Nico Rosberg: Verzicht auf 100 Millionen Euro

Sprint-Rennen: Hamilton, Vettel und Rosberg uneinig

Von Petra Wiesmayer
Vettel, Rosberg, Hamilton - drei Fahrer, drei Meinungen

Vettel, Rosberg, Hamilton - drei Fahrer, drei Meinungen

Mögliche Änderungen an den Grand-Prix-Wochenenden beinhalten auch ein Sprintrennen am Samstag. Die, die am meisten betroffen wären, die Fahrer, haben dazu höchst unterschiedliche Meinungen.

In der GP2 sind Sprintrennen fester Bestandteil des Rennwochenendes, nun wird darüber diskutiert, ob man auch ein Formel-1-Wochenende durch ein kurzes Rennen am Samstag aufwerten könnte. Die Idee ist hier, den Freitag mit den beiden Freien Trainings und den Sonntag mit dem Hauptrennen zu lassen, wie es ist, den Samstag aber zu ändern.

Das hat zumindest die Strategiegruppe, bestehend aus Vertretern der Teams Mercedes, Red Bull Racing, Ferrari, McLaren, Williams und Force India, FIA-Chef Jean Todt und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone in den Raum gestellt. Aussehen könnte der Samstag dann derart, dass in einem Qualifying am Vormittag, das anstelle des dritten Freien Trainings ausgetragen würde, die Startaufstellung für das Sprintrennen am Samstagnachmittag herausgefahren wird. Das Ergebnis des Sprintrennens würde wiederum die Startaufstellung für das Hauptrennen am Sonntag bestimmen.

Ob daraus jemals etwas wird, steht noch in den Sternen, da über Einzelheiten wie die Dauer eines solchen Sprintrennens, Punktevergabe etc. keineswegs Einigkeit herrscht. Der Weltmeister von 1996, Damon Hill, tut die ganze Idee von vorne herein als Unsinn ab und meint, das würde nur zu Chaos führen. Die Meinungen der aktiven Fahrer sind weniger eindeutig und scheinen in zwei Lager gespalten zu sein.

Der aktuelle Weltmeister Lewis Hamilton hätte gegen die Neuerung nichts einzuwenden und würde sie sogar befürworten. «Ich würde mich über eine Änderung wirklich sehr freuen. Es ist seit neun Jahren immer das Gleiche», sagte der 30-Jährige bei Sky Sports. «Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, immer ganz genau gleich. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn man mal etwas ein bisschen durcheinanderbringen würde und wir es aufregender gestalten könnten. Wenn das Format noch weitere sieben Jahre gleich bleibt, glaube ich nicht, dass ich das ertrage!»

Sebastian Vettel ist dagegen eher der Tradition der letzten Jahre verbunden und hält eine Änderung für überflüssig. Außerdem hätte die Formel 1 gravierendere Probleme zu lösen. «Ich liebe den Rennsport, aber ich bin sehr traditionell eingestellt und daher befürworte ich die Änderung nicht», meinte der Ferrari-Pilot. «Ich finde, ein Grand Prix sollte ein Grand Prix bleiben. Ich weiß, es geht nur um ein Qualifikationsrennen, aber ich glaube, es würde dem Spektakel vom Sonntag etwas wegnehmen. Ich denke, wir haben andere Probleme zu lösen als ein Rennen am Samstag.»

Vettels Landsmann Nico Rosberg begrüßt es, dass unterschiedliche Szenarien diskutiert werden, warnt aber auch davor, dass zu große Änderungen, die langjährige Tradition der Formel 1 zerstören könnten. «Die DTM hat gerade Änderungen eingeführt und ich glaube, die waren recht erfolgreich. Die Fans bekommen mehr zu sehen», sagte der Vize-Weltmeister des vergangenen Jahres. «Wir sind sowieso vor Ort, also wäre es sicher einen Gedanken wert. Wieso nicht? Ich finde es nur schade, dass es die Tradition der Formel 1 etwas aufweichen würde. Das würde mich am meisten stören», findet Rosberg und vergleicht die Tradition der Formel 1 mit der des Tennissports.

«Es wäre so, als hätte man plötzlich sieben Grand Slams im Tennis. Das würde die Leute sicher stören, denn im Tennis gibt es seit 50 Jahren vier Grand Slams und so sollte es auch sein. Deshalb müssen wir da etwas vorsichtig sein.»

Fernando Alonso spricht sich weder für noch gegen ein Sprintrennen aus. Die Fahrer würden sich auch daran gewöhnen, ist der Spanier sicher. «Ich finde, wir sollten einfach erst mal abwarten, was beschlossen wird. Bisher sind das alles nur Gerüchte, also warten wir ab, was passiert. Wir werden uns an alles anpassen.»

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