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Carlos Sainz: «Ich hab ein Wahnsinns-Rennauto»

Von Petra Wiesmayer
Carlos Sainz ist einfach nur glücklich, in der Formel 1 zu sein

Carlos Sainz ist einfach nur glücklich, in der Formel 1 zu sein

Formel-1-Rookie Carlos Sainz ist einfach nur glücklich. Nach einer langen Zitterpartie Ende letzten Jahres hat er es in die Formel 1 geschafft und die Ergebnisse, die er bisher einfahren konnte, sprechen für den Spanier.

Als Toro Rosso letztes Jahr bekanntgab, dass Max Verstappen in die Formel 1 zu Toro Rosso aufsteigen würde, sah Carlos Sainz bereits seine Felle davonschwimmen. Schon ein Jahr zuvor, 2013, wurde der Sohn von Rallye-Legende Carlos Sainz bei der Cockpitvergabe für die Formel 1 «übersehen». Teamkollege Daniil Kvyat schnappte sich schon gegen Saisonmitte den GP3-Titel und wurde zu Toro Rosso befördert, Sainz schloss die Serie ohne einen einzigen Sieg als Zehnter ab.

In der Formel Renault 3.5 lief es für den Spanier 2104 dann aber nach Wunsch – er wurde wie erwartet Meister – und als Sebastian Vettel seinen Wechsel zu Ferrari verkündete und Kvyat zu Red Bull Racing nachrückte, gab es bei Toro Rosso einen freien Platz für Sainz. «Das war ein heikler Moment meiner Karriere», blickt der 20-Jährige im Interview mit F1Zone auf das Wochenende in Paul Ricard zurück, an dem er beide Rennen gewann.

«Red Bull wusste, dass ich ich einem schwierigen Moment – nicht ausgewählt worden zu sein – schnell war und die Siege in Paul Ricard waren etwas ganz Besonderes. Die Formel Renault 3.5 zu gewinnen war etwas Besonderes und der anschließende Test war für mich die Bestätigung dessen, was sie bei Red Bull in mir sahen», betonte er. In dem einen Jahr seit 2013 sei er nicht nur ein besserer Fahrer geworden, sondern auch viel schneller und professioneller.

Schon bei seinem ersten Formel1-1-Rennen in Australien bedanke Sainz sich bei seinem Team mit dem neunten Platz und seinen ersten beiden WM-Punkten. Nach neun Rennen rangiert er auf Platz 15 der Fahrerwertung, hat vier Top-Ten-Ergebnisse vorzuweisen, Startplatz 5 bei seinem Heimrennen in Barcelona und eine beeindruckende Fahrt in Monaco vom Start aus der Boxengasse bis auf Platz 10.

«Bisher lief es ganz gut. Der Start in meine Formel-1-Karriere war positiv, wenn auch glücklicherweise etwas unerwartet, da wir besser in die Saison gestartet sind als gedacht. Daher bin ich sehr glücklich mit Allem», schwärmt er. «Ich habe tolle Leute um mich herum, ich lerne viel, ich habe viel Spaß und das macht mich glücklich und gibt mir Auftrieb, mich immer weiter zu verbessern

Dass sich die halbe Welt fast ausschließlich auf seinen Teamkollegen Max Verstappen, den jüngsten Formel-1Piloten aller Zeiten, zu konzentrieren scheint, stört Sainz nicht. Er würde von dem Holländer lernen und der von ihm, sagt er. «Wir sind so nahe beieinander, immer innerhalb von ein paar Zehntel Sekunden. In der einen Kurve ist er etwas schneller, in der anderen ich. Es geht sehr eng zu und man lernt viel.»

Toro Rosso liegt auf Platz 8 in der Teamwertung, vor McLaren und Manor, das Team würde mit dieser Position aber unter Wert geschlagen, findet Sainz. «Wenn wir nicht das zweitbeste Chassis haben, dann ist es das dritt- oder viertbeste … aber wir sind Achter der Wertung und das spiegelt nicht die Position unseres Chassis oder des Abtriebs wider. Wir haben ganz offensichtlich mit anderen Dingen zu kämpfen, ich bin aber sicher, dass wir mit einem besseren Motor viel weiter vorne wären.»

Aerodynamisch sollte Toro Rosso auf dem selben Level sein wie Williams oder Ferrari, glaubt Sainz. «Vielleicht sogar ein bisschen besser als Williams oder Ferrari, mechanisch auf den langsamen Teilen der Strecken, sind wir etwas hinter Ferrari und Williams. Es gibt noch Gebiete, auf denen wir arbeiten müssen, unsere größte Stärke sind aber die schnellen Kurven.»

Seine Kritik am Renault-Motor will der Spanier jedoch nicht überbewertet sehen. Frustriert sei er keineswegs. «Ich bin ein sehr positiver Typ und sage mir, 'ich habe im ersten Jahr in der Formel 1 ein Wahnsinns-Rennauto und habe unglaublich viel Spaß. Ich habe eine tolle Gruppe von Leuten um mich, ich habe nur nicht den richtigen Motor.' Man kann aber nicht alles haben, was man in seinem ersten Jahr in der Formel 1 gerne hätte. Also habe ich einfach Spaß und genieße es – das Auto und das Fahren. Klar hätte ich gerne 60 PS mehr, aber die sind eben im Moment nicht da und da hat es keinen Zweck zu kritisieren und zu klagen, wie schlimm es ist. Man muss sich anpassen und das Maximum herausholen.»

Außerdem sollte es ab Budapest oder Singapur besser werden, erwartet man bei Toro Rosso. Für Sainz steht das aber nicht im Vordergrund. Er will sich auf die Gegenwart konzentrieren. «Ich genieße einfach meine erste Saison und finde, dass es besser ist, nicht an die Zukunft zu denken.

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