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Nico Rosberg zu Jules Bianchi: «Risiko ausblenden»

Von Mathias Brunner
Nico Rosberg

Nico Rosberg

Mercedes-Pilot Nico Rosberg versucht, uns die Denkweise der Rennfahrer näher zu bringen: Wie kann man Gedanken an Unfälle wie jenen von Jules Bianchi verdrängen?
Nico, alle denken an den bösen Unfall von Jules Bianchi. Gleichzeitig musst du dich auf das anhaltende WM-Duell mit Lewis Hamilton konzentrieren. Wie gehst du damit um?

Das ist schwierig, weil natürlich auch ich von den Vorkommnissen in Japan schockiert bin. Und hier kommt alles wieder hoch, weil du ständig Menschen triffst, die ihm besonders nahe stehen. Aber ich muss mich in einen Zustand bringen, dass ich mich ins Auto setze, das Visier herunterklappe und dann nur noch an meinen Job denke. Das ist dieses Mal besonders schwierig.

Wie gehst du generell mit dem Risiko um?

Es ist Teil unserer Arbeit, du musst das akzeptieren. Ans Risiko darfst du nicht denken, wenn du in den Rennwagen steigst. Du blendest das aus.

Ist das einfacher, wenn man aus einer Rennfahrerfamilie stammt oder schwieriger?

Ich bin nicht der Ansicht, dass es da einen Unterschied gibt.

Ist es früher oder später unumgänglich, dass wir diese Autos überdachen?

Das müssen wir uns gewiss noch einmal ganz gründlich anschauen. Es gibt solche Pläne ja seit Jahren. Es ist aber nicht so einfach, dies in einer Art und Weise zu tun, dass alles wirklich besser und sicherer wird. Sonst hätten wir eine solche Kanzel schon längst.

Wie muss die Fahrergewerkschaft GPDA auf den Unfall reagieren?

Wir werden sehr viele Diskussionen haben. Wir haben mit Alex Wurz einen neuen Chef, der sehr gute Ideen hat. Wir müssen den Autoverband bein Ziel unterstützten, den Sport sicherer zu machen.

Was liegt da auf dem Tisch?

Jede Menge, aber ich möchte nicht ins Detail gehen.

Details wie Bergefahrzeuge auf der Bahn?

Wir müssen uns alle Aspekte anschauen, nicht nur das. Es geht ums grössere Bild.

Lewis Hamilton hat jetzt drei Mal in Folge gewonnen. Hat er derzeit einfach einen guten Lauf?

Daran habe ich überhaupt nicht gedacht, bis ich daran erinnert wurde. Denn so ticke ich nicht. Ich brüte nicht über solchen Statistiken – schon gar nicht dann, wenn sie für mich negativ sind. Ich bin einer, der positiv und vorwärts denkt. Ich weiss: wenn ich eine gute Arbeit mache, dann kann ich hier in Sotschi gewinnen. So denke ich.

Habt ihr bei der Nachbesprechung von Suzuka etwas gefunden, das erklärt, wieso du in Japan Hamilton nicht ebenbürtig warst?

Ja. Wir hatten einfach eine Abstimmung, die nicht ideal war. Nicht etwa, weil wir im Training eine schlechte Arbeit gemacht hätten, sondern weil wir auf diese ganz besonderen Umstände im Rennen nicht gefasst waren. Der Regen an sich hat uns nicht überrascht, wir wussten ja, dass der kommt. Aber das Auto war einfach nicht so gut ausbalanciert. Ich hatte massives Übersteuern und daher viel zu starken Reifenabbau. Mein Teamkollege hat das besser im Griff gehabt. Ich selber hatte einfach nicht das notwendige Vertrauen ins Auto.

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