.) Sicher beim Radrennen. Ich liebe Rennrad-Fahren! Mit Laufen habe ich so meine Probleme.

Wovon träumst du abseits der Formel-1-Karriere?

Im Leben setzt du die Prioritäten immer wieder anders. Ich glaube auch daran, dass der Mensch Träume haben muss und nach ihnen streben soll. Ich etwa träume vom normalen Leben, mit einer eigenen Familie.

Wie sehen die Formel-1-Renner in zehn Jahren aus?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie komplett anders sein werden als die heutigen. Ich könnte mir denken, dass die Energie-Rückgewinnung weiter betont wird. Der Fahrer jedoch bleibt das wichtigste Element im Rennwagen, daran wird sich nichts ändern.

Verfolgst du vor dem Rennen ein bestimtes Ritual?

Nein, es gibt keinen bestimmten Ablauf, ich höre mir auch nicht immer die gleiche Musik an vor einem Rennen. Ich bin nicht abergläubisch.

Was würdest du einem Buben raten, der Rennfahrer werden will?

Sie sollen den Rennsport geniessen. Sie sollen ohne Druck der Eltern Kart fahren können. Wenn sie Talent haben, erschliessen sich die Möglichkeiten aber nicht von selber. Für einige wird es weitergehen, für andere nicht. Es ist alles eine Frage des Timings – Unterstützung, Geldgeber, Glück. Im Zentrum muss aber immer bleiben: das ist ein Sport, und der soll vor allem eines, Spass machen.

Woher kommt deine Motivation zum Rennfahren, und wer war dein Idol?

Die Motivation kam Stück für Stück. Ich fuhr ja schon mit drei Jahren Rennen, die ersten Trophäen habe ich heute noch zuhause. Aber ich sah den Kartsport als Hobby, ich sah mich nicht als der grosse Formel-1-Star. Die Aussicht auf eine Karriere im GP-Sport, das kam erst viel später. Mein Idol war Ayrton Senna. Als Kind habe ich ihn im Fernsehen siegen gesehen.

An welchen Grand Prix denkst du am liebsten zurück?

An meinen ersten Titelgewinn in Brasilien 2005, das sind Erinnerungen, die ich nie vergessen werde.

In welcher Epoche wärst du gerne gefahren?

Über jene, die ich nicht selber gesehen habe, kann ich nicht sprechen. Gesehen habe ich die Rennwagen Ende der 80er, Anfangs der 90er Jahre. Die waren attraktiv, aber gefährlich. Am meisten Spass machen mir die Autos von 2004 und 2005 gemacht, mit den V10-Motoren.

Gibt es ein Erfolgsgeheimnis für dich?

Grundsätzlich muss jeder gemäss seines eigenen Charakters schauen, wie es für ihn am besten vorwärts geht. Ich finde: man muss immer vorwärts blicken, man muss versuchen, negative Dinge in seinem Leben auszublenden. Ich mag die Kultur der Samurai und der Philosophie, Ängste und Bedenken abzustreifen. Man darf auch nicht alles zu ernst nehmen: Die Formel 1, das ist meine Arbeit, sie ist nicht das ganze Leben.

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