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Ron Dennis: Gegen Kevin Magnussen nachgetreten

Von Mathias Brunner
Kevin Magnussen mit Ron Dennis

Kevin Magnussen mit Ron Dennis

​Was ist eigentlich mit McLaren-Mitbesitzer Ron Dennis los? Der Erfolgsmanager des zweitältesten Rennstalls macht fast jeden Tag Schlagzeilen – aus den falschen Gründen.

Fast jeden Tag verblüfft McLaren-Mitbesitzer Ron Dennis mit seinen Aussagen. Unlängst kritisierte er bei einem bei einer Rede in England anlässlich der Jahresversammlung der «Marketing Society» den Lebensstil von Lewis Hamilton: «Ich sehe ihn mit gemischten Gefühlen. Es war für alle eine interessante Erfahrung, aber das lief nicht immer sanft und harmonisch ab, und ich finde nicht alles gut, was er macht oder sagt.»

Ohne es zu sagen, spielt Dennis auf den Lifestyle von Hamilton an – Tattoos, Goldketten, Rapper-Freunde, Supermodel-Entourage, Jetset-Leben zwischen Monaco, Los Angeles und New York, Ausrutscher wie den Autounfall in Monte Carlo.

Ron Dennis findet: «Wäre er heute noch bei McLaren, dann würde er sich nicht so verhalten, wie er das nun tut. Aus dem einfachen Grund, weil wir es nicht erlauben würden. Er schüttelt nun einige Ketten ab, die er nicht haben wollte.»

Auf Fragen nach den Bemerkungen von McLaren-Chef Ron Dennis – er sei Ersatzvater gewesen und er schätze Lewis’ Lebensstil nicht, bei McLaren würde es so etwas nicht geben – muss Lewis Hamilton lachen: «Ersatzvater? Gibt es das überhaupt? Redet man nicht vielmehr von einer Ersatzmutter? Und würde das dann auf Ron zutreffen? Ich meine, was soll ich dazu sagen? Wieso redet er überhaupt über mich? Hat er vielleicht sonst nichts Positives zu vermelden? Nein, ich fühle mich wohl, so wie ich mein Leben lebe. So bin ich halt in dieser Phase meines Lebens, und alles ist gut. Ich sitze hier als dreifacher Weltmeister, also kann nicht alles falsch sein. Egal, was andere Leute sagen. Generell habe ich nicht das Gefühl, ich lebe mein Leben falsch. Ich bin nicht der Meinung, dass ich hier derjenige bin, der etwas ändern sollte.»

Hamilton spielt auf die schlecheste Formel-1-Saison von McLaren an, seit das Team 1966 Grand-Prix-Sport betreibt.

Ron Dennis verblüffte nicht nur die spanischen Medienkollegen damit, dass Fernando Alonso 2016 vielleicht ein Jahr Auszeit nehmen werde. Sein Starfahrer zeigte sich davon ahnungslos.

Zwischendurch bekräftigte Ron Dennis sein Veto, dass Honda 2016 kein anderes Team mit Motoren beliefern würde und wirft Fragen auf, wie zeitgemäss er als Leader noch ist: «Ich hasse Twittern und die ganzen sozialen Netzwerke. Das ist nicht der Weg für die Zukunft.»

Und zu schlechter Letzt tritt Dennis auch noch gegen Kevin Magnussen nach – der ausgerechnet an seinem Geburtstag und noch nicht einmal von Ron Dennis selber erfuhr, dass er 2016 als Fahrer nicht mehr erwünscht sei.

Ron Dennis über Kevin Magnussen: «Die Wahrheit ist, dass wir ihm eine Saison in der Formel 1 gegeben haben, gefolgt von glasklaren Zielen, die er erreichen musste. Und die hat er eben nicht erreicht. Wir unterstützen unsere Fahrer immer, selbst wenn einige unter dunklen Wolken das Team verlassen haben, es gibt also Ausnahmen der Regeln. Aber wir machen immer eine Menge für junge Fahrer. Wir haben die Karriere von Kevin bezahlt. Wir haben die Karriere von Lewis bezahlt. Wir haben die frühe Phase der Karriere von Nico Rosberg bezahlt, das vergessen die Leute.»

Ron Dennis will nicht davon sprechen, welche Ziele das bei Magnussen waren: «Das wäre unangemessen. Fragt ihn selber. Er ist sich dessen bewusst, und er weiss auch, dass er nicht so abgeschnitten hat, wie er das hätte tun müssen.»

Dennis räumt auch mit der Geschichte auf, die Hiobsbotschaft von McLaren sei aus heiterem Himmel gekommen: «Es ist schlicht lächerlich zu behaupten, die Nachricht, nicht mehr mit ihm zu arbeiten, sei eine Überraschung gewesen. Er wusste genau, dass die Vertragssituation zu einem bestimmten Zeitpunkt einer Benachrichtigung bedurfte, und er wusste auch, was da auf ihn zukommt.»

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