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Sebastian Vettel zum Adieu: Grosses Danke an Red Bull

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel kehrt zum Abschied aus der Red-Bull-Familie zu seinen Wurzeln zurück – beim WM-Finale von Abu Dhabi fährt er in einer Abwandlung seines ersten Helmdesigns.

Mit dem letzten Helm im Red-Bull-Branding endet für Sebastian eine Ära, die 1997 als Kartfahrer begann. Damals war das äussere Erkennungszeichen neben seinem Rennanzug ein Helm im einfachen blau-silber-geteilten Design einer Dose Red Bull. Bei dem letzten Grand Prix für Red Bull Racing schliesst sich der Kreis, und Sebastian geht nochmals mit einem blau-silbernen Design an den Start. Aber genauso wie aus dem Kart ein Formel-1-Bolide geworden ist, hat sich auch das Helmdesign gewaltig weiterentwickelt und glänzt mit viel Effekt auf der Strecke im Wüstenstaat Abu Dhabi. Der kleine Schriftzug oben auf dem Helm bedarf keiner weiteren Erklärung.

Die anderen 2014er Helme von Vettel

Pink Panther
Neon-Pink als Farbton ist für einen Autorennfahrer recht unüblich, auch die Farben Lila oder Violett findet man eher in der Surf- oder Snowboard-Szene sowie bei Motocross-Racern. Aber es ist bei Sebastian Vettel ja auch ungewöhnlich, sich bei fast jedem Grand Prix ein neues Design lackieren zu lassen, also sind wir Überraschungen durchaus gewohnt. Beim vorletzten Helm mit Red-Bull-Branding, verwendet im Brasilien-GP, war auch das Grund-Design mit seinen schräg laufenden Zacken sehr auffällig.

Captain America
Beim Helm für das Rennen in Austin setzte Sebastian auf einen frischen Aluminium-Look. Das Design mit dem kraftvollen Stern auf der Oberseite erinnert ans Schild von Captain America, welches der Comic-Held nicht nur zum Abwehr, sondern auch als Hi-Tech-Angriffswaffe benutzt. Im Comic besteht das Schild aus dem Phantasiemetall Vibranium. Das hätten wohl alle Formel-1-Rennställe gerne im Rennwagen …

Flower-Power in Russland
Zur Abwechslung legten Formel-1-Champion Sebastian und sein Helmdesigner Jens Munser zum Russland-GP hin eine Denkpause ein, wenn es darum geht, sich ein ausgefallene Bemalung des Kopfschutzes einfallen zu lassen – das Design, mit welchem der vierfache Weltmeister in Sotschi fuhr, stammt von einem russischen GP-Fan, der einen Wettbewerb von Autohersteller Infiniti gewonnen hat. Wer die ganzen russischen Klischees erwartet hätte (etwa die Holzpuppe Matrjoschka) sah sich getäuscht: Statt dessen war auf dem Helm ein gefälliges Blumenmuster in ganz warmen Farben zu sehen.

Rot wie die Leidenschaft
Zum Japan-GP war für Sebastian schon immer ein ganz spezielles Helmdesign Pflicht – da ihn nicht nur die Strecke von Suzuka, sondern auch die Begeisterung der Fans fasziniert. In diesem Jahr dominiert auf dem Helm Rot, welches in Japan als Farbe der Sonne gilt und deswegen auch die Nationalflagge schmückt. Im oberen Teil zeigt der Helm neben typisch japanischen Motiven wie Kirschblüten den Vulkan Fuji, während der Mittelteil in einem sehr leuchtenden Chromrot lackiert wurde.

Das Thema Chrom neu erfunden
Für die siebte Teilnahme von Sebastian bei diesem spektakulären Nachtrennen wurde von JMD das Thema Chrom neu erfunden. Während eine spiegelnde Oberfläche normal nur die Umgebung widergibt, ist es dieses Mal gelungen, die Spiegelung so zu bearbeiten, dass bei einem wechselnden Lichteinfall durch die Scheinwerfer ein Farbspektrum von Gelb, Gold, Orange über Magenta ins Lila aufleuchtet. Und verschiedene Lichteinfälle gibt es in Singapur ziemlich viele: aus rund 1500 Lichtquellen bei 61 Runden mehr als 91.000 …

Gut getarnt?
Der Monza-Helm wurde – vielleicht auch als Knicks an die reiche Rennvergangenheit im Parco di Monza – ganz in Schwarz-weiss gehalten, Sebastian Vettel wurde dabei vom Weltmeister zum Erlkönig: der Kopfschutz erinnert an Prototypen von Automobilherstellern, die in solchen Tarnfarben unterwegs sind, um Ecken und Kanten zu kaschieren und die wahren Formen zu verwischen. Gleichzeitig ist das Design auch psychedelisch Retro und wirkt so hypnotisch wie die Monza-Rennbahn.

Heimspiel mit vier Sternen
Ein Helm ganz im Zeichen der unmittelbaren Ereignisse: Nicht nur der Heim-Grand-Prix in Hockenheim gibt diesem Design die patriotische Farbgebung, sondern auch das historische Ereignis Fussball-WM in Brasilien, gekrönt durch einen vierten Weltmeister-Stern für die deutsche Elf (passend zu den vier Sternen von Vettel selber). So ist die linke Hälfte des Helms ganz in die Farben der deutschen Flagge gekleidet, während über den Helm verlaufend eine schwarz-rot-goldene Linie an die Dynamik einer Rennstrecke erinnert. Der Bundesadler oben neben der 1 stammt von den Trikots unserer WM-Helden und ist mit Gold gleicher Reinheit wie beim FIFA-Weltmeister-Pokal auf den Helm aufgetragen.

Bronze – zurück zum Ursprung
Die ersten Helme in der Geschichte der Menschheit wurden Anfang des dritten Jahrtausends vor Christi Geburt aus Bronze gefertigt, und erst mit Ende des Römischen Reiches verlor dieses Material seine Bedeutung für die Produktion von Kopfschutz-Technik. Bis zu dem Tage als im Mai des Jahres 2014 nach Christus im Fürstentum Monaco ein gewisser Sebastian Vettel zum Wagenrennen antritt und diesem Material zu neuem Glanz verhilft. Die Schöpfung aus der Gestaltungs-Manufaktur JMD zu Germanien ist mit einer sehr dünnen Schicht Metalllack überzogen, und obwohl das Ergebnis schwer aussieht, ist das Kampfgewicht dieser Lackierung leichter als die meisten Helme mit einer normalen Design-Bemalung.

Art Meets Action
Einen ganz besonderen Helm trug Sebastian Vettel auf der Shanghai-Strecke, wo er vor fünf Jahren seinen ersten Sieg für Red Bull Racing eingefahren hat. In Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstler Christian Achenbach (www.christianachenbach.de) hat das JMD-Team um Jens Munser einen bisher im Motorsport einzigartigen Helm geschaffen. Visualisierte Geschwindigkeit – so könnte man beschreiben, was mit Streifen, Neonfarben, gestischen Pinselstrichen und Farbkaskaden aufgetragen wurde. Ein Stück Malerei auf einem Formel-1-Helm, das die Illusion von Dynamik, Energie und Bewegung erweckt. Art meets Action.

Der Eine
ONE – die Startnummer von Sebastian Vettel als gegenwärtiger Weltmeister ist nicht nur oben auf dem Helm lackiert, sondern prangt in grossen Lettern auch auf der linken Seite. Dazu wurde, als Ausnahme, die sonst festgelegte Anordnung der Red-Bull-Logos geändert und in einem sehr knalligen Rot lackiert.

Blue Man Group??
Sebastian Vettels zweiter Helm der Saison 2014 glänzt mit einem schlichten, extrem leuchtenden Chromton, der nach oben in ein Hellblau verläuft. In den feinen weissen Linien stehen, grau geschrieben, Datum und Ort aller 39 Grand-Prix-Siege, die Sebastian mit seinen Teams Toro Rosso (1) und Red Bull Racing (38) seit 2008 erreicht hat.

Lieber Rost als Rast??
Vom ehemaligen hellblauen Design auf diesem Helm ist nicht mehr viel zu erkennen. Die Zeit scheint diesem Helm mächtig zugesetzt zu haben, so dass jetzt rund um die Red-Bull-Logos an den Seiten sowie von oben nur noch abgeplatzte Lackflächen zu sehen sind. Der grosse Red-Bull-Schriftzug liegt dabei wie Flugrost auf dem Kopfschutz. Wobei die Frage bleibt, seit wann Karbon rosten kann und ob dieses Design wirklich lackiert wurde. Oder lag der Helm vielleicht nur zu lange im Keller bei Red Bull Racing?

Der Trophäen-Helm
Schwarz, Chrom und Neon-Rot – das sind die dominierenden Farben von Sebastian Vettels viertem Helm der Saison 2014. Mit grossen Buchstaben steht der glitzernde Red-Bull-Schriftzug auf Chrom-Untergrund. Von oben sind Ausschnitte zu sehen von Richard Fox’ Handzeichungen für den Formel-1-WM-Pokal des Autoverbands FIA. Dieser Pokal wird seit 1995 als Original dem Formel-1-Champion überreicht, bei der feierlichen Meistergala, der jeweilige Fahrer erhält für zuhause eine Kopie.

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