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Symonds: «Michael Schumacher bleibt der beste Fahrer»

Von Rob La Salle
Pat Symonds

Pat Symonds

Michael Schumacher gewann vor 20 Jahren seinen ersten von sieben WM-Titeln. Immer wieder wird versucht, einen Vergleich mit dem Rekordchampion und der in jenem Jahr in Imola verstorbenen Legende Ayrton Senna zu ziehen.

Für Schumachers Freund und früheren Teamchef Ross Brawn ist das «schwer zu vergleichen, weil ich mit Ayrton nie zusammengearbeitet hatte. Michael war bis zu dem Zeitpunkt noch nicht Weltmeister. Er war unglaublich schnell, konstant und er hatte diesen besonderen Renninstinkt. Die Grundlagen waren also schon da», so Brawn bei den Kollegen von «auto motor und sport» über Schumachers erstes Titeljahr 1994 mit Benetton.

Es war ein Jahr mit Vorwürfen gegen Benetton, man habe eine illegale Traktionskontrolle und einen flexiblen Unterboden, dazu wurde Schumacher zwei Mal disqualifiziert und für zwei Rennen gesperrt. Am Ende hätte sich Schumachers Rivale Damon Hill beinahe noch den Titel geschnappt. Am Ende hatte Schumacher einen Punkt Vorsprung vor Hill.

«Der Titel war eine große Erleichterung. Damon fuhr am Saisonende wirklich stark. Besonders bei dem Regenrennen in Japan. Michael war da extrem nervös. Als das Rennen unterbrochen wurde, ist er ausgestiegen und hektisch hin und her gerannt. Damon blieb einfach im Auto sitzen mit einem starren, fast abwesenden Blick. Er hat sich voll in die Sache hineingesteigert und konzentriert. Die ganze 1994er Saison war so kontrovers, dass sich diese Spannung irgendwie auch über Michael legte. Er wollte diesen Titel unbedingt. Es war ja sein erster», erinnert sich Brawn.

Chefingenieur Pat Symonds hat im Gegensatz zu Brawn sowohl mit Senna als auch mit Schumacher zusammengearbeitet. Mit dem Brasilianer allerdings nur 1984. Deshalb ist auch für ihn ein Vergleich nicht einfach. Denn damals stand Senna noch am Anfang seiner Formel-1-Karriere.

«1994 war ein kompletter Rennfahrer. Da lagen ja zehn entscheidende Jahre dazwischen. Die Autos von 1984 waren technisch bei weitem nicht so hochgestochen wie die von 1993 oder 1994. Die Elektronik hielt Einzug in die Formel 1, Datenerfassung, Datenanalyse, virtuelles Design. Auch für die Fahrer war das eine andere Welt. Deshalb ist es für mich schwierig, beide miteinander zu vergleichen, weil ich sie in unterschiedlichen Umgebungen angetroffen habe», sagte Symonds.

Symonds weiter: «Senna hat sich über den ganzen Zeitraum immer perfekt angepasst, und er vereinte sein unglaubliches Naturtalent mit dem analytischen Teil des Jobs. Aber auch Michael zeigte eine erstaunliche Detailbesessenheit. Und er war von Anfang an superfit, was man von Ayrton nicht behaupten konnte. Er hat erst später ernsthaft an seiner Fitness gearbeitet. Michael war der erste Fahrer, der begriffen hatte, dass alles was du in deinem Leben zwischen den Rennen tust, deine Rundenzeiten am Sonntag beeinflussen kann. Ich weiß, dass sich viele Leute mit verklärtem Blick an Senna erinnern, aber für mich bleibt Michael der beste Fahrer, mit dem ich je gearbeitet habe», so Symonds.

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