KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Was redet Ecclestone?

Von Peter Hesseler
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Der Formel-1-Boss plädiert in einem Interview in England für die Diktatur als Regierungsform und gewinnt Adolf Hitler dabei positive Aspekte ab.

In einem heute in der Londoner Times veröffentlichten Interview redet sich F1-Promoter Bernie Ecclestone um Kopf und Kragen.

Der 78jährige Brite lässt keinen Zweifel daran, dass er die Diktatur als Staatsform der Demokratie vorziehen würde. Das ist nicht ganz neu.

Aber nun zieht er den früheren deutschen Reichskanzler Adolf Hitler, unter dessen Schreckensherrschaft von 1933 bis 1945 Millionen Juden und Angehörige andere Minderheiten starben, als Beweis dazu heran: «In vielerlei Hinsicht, auch wenn es schrecklich ist, dies zu sagen, aber abgesehen von der Tatsache, dass er mitgerissen wurde und gedrängt, Dinge zu tun, von denen ich nicht weiss, ob er sie tun wollte oder nicht, war er in der Lage eine Menge Leute zu befehligen und den Job hin zu kriegen.»

Als weiteren Grund für seine anti-demokratische Haltung nennt Ecclestone das Wahlsystem: «Politiker sind zu verwirrt wegen Wahlen.»

Ecclestone konnte in dem Interview immerhin seine grundsätzlich anti-rassistische Haltung glaubhaft machen, in dem er sich «entsetzt» über weisse Fans zeigte, die sich als Schwarze ausgaben, um Lewis Hamilton zu verunglimpfen, den ersten Formel-1-Weltmeister mit afro-amerikanischen Wurzeln.

Aber Ecclestone betrat dann nochmals sehr dünnes Eis, als er zu seiner Vorstellung von «Führern» Stellung bezog. Er schlug nämlich seinen Freund Max Mosley, den umstrittenen und weithin als herrisch bekannten Automobil-Weltverbands-Präsidenten, seinen britischen Landsleuten für höhere Aufgaben vor: «Er wäre ein guter Premier-Minister.»

Solch ein Satz erfordert Mut in einem Land, in dem Mosley gerade wegen der unstrittigen Nazi-Führerschaft seines Vaters Oswald keine politische Karriere einschlagen konnte.

Ecclestone blieb unbeirrt: «Max ist ein guter Führer von Menschen. Ich denke nicht, dass sein (familiärer) Hintergrund ein Problem wäre.»

Auch hätte man Saddam Hussein im Irak aus Gründen der politischen Stabilität besser an der Macht lassen sollen.

Ein Sprecher der britischen Juden bezeichnete Ecclestones Aussagen als «bizarr.»

Und Stephen Pollard, Redakteur der Zeitung «Jewish Chronicle» gebraucht hinsichtlich Ecclestones Kommentaren die Begriffe «naiv» und «idiotisch.»

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