KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Lotus: Mit Geheimwaffe nach Spanien und Monaco?

Von Vanessa Georgoulas
Federico Gastaldi: «Es war eine Überraschung, wie viel Aufmerksamkeit Carmen Jorda erregt hat»

Federico Gastaldi: «Es war eine Überraschung, wie viel Aufmerksamkeit Carmen Jorda erregt hat»

Der stellvertretende Lotus-Teamchef Federico Gastaldi spricht ​über Romain Grosjean, Pastor Maldonado, Jolyon Palmer und Carmen Jorda. Der Argentinier verspricht: «Da gibt es einiges Vielversprechendes.»
Federico Gastaldi, wie sehr freut sich das Team auf den anstehenden Europa-Auftakt in Spanien?

Wir alle lieben die Stadt Barcelona und deren Umgebung. Spanien und die Spanier sind wunderbare Menschen und ich habe dort viele Freunde und auch einige Verwandte. Auch das Rennen ist ein fantastischer GP, da jedes Team die Strecke so gut kennt und deshalb an der Spitze seines Könnens operieren sollte. Es gibt keine Entschuldigung dafür, wenn man auf dem Circuit de Catalunya seine Fahrzeug-Abstimmung nicht richtig hinbekommt!

Was hat das Team seit dem letzten Rennwochenende in Bahrain gemacht?

Wir arbeiten hart daran, den E23 zu verbessern und auch dessen Einsatz zu optimieren, sei es durch die Fortschritte, die wir bei den technischen Sitzungen machen konnten, oder durch neue Teile, die im Werk in Enstone produziert wurden.

Daneben haben wir das Auto auch im Rahmen eines Filmtages in Brands Hatch ausrücken lassen. Das haben wir bisher immer hinter verschlossenen Türen gemacht, da wir mit einigen Partnern exklusive Verträge über die Bewegtbilder abgeschlossen haben. In diesem Jahr haben wir das Ganze etwas anders betrachtet und uns gefragt: Warum sollten wir den Fans, die dabei sein wollen, nicht die Möglichkeit dazu bieten?

Zum Glück haben wir eine gute Beziehung zu Jonathan Palmer und sein Unternehmen MotorSport Vision, das die Strecke betreibt. Sie teilen unsere Ansichten und es war fantastisch, dass sich so viele Fans einen Tag frei genommen haben, um uns zu besuchen. Das werden wir definitiv wiederholen.

Was hat das Team für die ersten Europa-Rennen im Köcher?

Da gibt es einiges Vielversprechendes, das in Barcelona und beim darauffolgenden Rennen in Barcelona für Aufsehen sorgen könnte. Man kann sagen, dass in Enstone derzeit Hochbetrieb herrscht.

Wie schätzen Sie die Leistung von Romain Grosjean ein?

Romain hat auch in Bahrain erneut einen weitere mustergültige Leistung abgeliefert, mit der er nicht nur uns, sondern auch andere erfahrene Formel-1-Beobachter beeindruckt hat. Er ist in diesem Jahr sehr fokussiert und schafft es, das Beste aus seinem Auto herauszukitzeln. Wir wissen, sobald wir noch etwas mehr Tempo aus dem E23 holen können, wird er noch bessere Resultate einfahren.

Pastor Maldonado hatte einen etwas schwierigeren Start in die Saison. Was unternimmt das Team, um sicherzustellen, dass auch er das Potenzial des E23 voll ausschöpfen kann?

Wir warten immer noch auf seine ersten WM-Punkte in diesem Jahr, und keiner wünscht sich diese mehr als er selbst. Pastor fährt wirklich gut, er war in diesem Jahr zu oft ein Opfer der Fehler seiner Gegner. Wir wissen, dass er den E23 mag und damit auch ein flottes Tempo fahren kann. In Barcelona hat er vor ein paar Jahren einen grossen Erfolg gefeiert (er gewann den Spanien-GP 2012, Anm.), ich hoffe, dass das ein gutes Zeichen ist.

Was macht Lotus-Testpilot Jolyon Palmer?

Es ist immer ein wichtiger Schritt für einen Fahrer, neben der Konzentration auf die GP2-Meisterschaft eine ganz andere Rolle als Formel-1-Reservist einzunehmen. Wir halten ihn auf Trab – sowohl am Steuer, wo er uns bei seinen Freitagseinsätzen mit seinem Tempo, seiner Lernfähigkeit und seinem Feedback beeindruckt hat. Als auch neben der Strecke, wo er viele Medien-Termine wahrnehmen muss, weil das Interesse an ihm gross ist. Natürlich würde er wie jeder andere Pilot am liebsten Rennen fahren. Er sitzt aber sicher nicht nur herum und langweilt sich.

Der Spanien-GP ist auch das Heimrennen von Entwicklungsfahrerin Carmen Jorda. Wie macht sie sich im Team?

Carmen hat sich sehr gut ins Team eingefügt und es ist eine Freude, mit ihr zusammenzuarbeiten. Es war eine Überraschung, wie viel Aufmerksamkeit sie erregt hat. Sie hat diese Woche in Enstone ganze Arbeit im Simulator geleistet und ich denke, sie hat dabei viel gelernt. Sicher ist, dass der Schritt von der GP3, wo sie zuvor drei Jahre lang unterwegs war, zur Formel 1 ein sehr grosser ist. Aber sie schlägt sich ganz tapfer.

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