Mercedes: Fahren Gegner noch drei Jahre hinterher?

Von Mathias Brunner
Die Laufleistung von Mercedes beim ersten Wintertest war eindrucksvoll, die Konkurrenz fürchtet: den wahren Speed der Silberpfeile kennen nur die Weltmeister selber. Hält die Dominanz an?

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene (57) spricht durchaus für die versammelten Gegner von Mercedes, wenn er festhält: « Mercedes hat sich in Jerez doch nur versteckt, was ihre wahre Stärke angeht. Der wichtigste Test ist der letzte, aus dem einfachen Grund – so kurz vor dem Saisonbeginn in Melbourne müssen dann alle die Maske fallen lassen.»

Schon jetzt jedoch geht im Formel-1-Fahrerlager die Furcht um, was denn zum Vorschein kommen könnte, wenn bei Mercedes diese Maske fällt. Viele Insider, wie der langjährige Mercedes-Pilot David Coulthard, glauben: Mercedes ist nicht nur in Sachen Standfestigkeit auf Kurs, sondern auch beim Speed.

Der Schotte grinst: «Wenn das so weitergeht, dann können Rosberg und Hamilton mit ihren Wagen auch gleich nach Melbourne fahren! Und was das wahre Potenzial angeht – Mercedes war noch gar nicht in der Nähe des Limits.»

Die Überlegenheit von Mercedes ist ein Kind von jahrelanger Plackerei. Formel-1-Fachautor Michael Schmidt ist der Dominanz in zwei Büchern auf den Grund gegangen, die wir beide als Lektüre vor der neuen Saison empfehlen.

Einige Passagen sollten den Gegnern von Mercedes zu denken geben. So ist ein Lieferant der Meinung: «Die Gegner liegen im Vergleich zu Mercedes um vier Jahre zurück.»

Tatsächlich begann die neue Turbo-Ära bei Mercedes schon im Jahre 2011, als Geoff Willis zusammen mit einer Gruppe von drei Designern die Arbeit am späteren Weltmeisterwagen aufnahm.

Im Formel-1-Jahrbuch 2014 («Die Mercedes-Erfolgsstory – So holte Lewis Hamilton den Titel») lässt auto motor und sport-Redakteur Schmidt die Saison Revue passieren, das Buch ist hervorragend bebildert von den beiden langjährigen ams-Fotografen Daniel Reinhard und Wolfgang Wilhelm.

Dazu geht Schmidt auf weitere Leitthemen der Saison ein, wie die Renaissance von Williams, die Sieglosigkeit von Sebastian Vettel sowie das Chaos bei Ferrari. Abgerundet wird das Jahrbuch von einer ausführlichen Statistik.

In «Sternstunden – Die Mercedes Formel-1-Erfolgsstory» schlägt Schmidt einen grösseren Bogen: Hier geht er ausführlich auf die reiche Historie der Marke mit dem Stern ein.

Aber das Buch ist weit mehr als nur eine Nacherzählung bekannter Geschichten. «Sternstunden» vergleicht die Weltmeister-Modelle von 1954 und 2014, lässt den früheren Silberpfeilhelden Hans Herrmann zu Worte kommen, hat einen Stromlinien-W196 im Fahrtest und beleuchtet ausführlich den langen, nicht immer einfachen Weg von Mercedes in der neuen Formel-1-Ära bis hin zum lang ersehnten WM-Titel 2014.

Beide Bücher bieten ein hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis, sind überaus kompetent und unterhaltsam verfasst und glänzen mit hervorragenden Bildern. Sie gehören in jede ernst zu nehmende Motorsportbibliothek.

Michael Schmidt: Formel 1-Jahrbuch 2014. Die Mercedes-Erfolgsstory – So holte Lewis Hamilton den Titel
Motorbuch-Verlag
ISBN: 978-3-613-03692-5
Format 21 x 28 cm
212 Seiten?
Mehr als 250 Fotos
Für 24,90 Euro im Fachhandel
Mehr Infos: www.motorbuch-verlag.de

Michael Schmidt: Sternstunden – Die Mercedes Formel-1-Erfolgsstory
Motorbuch-Verlag
ISBN: 978-3-613-03780-9
Format 23 x 26,5 cm
160 Seiten?
Mehr als 250 Fotos
Für 29,90 Euro im Fachhandel
Mehr Infos: www.motorbuch-verlag.de

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