Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Rätsel Racing-Raritäten: Eine peinliche Vorstellung

Von Mathias Brunner
​Weiss ist die Farbe der Unschuld, aber unschuldig am betreffenden Rennergebnis war dieser Fahrer damals leider nicht. Wer ist es? Wann und wo ist das Bild entstanden? Machen Sie mit!

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Viele Teilnehmer äusserten sich angetan über die Bildauswahl der vergangenen Woche, denn wir waren mitten in den Goldenen Tagen der Sportprototypen-WM. Das Helmdesign erinnert zwar ein wenig an Denny Hulme, aber auf unserem letzten Bild war ein anderer Racer am Werk: Steve McQueen mit seinem Porsche 908/2 (auch als «Flunder» bekannt) in Sebring 1970. Der Hollywood-Star teilte sich den Wagen mit Peter Revson, dem Erben des Revlon-Kosmetikimperiums. Und dieses Fahrerduo war nicht das einzig Ungewöhnliche an diesem Rennen.

Es war die Ära der atemraubenden Porsche 917 gegen die nicht weniger eindrucksvollen Ferrari 512, und beim Langstreckenklassiker auf dem US-amerikanischen Flugplatz starben die favorisierten Fünfliter-Renner weg wie die Fliegen.

Zuerst traf es Porsche: Elektrikprobleme am Wagen von Redman/Siffert, dann Aufhängungsdefekt, Pedro Rodríguez hatte einen Platten, das Auto von Elford/Ahrens schied durch Unfall aus.

Als es in die Nacht des Zwölfstundenrennens ging, führten drei Ferrari 512. Auf Rang 5: Ein von der Filmgesellschaft «Solar Productions» genannter Porsche 908 mit Steven McQueen (der mit einem eingegipsten linken Fuss fuhr, Folgen eines Motorradunfalls).

Nun traf es auch die Ferrari: Motorschaden bei Ickx/Schetty, Reparaturen bei Giunti/Vaccarella. Dann brachte Mario Andretti seinen Ferrari wegen Getriebeproblemen an die Box. Nun führten Siffert und Rodríguez (der Schweizer hatte das Auto gewechselt, um mit dem Mexikaner schneller Boden gut zu machen). Das Auto von Andretti war nicht mehr zu reparieren. Cheftechniker Mario Forghieri beschloss, den US-Amerikaner in den Wagen von Giunti zu setzen. Andretti begann eine wilde Aufholjagd.

Auf einmal war Leader Siffert ebenfalls wegen Aufhängungsproblems in der Box, und der Porsche 908 von McQueen/Revson führte sensationell. Andretti holte aber rasant auf, ging an Revson vorbei – und hatte zu wenig Sprit! Mario also ganz schnell an die Box, nachtanken, wieder Aufholjagd. In der letzten Runde des Zwölfstundenrennens holte Andretti die Führung zurück und gewann. Die Zuschauer waren hingerissen.

Das Zwölfstundenrennen von Sebring wird seit 1950 bis heute auf einem Gelände ausgetragen, das im Zweiten Weltkrieg als Hendricks Army Airfield bekannt war.

Steve McQueen fuhr den Porsche nicht noch einmal, die Versicherungsgesellschaft des Filmstars hatte genug gesehen – der Wagen wurde in Le Mans als Kamerafahrzeug eingesetzt, um sensationelle Aufnahmen für den Film «Le Mans» zu drehen. Trotz zahlreicher Filmwechsel kamen Herbert Linge und Jonathan Williams ins Ziel und wären eigentlich Neunte geworden (aufgrund mangelnder Distanz aber nicht gewertet). McQueen wurde von seinem Rennprojekt wegen der monatelangen, sündhaft teuren Dreharbeiten in Frankreich an den Rand des Ruins gebracht, heute gilt «Le Mans» als einer der besten Rennfilme, die je gedreht wurden.

McQueen, auf der Offroadmaschine so begabt wie im Rennwagen (die meisten Stunts auf dem Motorrad machte er selber), war zu seiner Zeit der grösste Kassenmagnet in Hollywood (Die glorreichen Sieben, Papillon, Bullitt). 1980 erlag er in Mexiko dem Krebs.

Peter Revson, Sohn von Charles Revson (dem Gründer des Kosmetikkonzerns Revlon), arbeitete hart daran, den Ruf eines Piloten loszuwerden, der mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden war. Er arbeitete sich über Amerika (CanAm, TransAm) nach Indy hoch und etablierte sich anfangs der 70er Jahre bei McLaren als Spitzenpilot in der Formel 1. Er kam im März 1974 bei Testfahrten in Kyalami/Südafrika ums Leben. Revson gewann zwei Grands Prix (Grossbritannien und Kanada 1973) und wurde 1972 sowie 1973 jeweils WM-Fünfter.

Dieses Mal haben wir es auch mit einem Schwergewichtler zu tun. Und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Weiss ist zwar die Farbe der Unschuld, aber unschuldig am betreffenden Rennergebnis war dieser Fahrer damals leider nicht.

Wer war es? Wann und wo ist das Bild entstanden?

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln!

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