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Adrian Sutil: «Japan wird für alle schwer»

Von Petra Wiesmayer
Adrian Sutil erlebte den Unfall von Jules Bianchi hautnah mit

Adrian Sutil erlebte den Unfall von Jules Bianchi hautnah mit

Vor einem Jahr verunglückte Jules Bianchi in Suzuka so schwer, dass er am 17. Juli diesen Jahres an seinen Kopfverletzungen starb. Am kommenden Wochenende fährt die Formel 1 wieder in Japan.

Adrian Sutil stand nur wenige Meter entfernt, als Jules Bianchi mit vollem Tempo in den Radlader krachte. Eine Runde zuvor war er mit seinem Sauber von der Strecke abgekommen und das Bergungsfahrzeug war dabei, sein havariertes Auto aus der Auslaufzone zu befördern.

«Das sind Momente und Ereignisse im Leben, die bestimmt prägen, die das Leben ein bisschen verändern, wenn man drüber nachdenkt», sagt Sutil im Hinblick auf den Grand Prix von Japan am kommenden Wochenende. «Solche Momente gehören leider auch zum Leben dazu. Es wird sicher ein anderes Gefühl sein, aber nicht nur für mich, sondern auch für viele andere, die indirekt mitbeteiligt waren: Der nächste Grand Prix in Japan wird sicher schwieriger für alle.»

Ganz verarbeitet hat der 32-Jährige die schrecklichen Bilder sicher bis heute nicht. «Wenn man so etwas live miterlebt, ist ein solches Erlebnis noch wesentlich intensiver. Das war ein extremer Unfall und es hat gedauert, bis einem solche Momente aus dem Kopf gehen. Ich würde nicht sagen, dass es ein bleibender Schock ist. Es öffnet einem die Augen, was wir da eigentlich tun.»

Adrian Sutil wird in seiner Rolle als Ersatzfahrer des Williams-Teams auch in diesem Jahr in Suzuka sein, gibt im Interview mit t-online.de aber zu, dass der Unfall vor einem Jahr ihn verändert hat. «Fakt ist, dass man in der heutigen Zeit in der Formel 1 verdrängt, dass es immer noch gefährlich ist. Solche Momente erinnern uns daran. Hier ist immer alles mehr oder weniger gut. Es wird einem schon so beigebracht, dass die Autos sicher sind, also glaubt man auch daran», sagt der Gräfelfinger. «Die Gefahr fährt aber mit und das Risiko ist sicherlich auch ein Teil der Formel 1. Solche Ereignisse sind aber immer sehr tragisch und verändern den Sport und die Sichtweise.»

Auch ein Unfall wie der von Jules Bianchi könne immer wieder passieren, glaubt Sutil. «Solange wir offene Cockpits haben, kann das immer wieder passieren. Allerdings kann auch mit geschlossenen Cockpits etwas passieren. Wenn man mit 300 oder schneller unterwegs ist, ist das einfach ein Risiko. Wenn man mit dieser Geschwindigkeit frontal in eine Wand oder in ein Auto fährt, gibt es keine Sicherheit. Das ist leider so.»

Ein Risiko, das Rennfahrer bewusst eingehen. «Ja, sonst würde ich es nicht machen», antwortete Adrian Sutil auf die Frage, ob auch er weiter dazu bereit sei. «Könnte ich es nicht mehr mit mir vereinbaren, säße ich nicht hier. Ich würde aufhören. Als ich entschieden habe, Rennfahrer zu werden, war ich mir bewusst, dass es ein Risiko gibt. Natürlich vergisst man, je länger nichts passiert. Solche Moment erinnern einen dann wieder daran, dass es nach wie vor ein gefährlicher Sport ist.»

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