Nico Rosberg, Lewis Hamilton: Jetzt tut es allen leid

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton und Nico Rosberg: Gleich scheppert es

Lewis Hamilton und Nico Rosberg: Gleich scheppert es

​Und wieder hat es zwischen den Silberpfeilpiloten gescheppert. Unterschied zu Spanien: Dieses Mal blieben beide Silberpfeilfahrer auf der Bahn. Nico Rosberg ist stinksauer.

Die übliche Medienrunde mit Nico Rosberg fiel aus. Der Deutsche verliess das Fahrerlager des Circuit Gilles Villeneuve, um einen Flieger zurück nach Europa zu erwischen. Seine Miene sagte viel. Da stellte sich sein Mercedes-Stallrivale Lewis Hamilton im Fahrerlager noch locker für Selfies zur Verfügung und blödelte mit Sebastian Vettel über das Verhalten von Möwen herum. Unterschiedlicher könnte die Gemütsverfassung der beiden Mercedes-Piloten nach dem Kanada-GP nicht sein.

Nico Rosberg sah die heisse Situation nach dem Start so: «Der Start von Sebastian war fabelhaft. Mein Start war okay, jener von Lewis wirklich übel. Ich lag dann auf dem Weg in die erste Kurve hinein auf der Aussenseite.»

Das klingt jetzt nicht wie ein wünschenwerter Platz Asphalt, aber wir geben zu bedenken: Die folgende Kurve führt nach rechts, da hat der aussen liegende Pilot theoretisch die bessere Linie.

Rosberg: «In Barcelona versuchte ich es auch aussen herum und das hat wirklich gut geklappt. Also habe ich das Gleich nochmals versucht, dann hat er zu einem beinharten Racing-Manöver gegriffen, unsere Auto berührten sich. Ich war wirklich stinksauer. Inzwischen muss ich sagen – so ist Racing nun mal. Ich muss es halt beim nächsten Mal besser machen, um nicht neben der Bahn zu liegen, sondern vorne zu sein.»

Lewis Hamilton in seiner Medienrunde, Stunden nach der Zielflagge von Montreal: «Was passiert ist, tut mir leid. Aber mir ging einfach der Raum aus. Mein Wagen untersteuerte und rutschte immer mehr nach aussen. Gleichzeitig ist halt die Aussenlinie immer die riskante, ich lag auf der Ideallinie. Das war keine Absicht. Ich bin erleichtert, dass kein Auto beschädigt worden ist.»

Teamchef Toto Wolff fand die Aktion «hart. Hamilton sagt, sein Auto habe untersteuert. Das würde ich auch sagen als Racer. Als Teamchef sage ich aber: Wenn du von den ersten beiden Startplätzen ins Rennen gehst, und nach der ersten Kurve liegen deine beiden Autos auf den Rängen zwei und nein, dann finde ich das nicht angenehm. Ich hatte ein Déjá-vu. So langsam, scheint mir, diskutieren wir fast nach jedem Rennen über so eine Situation.»

Wolff findet aber auch: «Kurve 1 in Kanada ist tückisch, und wenn du innen liegst, dann diktierst du eben auch die Linie.»

Die erste Wut, als gleich nach dem Rennen Rosberg noch von Adrenalin überströmt war, tat dem WM-Leader nachher leid: Zumal gerade im englischsprachigen Fernsehen die Anstalten ein wenig empfindlich sind, was die Verwendung von Kraftausdrücken angeht.

Nico im britischen Fernsehen: «Für meine farbenfrohe Sprache muss sich keiner entschuldigen, das mache ich schon selber. Im ersten Moment war mir nicht ganz klar, dass ich da einige Kraftausdrücke verwendet hatte. Aber Fakt bleibt, dass nach unserer Berührung das ganze Rennen ein einziger Krampf war. Zum Schluss wäre mir noch fast der Sprit ausgegangen.»

Aber so langsam muss sich Nico Sorgen machen: Er hat die Saison mit vier Siegen und hundert Punkten makellos begonnen. Aber in Spanien (Crash mit Hamilton), Monaco (Reifen- und Bremsprobleme) und Kanada (Hamilton tuschiert, Spritsorgen, dazu ein schleichender Plattfuss) sind nur weitere 16 hinzugekommen.

Der Vorsprung des WM-Leaders beträgt noch neun Zähler.
In Baku braucht Nico Rosberg ein Erfolgserlebnis.

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