FIA-Urteil: Ferrari straffrei, Regellücke geschlossen

Von Mathias Brunner
Die FIA hat geurteilt

Die FIA hat geurteilt

​Die Rennkommissare haben beurteilt, was künftig in Sachen gemeinsamer Entwicklung der Formel-1-Boliden da ist. Fazit: Keine Strafe für Ferrari, aber die Regeln werden engmaschiger.

Die FIA-Rennkommissare Garry Connelly (Australien), Steve Stringwell und Derek Warwick (Grossbritannien) und Khaled Bin Shaiban (UAE) haben ihr Urteil gefällt, was die Bedenken von Mercedes angeht.

Zur Erinnerung – Mercedes-Renndirektor Toto Wolff hatte erklärt: «Wir müssen wissen, ob wir künftig mit anderen Rennställen Ressourcen teilen können oder sogar müssen. Wir reden hier von Technik und Personal. Es kann durchaus sein, dass wir an der Schwelle zu einem gewaltigen Wettrüsten stehen. Wenn das alles okay ist, was wir vermuten, dann muss man sich überlegen, wie man künftig mit Partner-Teams arbeitet, wie man Ressourcen einsetzt, wie man Personal ausbildet, wie man Infrastrukturen nutzt. Das könnte auch dazu führen, dass es bedeutet – wer am meisten Partner hat, der kann am schnellsten entwickeln.»

Zu diesem Wettrüsten wird es nicht kommen.

Denn die FIA hat ihr Urteil sehr vereinfacht so gefällt: Es wird rückwirkend keine Strafe für Ferrari und HaasF1 geben aufgrund einer sehr engen Zusammenarbeit, die möglicherweise in Graubereichen des Reglements stattgefunden hat.

Die FIA hat so gut wie allen Fragen von Mercedes zugestimmt, wie genau eine solche Kooperation ab sofort definiert werden muss. Mercedes hatte eine detaillierte Liste eingereicht, die Technikchef Paddy Lowe verfasst hatte.

Die wichtigsten Antworten, nach denen Mercedes gestrebt hatte:

Künftig muss ein Team alle seine Teile selber entwickeln. Es dürfen keine Aero-Teile gemeinsam entworfen oder getestet werden, weder im Windkanal noch virtuell in Form so genannter Flussdynamikberechnungen (CFD, computational fluid dynamics).

Einen Mitarbeiter kurzfristig auszuleihen, nur um in gleicher Funktion wieder zum ursprünglichen Rennstall zurückzukehren, ist verboten.

Ein neuer Bewerber (wie es HaasF1 ist) gilt reglementarisch als vollständiger Wettbewerber. Bislang galt: HaasF1 nimmt offiziell ja noch gar nicht an der WM teil, könnte theoretisch also tun und lassen, was das Team will.

Anders gesagt: Zwei Rennställe wie Ferrari und HaasF1 – ohne dass es dafür wohlgemerkt einen Beweis gibt oder ohne dass diesen beiden Rennställe ein Fehlverhalten nachgewiesen wird – könnten in Zukunft bei der aerodynamischen Arbeit nicht mehr zusammenspannen.

Die FIA wird alle möglichen Schlupflöcher einer solchen Kooperation schliessen.

Da die neue Direktive gilt ab sofort.

Die FIA-Regelhüter korrespondierten vor ihrem Urteil mit Ferrari, HaasF1, Red Bull Racing und Mercedes. Manor, Mercedes, Ferrari und Force India hatten sich schriftlich und vertiefend dazu geäussert.

Es wird keine Untersuchung möglicher früherer Ereignisse angestrengt. Es läuft also keine Untersuchung gegen Ferrari oder HaasF1, wie das teilweise und falsch im Fahrerlager des Yas Marina Circuit verbreitet worden ist.

Die Formel-1-Teams haben jedoch die Möglichkeit, gegen das Urteil der Rennkommissare vorzugehen und das Berufungsgericht der FIA zu bemühen.

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