Rückkehr des Türkei-GP: Formel 1 aus Schaden dümmer?

Von Mathias Brunner
​Erleben wir im Dezember – wenn der endgültige Formel-1-WM-Kalender 2016 herauskommt – eine Überraschung? In der Türkei wird an der Rückkehr des Rennens bei Istanbul gearbeitet.

Anfangs September sagte Sadi Hezber, Circuit-Manager des «Intercity Istanbul Park», gegenüber SPEEDWEEK.com: «Der «Intercity Istanbul Park» besitzt noch immer eine FIA-Lizenz der Güteklasse 1, auf ihm könnten von der Anlage her in Zukunft wieder Formel-1-Rennen ausgetragen werden.»

Von 2005 bis 2011 fanden auf dem «Istanbul Park Circuit» (vormals «Istanbul Otodrom») sieben Läufe zur Formel-1-WM statt. An der Rennstrecke aus der Feder von Hermann Tilke gab es wenig auszusetzen – die Fahrer liebten die Bahn, besonders die Dreifach-Links namens Kurve 8 hatte es in sich.

Aber das Rennen wurde in Istanbul kaum beworben, die Tickets waren zu teuer, die Strecke lag zu weit von der türkischen Hauptstadt entfernt (45 Kilometer), rund um die Strecke im asiatischen Teil des Grossraums Istanbul gab es für Formel-1-Anhänger wenig zu unternehmen. Folge: dramatischer Zuschauerschwund. Teilweise kamen mehr Fans zu einem Wintertest in Spanien als zu einem Trainingstag in der Türkei.

Nach sieben Rennen war Feierabend, weil die Türken die Antrittsgebühr von gut 22 Millionen Dollar nicht mehr bezahlen wollten und Ecclestone keine Grands Prix mehr sehen mochte, die scheinbar unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden. Denn das sieht im Fernsehen jämmerlich aus.

Aber nun drängt sich die Frage auf: Wird die Formel 1 aus Schaden dümmer? Denn offenbar wird erneut mit den Türken verhandelt, um den WM-Lauf zurückzubringen.

Vural Ak, Vorsitzender von Intercity (Intercity hat das Management der Strecke Ende 2012 übernommen), behauptet auf dem News-Portal BGN, er habe mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone in London Verhandlungen zur Rückkehr des Rennens geführt.

«Die türkische Regierung sollte sich für das Rennen einsetzen, weil es sich um eine internationale Veranstaltung handelt» findet Ak.

Doch ob die Regierung mitzieht, weiss Ak erst am 1. November, wenn in der Türkei gewählt wird.

Bei einer Pressekonferenz in Istanbul prahlt Ak: «Wir brauchen nur eine Unterschrift, um wieder in das WM-Programm zurückzukehren.»

Die rund 100 Millionen US-Dollar Baukosten der Rennstrecke, getragen von der Istanbuler Handelskammer sowie vom türkischen Börsenverband, erwiesen sich als Fehlinvestition. Verhandlungen zur Weiterführung des Rennens scheiterten, weil die Türken nicht mehr bezahlen wollten.

Aber Vural Ak sagt: «Wir haben über den Zeitraum von sieben Jahren jeweils 13,5 Millionen Dollar gezahlt, das war die niedrigste Antrittsgebühr.» Bei einer Erhöhung der Forderung, so Ak, würden die Mehrkosten von seiner Organisation getragen.

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