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Eric Boullier: «Die FIA sollte nur der Polizist sein»

Von Agnes Carlier
Eric Boullier mit James Allison

Eric Boullier mit James Allison

Der Lotus-Teamchef spricht über das heisse Thema Kostenkontrolle und die angebliche Schwächung seines Rennstalls durch den Abgang von Technikchef James Allison.

Lotus-Teamchef Eric Boullier ist nicht zu beneiden: In der Formel-1-WM schwimmen ihm die Felle davon – der Rückstand seines Star-Piloten Kimi Räikkönen auf WM-Leader Sebastian Vettel ist enorm. Er hat zudem Technikchef James Allison verloren (der zu Ferrari zurückgekehrt ist). Die Finanzprobleme von Lotus sind ein offenes Geheimnis. Ach ja, und obiger Räikkönen liebäugelt mit einer Rückkehr zu Ferrari. Aber bleiben wir einen Moment bei den Kosten.

Eric, in Monza hat Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner gesagt, eigentlich hätten die Teamchefs der Einführung des Turbomotors nie zustimmen dürfen. Was denkst du darüber?

So einfach ist das nicht. Wir müssen auch an die Investitionen der Autoindustrie denken. Aber aus Kostenperspektive bin ich mit Christian einer Meinung: Anstelle die Kosten von Jahr zu Jahr zu senken, wird es immer teurer, und der Schritt in die Turbo-Ära ist besonders kostenaufwändig.

Wie soll man das Problem deiner Meinung nach anpacken?

Wir müssten ein Kontrollsystem einführen und brauchen noch straffere Technikregeln. Ohne Diktatur geht das alles nicht, und die FIA sollte der Polizist sein. Vielleicht wäre es besser, wenn die Teams die Regeln schreiben würden, nicht der Autoverband. Wir müssten auch ein gerechteres Verteilsystem für die Preisgelder finden.

Wie sehr hat euch der Weggang von James Allison getroffen?

Nicht übermässig. Seine primäre Aufgabe bei uns war jene des technischen Koordinators. Ich bin ein Anhänger von flachen technischen Strukturen. Da ist man weniger verletzlich, wenn so genannte Technik-Prominenz aus irgendwelchen Gründen über Nacht seine sieben Sachen packt. Die Formel 1 hat sich da erheblich verändert: 1995 hatten wir gewissermassen 250 Musiker und einen Dirigenten. Wenn der fehlte, waren die Missklänge unüberhörbar. Heute haben wir 650 Angestellte und sind in den Abteilungen viel breiter aufgestellt. Aus psychologischer Sicht hat der Weggang von Allison schon ausgewirkt: Leader sind charismatisch und geniessen viel Aufmerksamkeit in dem Medien. Aber ich würde jetzt nicht behaupten, dass wir technisch arg geschwächt wären.

Welche Eindrücke hast du aus Monza mitgenommen?

Unser Experiment mit dem langen Radstand musste abgebrochen werden, weil wir nicht genügend Teile hatten, um damit beide Renner auszurüsten. Wir werden diese Version wiedersehen. MIt dem Speed der Piloten bin ich zufrieden. Es ist nicht ihre Schuld, wenn wir im Qualifying keine gute Leistung zeigen und sie nicht unter den besten Zehn losfahren können. Der Rennrhythmus beider Fahrer war exzellent, leider konnte Kimi das nicht in Punkte umsetzen, weil er in der ersten Kurve an Pérez geriet. Auch Romain zeigte eine starke Fahrt.

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