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Niki Lauda: «Fahrer muss alleine entscheiden dürfen»

Von Petra Wiesmayer
Niki Lauda beim Legendenrennen am Red Bull Ring in seinem alten McLaren

Niki Lauda beim Legendenrennen am Red Bull Ring in seinem alten McLaren

Niki Lauda freut sich über die Änderungen in der Formel 1. Der Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams geht aber noch weiter und fordert auch eine deutliche Erhöhung des Tempolimits in der Boxengasse.

Die Technik hat die Formel 1 in den letzten Jahren immer mehr übernommen. Nicht nur, dass Fahrer nach Fehlern schon lange keine Ausreden mehr haben, weil dank Telemetrie jede kleinste Kleinigkeit eindeutig nachweisbar ist, selbst das Fahren hat die Technik zum Teil übernommen.

Auch, wenn gewisse elektronische Hilfen immer mal eingeführt und dann wieder abgeschafft wurden, der moderne Fomel-1-Pilot hatte immer weniger selbständig zu tun. Anweisung aus der Box und die entsprechenden Knöpfe zu drücken, reihte oft schon, um wieder auf den rechten Weg zu kommen.

Die Kommunikation zwischen Ingenieuren und Fahrern während der Rennen wurde bereits eingeschränkt und Fahranweisungen aus der Box aus den Funksprüchen verbannt, ab dem Grand Prix von Belgien wird es auch während der Einführungsrunde keine Anweisungen vom Team mehr an den Fahrer geben, was er tun muss, um einen optimalen Start zu haben. Am Start selbst muss der Pilot ebenfalls wieder ganz alleine die Kupplung betätigen, ohne elektronische Anpassungen aus der Box.

Niki Lauda, der Weltmeister der Jahre 1975, 1977 und 1984 begrüßt diese Änderungen, und bis zur Saison 2016 sollen noch weitere Einschränkungen im Funkverkehr dafür sorgen, dass der Fahrer wieder mehr oder weniger auf sich alleine gestellt sein wird.

«Das Ziel ist, dass der Fahrer wieder alleine entscheiden muss, wie er sein Auto am besten ins Ziel bringt», sagt Lauda in der Welt am Sonntag. «Die Manipulation oder Einmischung von der Boxenmauer wird eingeschränkt, die Rolle der Fahrer wieder wichtiger und für das Publikum greifbarer. Das System sollte immer weiter entwickelt werden, so dass man wieder dahin kommt, wo man einmal war: Der Fahrer ist alleine für das Auto zuständig.»

Die Fans werden es den Verantwortlichen danken, denn bei einer weltweiten Umfrage Anfang Juli bemängelten sie ganz besonders die zu starke Dominanz der Technik, die auch mit für die Langeweile verantwortlich gemacht wurde, über die viele klagen.

Ab der Saison 2017 sind weitere umfangreiche Änderungen geplant, die auch die Optik der Boliden entscheidend verändern werden. Breitere Reifen, ein aggressiveres Design und eine Aerodynamik, die das Überholen wieder erleichtern soll. Dadurch würden die Autos auch «deutlich schwieriger zu fahren» und würden eine «wesentlich höhere Belastung und Herausforderung für die Fahrer» darstellen, sagt Lauda, der zu seiner aktiven Zeit noch gänzlich ohne elektronische Fahrhilfen auskommen musste.

Außerdem hat der Wiener eine Idee, wie man für zusätzliches Spektakel währen des Rennens sorgen könnte. Er würde das Tempolimit in der Boxengasse von heute 80 km/h auf 150 km/h erhöhen. «Man sollte mit Tempo 150 durch die Box fahren, weil die modernen Boxen, abgesehen von Monte Carlo oder Singapur, eh so breit wie Autobahnen sind.» Sicherheitsexperten werden gegen diesen Vorschlag wohl Sturm laufen.

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