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Wirbel um Monza-GP: Macht Ferrari zu wenig?

Von Mathias Brunner
Roberto Maroni (mit roter Brille, links) bei einer Präsentation in Monza

Roberto Maroni (mit roter Brille, links) bei einer Präsentation in Monza

Roberto Maroni, Gouverneur der Region Lombardei und damit auch Chef der Provinz Monza, poltert wieder einmal schlagzeilenwirksam: Ob das der Sachlage dienlich ist?

Auf den Mund gefallen ist Roberto Maroni nicht. Im vergangenen Juni schimpfte der Gouverneur der Region Lombardi über die Drohung von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, den Monza-GP fallen zu lassen: «Ecclestone kann tun und lassen, was er will, aber Monza darf nicht angerührt werden. Es kann nicht sein, dass man aus puren wirtschaftlichen Gründen die Historie der Formel 1 löscht, die eng mit Monza verwoben ist. Da müssen aber die italienische Regierung und Ferrari mitziehen. Ich würde gerne ein Ferrari sehen, das sich dafür stark macht – wenn es den Monza-GP nicht mehr gibt, dann nehmen wir nicht an der Formel 1 teil.»

Von einem Ferrari-Boykott konnte natürlich nicht die Rede sein. Doch Ferrari-Präsident Sergio Marchionne sagte in Monza: «Ich erwarte, dass vernünftige Menschen zu einer vernünftigen Lösung finden. Und wenn ich von Vernunft spreche, dann schliesst das die Wichtigkeit dieser Rennstrecke für die Formel 1 mit ein. Es kann nicht sein, dass wir kein Rennen in Deutschland haben und dass der Lauf von Italien bedroht ist, wo doch zwei der erfolgreichsten Rennställe der Formel 1 in diesen Ländern zuhause sind. Das kann man nicht ignorieren. Wer immer hier die Entscheidungen trifft, der sollte das schon im Hinterkopf behalten. Denn ich bin sicher, ein Rennen auf eigenem Boden ist für Mercedes so wichtig wie für uns.»

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hielt fest: «Der Grosse Preis von Italien, das ist Monza, das will ich glasklar festhalten. Das einzige Bild, das ich in Maranello gefunden habe, das Enzo Ferrari an einer Rennstrecke zeigt – das ist aus Monza. Die Formel 1 birgt einen wertvollen Kern, und das sind Rennen wie Monza, Silverstone, Spa-Francorchamps, Hockenheim, Monaco. Diesen Kern gilt es zu bewahren. Wen nein Mensch seine Kultur verliert, dann verliert er seine Wurzeln, und ohne seine Wurzeln ist er nichts mehr. Wir müssen alles in unserer Macht stehende unternehmen, um diese Rennen zu verteidigen.»

Auch viele Fahrer sprachen sich für den Monza-GP aus. So sagte Ferrari-Star Sebastian Vettel: «Monza zu streichen, wäre eine wirklich unglaublich dumme Entscheidung. Was wir hier geniessen, das ist Formel 1 pur, das sind grosse Emotionen, das ist Herzblut, das ist Leidenschaft, dafür steht doch unser Sport. Monza ist ein Highlight mit seinen tollen Fans und mit seiner Tradition. Wenn wir dieses Rennen aus doofen Finanzgründen verlieren, dann bewegt sich die Formel 1 in die falsche Richtung.»

Im Fahrerlager von Monza behauptete Maroni nach einem Treffen mit Ecclestone dann: «Das Rennen von Monza ist zu 99,9 Prozent gesichert. Wir haben Bernie Ecclestone klargemacht, dass wir einen Handel wollen und dass wir das noch in diesem Jahr unter Dach und Fach bringen. Nun haben wir einige Monate Zeit, um das umzusetzen.»

Aber nun unterstellt Maroni im Rahmen einer Präsentation des italienischen Golf-Open, dass Ferrari zu wenig mache: «Ich habe die Worte vieler Fahrer sehr geschätzt, die sich für unser Rennen einsetzen. Monza ist nicht nur reines Geschäft, sondern eben auch Geschichte und Faszination. Aber wenn sich Ferrari ein wenig mehr für Monza ins Zeug legen würde, dann wäre das schon nicht schlecht.»

«Ich habe Bernie Ecclestone gesagt, dass er ein harter Typ sei, worauf er zu lachen angefangen hat. Aber ich bin das auch. Wir haben die Positionen geklärt und Zweifel ausgeräumt, vor allem die Befürchtung, es sei bereits beschlossene Sache, Monza fallen zu lassen. Wir werden uns im November oder Dezember wiedersehen und dann unterzeichnen. Das fehlende Geld? Das treiben wir bei einigen Sponsoren oder bei der Regierung schon auf.»

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