Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Qualifying Suzuka: Pole für Nico Rosberg!

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg drehte im Qualifying zum Japan-GP die schnellste Runde

Nico Rosberg drehte im Qualifying zum Japan-GP die schnellste Runde

Mercedes-Pilot Nico Rosberg sicherte sich in Suzuka die Pole-Position. Red Bull Racing-Abschiedskandidat Sebastian Vettel musste sich mit dem neunten Platz begnügen.

Das Qualifying zum 15. Saisonlauf auf dem Suzuka Circuit eröffnete Lokalmatador Kamui Kobayashi. Der Japaner hatte am Trainingsfreitag nur drei Runden drehen können: Im ersten Training musste er zu Gunsten von Ersatzpilot Roberto Merhi ganz aussetzen und im zweiten Training setzte er seinen Caterham-Renner nach wenigen Minuten schon in die Streckenbegrenzung.

Mit einem dicken Verbremser in der Haarnadel-Kurve sorgte Kobayashi schon in den ersten fünf Minuten für Action auf der Strecke. Kurz zuvor hatte Toro Rosso-Abschiedskandidat Jean-Eric Vergne die erste Rundenzeit des Qualifyings in den Asphalt gebrannt. Lange durfte sich der Franzose über die Spitzenposition aber nicht freuen, schon eine Minute später übernahm Mercedes-Pilot Nico Rosberg die Führung, bis er kurz darauf von seinem Teamkollegen Lewis Hamilton um sechs Hundertstel geschlagen wurde.

Der Weltmeister von 2008 hatte im dritten freien Training mit einem Abflug für Hektik in der Box der Silberpfeile gesorgt, weil er beim Einschlag in die Reifenstapel die linke Vorderradaufhängung zertrümmert hatte. Auch Weltmeister Sebastian Vettel, der mit seiner Abgangs-Ankündigung von Red Bull Racing für Aufregung gesorgt hatte, hatte keine sorgenfreie letzte Trainingsstunde erlebt. Am Dienstwagen des Heppenheimers wurde für das Abschlusstraining der Turbo ausgewechselt. Auch im Q1 spukte die Technik, wie der Champion über Funk meldete.

Kimi Räikkönen: Weniger Ferrari-Power als Fernando Alonso

Noch schlimmer erwischte es Ferrari-Star Kimi Räikkönen. Beim Finnen musste die ganze Antriebseinheit ausgewechselt werden, was dem Iceman einen Nachteil gegenüber seinem Teamkollegen Fernando Alonso verschaffte. Denn weil ein älteres Aggregat eingebaut wurde, musste Räikkönen mit weniger Power als der zweifache Weltmeister auskommen. Doch damit nicht genug: Kimi beklagte sich bei seiner Zeitenjagd über zu starkes Untersteuern.

Nach den ersten 18 Minuten hatte Hamilton die Nase vorn. Dahinter folgten Rosberg, das Williams-Duo Valtteri Bottas und Felipe Massa, Fernando Alonso, McLaren-Rookie Kevin Magnussen, Räikkönen, Force India-Pilot Nico Hülkenberg, McLaren-Star Jenson Button und Vergne. Auch Daniil Kvyat, Sauber-Pilot Esteban Gutiérrez, Force India-Pilot Sergio Pérez, Vettel, Daniel Ricciardo und Adrian Sutil schafften den Sprung ins Q2.

Zur ersten Verlierergruppe gehörten die Lotus-Piloten Pastor Maldonado (17.) und Romain Grosjean (18.), die beide mit Bremsproblemen zu kämpfen hatten. Auch für Caterham-Neuling Marcus Ericsson, Marussia-Hoffnungsträger Jules Bainchi, Lokalmatador Kamui Kobayashi und Marussia-Schlusslicht Max Chilton durften schon unter die Dusche. Der ehemalige GP-Pilot und heutige SkySport-TV-Experte Marc Surer hatte Mitleid mit dem Lotus-Duo: «Man sieht, wie schwierig dieses Auto zu fahren ist.» Maldonado wird wegen des Einsatzes seines sechsten Verbrennungsmotors zudem eine Strafversetzung um 10 Startplätze hinnehmen müssen.

Sebastian Vettel: Harte Schaltmanöver

Das Williams-Duo, das mit einer neuen Motorhaube ausrückte, präsentierte sich auch im zweiten Qualifying-Segment als zweitstärkste Kraft. Bottas fuhr bis auf achteinhalb Zehntelsekunden an die ein Mal mehr überlegenen Silberpfeil-Piloten Rosberg und Hamilton heran. Während die Top-Piloten ihren ersten schnellen Versuch starteten, erklärte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, warum Vettel im ersten Qualifying-Abschnitt nur auf Platz 14 kam: «Sebs Getriebe schaltete nicht mehr nahtlos, deshalb fühlten sich die Schaltmanöver härter an. Viel Zeit kostete das aber nicht, das liegt im Bereich von höchstens ein paar Millisekunden.»

Bottas' Teamkollege Massa reihte sich nach 15 Minuten auf Platz 4 ein. Dahinter sicherten sich Alonso, Magnussen, Ricciardo, Button, Räikkönen und Vettel den Einzug ins Top-Ten-Stechen. Vergne (11.), Pérez (12.), Kvyat (13.), Hülkenberg (14.), Sutil (15.) und Gutiérrez (16.) mussten ihre Renner vor den letzten zehn Minuten abstellen.

Für Vettel gestaltete sich der Q3-Einzug zur Zitterpartie, weil er Ausgangs der Spoon-Kurve auf die Randsteine kam und dadurch ins Rutschen kam. Der ehemalige GP-Pilot und heutige SkyGB-TV-Experte Martin Brundle wunderte sich: «Seb verliert allein im ersten Sektor sieben Zehntel auf die Mercedes, und da geht es nicht um Power, da geht es um Abtrieb und gute Balance – da kann mir keiner erzählen, bei Mercedes mache der Motor alles aus. Der Silberpfeil hat auch ein tolles Chassis.» Der Red Bull Racing-Pilot hatte auch Glück, dass sich Hülkenberg auf seiner letzten schnellen Runde in der Schikane einen Fehler erlaubte, weshalb der Emmericher den Einzug in die Top-Ten relativ deutlich verpasste.

Mercedes-Duell um Pole, Rutscher von Sebastian Vettel

So kam es, dass die beiden Mercedes-Spitzenreiter mit den beiden Williams-Piloten, den beiden Ferrari-Stars, den beiden McLaren-Fahrern und den beiden Red Bull Racing-Talenten um die Top-Ten der Startaufstellung kämpfen mussten. Ricciardo und Vettel mussten unter erschwerten Bedingungen auf Zeitenjagd gehen, wie Teamchef Christian Horner erklärte: «Beide Fahrer sind mit der Fahrzeug-Balance nicht zufrieden, wir versuchen, das mit Änderungen am Frontflügel zu verbessern, aber viel machen können wir nicht.»

Nach der ersten Zeitenjagd führte Rosberg die Zeitenliste mit 1:32,629 min an. Hamilton blieb ganze drei Zehntel langsamer und musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Dahinter reihten sich Bottas, Massa, Alonso, Magnussen, Ricciardo, Button und Vettel ein. Vettel verbremste sich bei seinem zweiten Versuch in der Haarnadel-Kurve und musste folglich die zeitraubende Aussenbahn nehmen. Am Ende musste er sich mit dem neunten Platz vor Räikkönen begnügen. An der Spitze sicherte sich Rosberg mit 1:35.506 min die Pole-Position vor Hamilton, dem am Ende 0,197 sec fehlten. Bottas, Massa, Alonso, Ricciardo, Magnussen und Button belegten die restlichen Top-Ten-Plätze.

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