Martin Brundle: Mein Bianchi-Erlebnis

Von Markus Schocker
Auch Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle wäre einst um ein Haar in ein Bergungsfahrzeug gekracht. «Fast hätte ich mein Leben verloren», sagt Brundle, der die Parallen zum Unfall von Jules Bianchi sieht.

«Es passierte damals ebenfalls in Suzuka. Ich habe zwar das Bergungsfahrzeug nicht getroffen, dafür aber einen Streckenposten. Er hat sich schlimme Beinverletzungen zugezogen. Als ich ihn ein Jahr später besucht habe, ging es ihm immer noch nicht gut», erinnert sich der 158-fache Grand-Prix-Teilnehmer.

Er habe es seither immer mit Sorge verfolgt, wenn Bergungsfahrzeuge ausrücken, um verunfallte Autos zu bergen. «Die Dinger sind einfach zu hoch, und ein Formel-Pilot sitzt so tief.»

Brundles Landsmann Anthony Davidson, zwischen 2002 und 2008 für Minardi, BAR und Super-Aguri in der Formel 1 aktiv, sagt: «Vielleicht sollte man bei extremen Bedingungen wie in Suzuka solche Bergungsfahrzeuge gar nicht einsetzen, zumindest nicht während nebenher das Rennen weiter läuft.»

Der Unfall von Jules Bianchi erinnert an einen Zwischenfall bei einem ADAC-Formel Masters-Rennen auf dem Sachsenring 2012. Damals war ein SUV der Sicherheitsstaffel damit beschäftigt, ein verunfalltes Fahrzeug zu bergen, als das Feld heran nahte. Zwei Piloten (Florian Herzog, Kim-Alexander Giersiepen) konnten dem SUV nicht mehr ausweichen und kollidierten am Ausgang einer schnellen Bergauf-Linkskurve mit dem SUV.

Giersiepens Formel Master-Rennwagen bohrte sich sogar von hinten unter den SUV, glücklicherweise nicht tief genug, so dass der Helm des Piloten nicht auf die Stoßstange aufprallte. Alles ging ohne gravierenden Verletzungen ab. Damals allerdings spielte sich das Drama nicht wie bei Jules Bianchi in Suzuka vor der Streckenbegrenzung ab, vielmehr parkte der Bergungs-SUV groteskerweise sogar auf der Ideallinie.

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