Kritik an Abt-Rauswurf: «Angst vorm Sim-Racing»

Von Andreas Reiners
Daniel Abt

Daniel Abt

Daniel Abt wurde von Audi für einen misslungenen Scherz vor die Tür gesetzt. Einige Fahrer äußern sich zu dem Thema – und kritisieren die Reaktion.

Der Rauswurf von Daniel Abt sorgt weiter für Diskussionen, vor allen in den sozialen Medien. Viele Fahrer schweigen zu dem Thema, es gibt aber auch einige, die sich äußern. Und das in der Regel kritisch.

Audi hatte Abt nach dessen missglücktem Scherz beim virtuellen Formel-E-Rennen mit sofortiger Wirkung vor die Tür gesetzt.
Der aktuelle Formel-E-Meister Jean-Eric Vergne wetterte: «Es ist ein Spiel, das man ernst nehmen sollte, aber es ist ein SPIEL. Was ist mit den Fahrern, die absichtlich Unfälle bauen? Bekommen sie dann auch ihre reale Lizenz entzogen?»

Formel-E-Kollege Antonio Felix da Costa kündigte (wie andere auch) den Abschied vom Streaming an. «Tschüss Twitch, tschüss, Streams... Ich bin raus, auf nimmer wiedersehen.»

IndyCar-Pilot Conor Daly schrieb mit einer Portion Sarkasmus: «Überlegt euch mal die Geschichten, die wir in zehn oder 20 Jahren erzählen: 'Wir mussten drinnen bleiben, Masken tragen, sichergehen, dass wir das Coronavirus nicht bekommen. Oh, und wir mussten Videospiele korrekt spielen, weil wir sonst unseren Job verlieren.' Wo sind wir so verrückt geworden, dass ein Event, das zur Unterhaltung der Fans gedacht ist und in dem es um kein Geld und keine Preise im echten Leben geht, zum Todesurteil wird?»

BMW-Werksfahrer Connor de Phillippi hatte bereits vor dem Rauswurf von Abt, als der Deutsche einen fetten Shitstorm abbekam, kritisiert: «Wir sind ein paar Leute in derselben Situation, die etwas Spaß haben wollen. Aber was zuletzt passiert ist, sorgt dafür, dass ich fast Angst vorm Sim-Racing bekomme.»

Auch Sophia Flörsch schlug sich auf die Seite von Abt, für den die Formel-E-Karriere nach sechs Jahren und 63 Rennen erst einmal beendet ist.

«Jungs, es ist nur ein Spiel. Wie jeder in der Szene weiß, wurden Ghost Racer schon öfter genutzt. Fake eSport-Games», schrieb sie auf Twitter: «Es wird nicht kontrolliert. Zu viel Input für ein Spiel. eSports-Rennfahrer sind schneller als echte Rennfahrer. Es ist ihre Aufgabe! Daniel hat es nur provoziert. Vermischt nicht das virtuelle mit dem realen Leben.»


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