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Papa Hamilton: «Lewis nie um einen Penny gebeten»

Von Andreas Reiners
Lewis und Anthony Hamilton

Lewis und Anthony Hamilton

Anthony Hamilton verriet, dass er von seinem Sohn Lewis für seine Manager-Dienste kein Geld erhalten hat. Weitere Details kamen ebenfalls ans Licht.

Bei der Gerichtsverhandlung rund um den Streit zwischen Anthony Hamilton und Paul di Resta am High Court in London kamen am zweiten Verhandlungstag einige Details des Verhältnisses zwischen Hamilton und seinem Sohn Lewis ans Licht. Besagtes Verhältnis ist nicht das Beste, allerdings seit einiger Zeit zumindest besser als 2010, als sich der heutige Mercedes-Pilot von seinem Manager-Vater trennte.

Anthony Hamilton hatte seinen Sohn seit dessen Kindheit unterstützt und gefördert. Mit Erfolg: 2008 gewann der damalige McLaren-Pilot seinen bislang einzigen WM-Titel. Was er seinem Vater für dessen Hilfe gab? Einen feuchten Händedruck offenbar. «Als er 2008 Weltmeister wurde, hat er sich bei mir bedankt, und das war alles, was ich mir nach 18 Jahren Schinderei gewünscht hatte. Ich habe Lewis nie um einen Penny gebeten», so Hamilton senior.

Zwar habe sein Sohn ihm mehrere Millionen Dollar als Entschädigung für seine Dienste versprochen, doch die hat Anthony Hamilton angeblich nie gesehen. Warum? Hamilton rätselt noch heute darüber. «Ich weiß darauf keine Antwort. Es ist einfach nie passiert. Für mich ist das aber in Ordnung. Wenn er sagt, dass er etwas machen wird und es dann nicht tut, dann ist das sein Verlust. Es ist nicht an mir, um Geld zu betteln», so Hamilton.

Dafür weiß Hamilton senior aber zumindest, warum sich sein Sohn von ihm trennte und Si,on Fuller als neuen Manager installierte. «Er dachte sich wahrscheinlich: 'Dad, ich habe genug davon, ständig auf dich zu hören'.» Obwohl er nun eine Hypothek auf seinem Haus habe, bereue er es nicht, viel Geld in seinen Sohn investiert zu haben. «Manche von uns machen das, damit unsere Kinder bessere Möglichkeiten haben als wir. Weil wir unsere Kinder lieben.»

Sehr interessant war Anthony Hamiltons Definition von Lügen. Nachdem er von di Restas Anwalt darauf angesprochen wurde, ob er für seine Schützlinge bereit wäre zu lügen, erklärte er das so: «Manchmal. Falls mich ein Klient darum bittet und dann zu seinen Gunsten. Und um das klar zu stellen: Man kann lügen, und man kann der Wahrheit ausweichen.»

Der Hintergrund des Prozesses: Anthony Hamilton verklagt seinen ehemaligen Schützling Paul di Resta wegen Vertragsbruchs auf Schadenersatz. Mitte 2012 hatte Paul di Resta seinen Manager Anthony Hamilton gefeuert, weil der ihn bezüglich eines Sponsorendeals mit dem Energy Drink Hersteller «Go Fast» über mehrere Millionen angeblich absichtlich getäuscht habe. Hamilton verklagt di Resta nun auf ungerechtfertigte Entlassung und entgangene Einnahmen.

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