Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Kamui Kobayashi: Ferrari-Nein beruflicher Selbstmord?

Von Mathias Brunner
Der Japaner Kamui Kobayashi (27) hat ein Angebot von Ferrari ausgeschlagen, um in die Arme von Caterham zu fallen. Eine gute Entscheidung oder eine grosse Dummheit?

Davon träumt fast jeder Rennfahrer: Ferrari, der grösste Rennstall der Welt, legt einen unterschriftsreifen Vertrag vor. Aber Kamui Kobayashi schon ihn von sich weg. Statt im Ferrari-Rot von Maranello Sportwagen zu bestreiten und F1-Demofahrten – mit der deutlichen Aussicht auf mehr Arbeit in Sachen Formel 1, beispielsweise im Simulator – hat sich der 27-Jährige dafür entschieden, in Diensten von Caterham wieder Grands Prix zu fahren.

Kamui begründet: «Ich bin doch erst 27 Jahre alt. Ich wollte wieder Rennen fahren. Es stimmt, Ferrari hat mir einen neuen Vertrag angeboten, und Teamchef Stefano Domenicali war sichtlich ungehalten, dass ich die Offerte ablehnt habe. Aber es ist meine Entscheidung, ich stehe dazu, sie ist richtig.»

Kamui hat also die Geborgenheit der Italiener mit einem stattlichen Gehalt eingetauscht gegen die Ungewissheit bei Caterham, wo er – nach eigenen Angaben – kostenlos fährt. Ist der Mann noch zu retten?

Auf den ersten Blick scheint die Wahl falsch zu sein: Ein ausbaufähiger Platz bei Ferrari oder ein Cockpit bei den Hinterherfahrern von Caterham, hmm ...

In Wahrheit hat vielmehr Ferrari das Problem, nicht Kobayashi. Die Testfahrer der Roten kommen in die Jahre: Pedro de la Rosa ist 42, Marc Gené 39. Davide Rigon ist zwar erst 27, wie Kamui, ihm mangelt es aber an Erfahrung. Die Fahrer der Ferrari-Akademie sind zu jung. Mit anderen Worten: Ferrari braucht bei der Testtruppe eine Frischzellenkur.

Kamui weiss auch: der Platz als Test- und Ersatzfahrer ist nicht unbedingt der grosse Karriereturbo. Dazu muss er nur mal Luca Badoer fragen. Selbst der Platz als offzieller Test- und Ersatzfahrer ist keine Garantie darauf, eines Tages im GP-Renner zu sitzen. Und schon gar keine, dort gut abzuschneiden.

Fazit: Kamui Kobayashi hat das Richtige getan.

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