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Ferrari: Tricks, um 60 PS gegen Mercedes aufzuholen

Von Mathias Brunner
Der Ferrari F14 T – das Konzept ist verpatzt worden

Der Ferrari F14 T – das Konzept ist verpatzt worden

Der grosse Nachteil von Ferrari gegen Mercedes ist die Antriebseinheit: Motorenchef Mattia Binotto steht vor der schwierigen Aufgabe, einen kraftvolleren Turbo-V6 zu bauen.

Ferrari ist seit Mai 2013 und dem Sieg von Fernando Alonso im Spanien-GP ohne Sieg. Letztmals ein Auto auf Pole-Position hatte Ferrari gar in Hockenheim 2012! Die 2014er Antriebseinheit ist verpatzt worden, selbst wenn der verabschiedete Motorenchef Luca Montezemolo die Arbeit seiner Triebwerksspezialisten in Schutz genommen hat: «Es kursiert die falsche Vorstellung, dass die mangelnde Konkurrenzfähigkeit des F14T nur der Antriebseinheit anzulasten sei. Als hätten wir ausgerechnet in einer Firma wie Ferrari vergessen, wie man Motoren baut! Eine gewisse Teilschuld lasse ich mir aufbürden, aber ich lasse mir nicht einreden, dass die Fachkräfte in Maranello ihr Handwerk verlernt hätten.»

«Die Wahrheit ist vielmehr: Zusammen mit meinen Mitarbeitern habe ich eine Antriebseinheit gebaut nach gewissen Dimensionen, um genau zu sein – einen kleineren Motor als Mercedes und Renault, und dies auf ausdrücklichen Wunsch des Fahrzeugdesigners, Herrn Tombazis. Mir wurde gesagt: Wir wollen eine sehr kompakte Antriebseinheit, mit möglichst kleinen Kühlern. Wir werden das abzusehende Power-Manko mit aerodynamischen Lösungen mehr als wettmachen. Und fast genau so kam es: wir hatten weniger Leistung, aber leider gab es das Plus an Aerodynamik nicht ...»

Der 2015er Ferrari unter der Leitung von James Allison entsteht unter anderen Vorgaben. Im Rahmen der schrittweisen Entwicklung (mehr dazu finden Sie HIER) sind zahlreiche Änderungen geplant. Unter anderem steht Folgendes auf der Aufgabenliste von Motorenchef Mattia Binotto und Projektleiter Lorenzo Sassi:

Ein grösserer Turbolader und ein anderer Verdichter. Beide Teile werden von der Firma «Honeywell Turbo Technology» hergestellt (früher Garrett), einer Tochterfirma des US-Unternehmens Honeywell. Honeywell Turbo Technology baut im Jahr mehr als neun Millionen Turbolader in zwanzig verschiedenen Werken weltweit.

Unklar ist derzeit, mit welcher Art von Ladeluftkühlung gearbeitet wird. Luftkühlung ist leichter, aber weniger effizient als Wasserkühlung, die für den F14 T verwendet worden ist. Beide Wege werden derzeit geprüft.

Der Getrieböltank wird wieder zwischen Chassis und Motor platziert, die Platzierung im Getriebegehäuse hat sich nicht bewährt. Der Tank war deshalb nach hinten gerückt, um den Motor weiter nach vorne zu versetzen.

Die Auspuffanlage soll kürzer gestaltet werden und die Wärme besser speichern, dazu wird sie verkleidet (auch dies etwas, das Mercedes vorgemacht hat). Geplant ist ferner eine verbesserter Zylinderkopf.

Die Energierückgewinnung Kinetik entsteht in Zusammenarbeit mit Magneti-Marelli, die Anlage für die Hitze-Energie baut Ferrari zusammen mit einer kleinen italienischen Firma.

Die Homologationsfrist für die 2015er Motoren läuft Ende Februar 2015 ab. Eine Verlängerung wird derzeit diskutiert.

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