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Toto Wolff, Mercedes: 12000 Euro für alle Mitarbeiter

Von Gerhard Kuntschik
Toto Wolff mit Niki Lauda

Toto Wolff mit Niki Lauda

Abu Dhabi wird nicht nur für Lewis Hamilton oder Nico Rosberg ein Meilenstein der Karriere, sondern auch für Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff – 22 Monate nach seiner Berufung.
Toto, welche Stärken und Schwächen erkennst du bei den beiden Titelrivalen Hamilton und Rosberg?

Ich will nicht über Schwächen der eigenen Piloten sprechen, denn man sollte die Stärken hervorkehren. Sie sind unterschiedliche Persönlichkeiten, die beide wichtige Beiträge zur Darstellung unserer Marke leisten. Lewis ist eine Berühmtheit durch ein globales Leben, hat ein Glamourimage, er hat sich gleichzeitig als Rennfahrer in den vergangenen eineinhalb Jahren so weiterentwickelt, dass er fast komplett ist. Nico steht für viele Werte, die ihn als Mensch auszeichnen. Er ist talentiert, ehrgeizig, fokussiert und sehr geradlinig. Es ist einfach für das Team, mit ihm eine stabile Beziehung zu haben.

Kann die Vertragsverlängerung mit Hamilton zum Problem werden?

Nein. Wir sagten ja, wir lassen uns bis nach Ende der Saison Zeit, um beiden Fahrern die Konzentration auf das Finale zu ermöglichen. In den nächsten Tagen wird nichts passieren, denn da müssen wir alle dieses Wochenende verdauen.

Wurde die Vorbereitung auf das letzte Rennen anders gestaltet als üblich, um besonders vorsichtig wegen möglicher Defekte zu sein?

Wenn du versuchst, ein eingespieltes System zu verändern, riskierst du damit ein Systemproblem. Da wird die Fehlerquote eher hochgefahren. Aber wir haben stark auf die Laufzeiten einzelner Komponenten geachtet, versuchen diese in freien Trainings zu reduzieren. Die, die von der Laufzeit her kritisch waren, haben wir getauscht.

Hast du dir schon Gedanken gemacht, was dieses Wochenende für die Marke Mercedes-Benz mit dem ersten WM-Titel seit 1955 bedeutet?

Nein, weil wir alle noch viel zu sehr im Tagesgeschäft stecken. Jetzt wollen wir einmal das letzte Rennen gut über die Bühne bringen, danach wird uns vielleicht einiges bewusst werden. Wir hatten noch keine Zeit, uns hinzusetzen und zu reflektieren, auch nicht über die Saisonstatistik und die Rekorde. Ich hoffe, man wird aus deutscher Sicht einmal auf 2014 zurückblicken und sich nicht nur an den Fussball-WM-Titel erinnern, sondern auch an die Erfolgsserie in der Formel 1.

Gab es schon Reaktionen aus der Konzernführung?

Vorstandschef Dieter Zetsche und seine Kollegen Thomas Weber und Ola Källenius werden hierher kommen, aber sie sind ähnlich wie wir mehr schon auf das Morgen fixiert.

Hattest du in dieser Saison schon einmal befürchtet, dass das Duell aus dem Ruder laufen könnte?

Nein, obwohl es heikle Momente gab, in denen wir genau nachdachten, was zu tun wäre. Da wurden im Sinne des Teams mit den Fahrern die richtigen Entscheidungen nach sehr proaktiven Diskussionen getroffen. Niki Lauda hat sich da sehr eingebracht, aber auch Technikchef Paddy Lowe. Und die Fahrer, die auf ihrem absoluten Karrierehöhepunkt sind, waren immer eingebunden.

Was kann Mercedes aus der diesjährigen Dominanz in die nächste Saison mitnehmen?

Weil es keine grosse Reglementänderung gibt, haben wir eine gute Voraussetzung. Die Konkurrenten wissen aber jetzt, was sie tun müssen, um aufzuholen, das macht es für sie einfacher und für uns schwieriger. Es wäre logisch, dass sich unser Vorsprung reduziert. Wir werden so tun, als habe es 2014 nicht gegeben, und geben wieder mit frischer Motivation Vollgas.

Kommst es zu einer Öffnung des teilweise eingefrorenen Motorenreglements, wie es einige Konkurrenten wünschen?

Es wird am 25. November eine Sitzung der Strategiekommission in Genf geben. Wir haben einen Kompromissvorschlag unterbreitet, der als nicht zielführend abgelehnt wurde. Daher wird es wohl beim bestehenden Reglement bleiben.

Was bringt der WM-Sieg den Mitarbeitern?

Für den Konstrukteurstitel gibt es für jeden der 800 Mitarbeiter 12.000 Euro.

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