KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Formel E Rom: Chaos, Kollisionen und ganz viel Drama

Von Andreas Reiners
Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne

Jede Menge Drama und Chaos beim dritten Saisonrennen in Rom: Lucas di Grassi verliert den Sieg, die Mercedes-Teamkollegen crashen und Jean-Eric Vergne siegt nach einem Massencrash am Morgen.

Drama, Chaos und ganz viel Action in Rom! Der zweimalige Champion Jean-Eric Vergne hat sich den Sieg im dritten Saisonrennen gesichert, der Franzose gewann den Lauf, der hinter dem Safety Car zu Ende ging, im DS Techeetah vor dem Jaguar-Duo Sam Bird und Mitch Evans. Für Vergne ist es der zehnte Sieg seiner Karriere.

Funfact: Vergne war noch am Morgen in einen verrückten Massencrash verwickelt, als NIO-Pilot Oliver Turvey dem stehenden Boliden von Vergne ins Heck rauschte.

Das Trio profitierte in einer chaotischen Schlussphase davon, dass am Audi des zu dem Zeitpunkt führenden Lucas di Grassi ein Problem auftrat. Das führte zu einer Kettenreaktion inklusive einer Kollision der beiden Mercedes-Piloten Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries, die ebenfalls vorne mitmischten, womit das Feld teilweise noch ordentlich durchgemischt wurde.

Robin Frijns wurde im Virgin Vierter vor Sebastien Buemi im Nissan. Auf einen starken sechsten Platz fuhr DTM-Champion Rene Rast (Audi), der von Platz 20 aus ins Rennen gegangen war. Siebter wurde Pascal Wehrlein im Porsche. Auch Maximilian Günther fuhr als Neunter noch in die Punkte, es sind seine ersten beiden Zähler in diesem Jahr. Andre Lotterer (Porsche) kommt zwar als Neunter ins Ziel, rutscht aber wegen einer Fünf-Sekunden-Strafe noch deutlich aus den Punkten heraus.

«Ich habe ganz schön kämpfen müssen, habe aber meine Energie gut gemanagt. Es war nicht einfach und ich habe versucht, das Rennen irgendwie zu überstehen. Die Pace war gut, und darauf können wir aufbauen», sagte Rast.

In der Gesamtwertung eroberte Bird mit 43 Punkte die Führung voir Frijns (34) und de Vries (32). Rast ist als Sechster mit 21 Zählern der beste Deutsche.

Tückische Bedingungen

Die Bedingungen waren tückisch, die Strecke war teilweise nass, weshalb der Start hinter dem Safety Car erfolgte. Doch der erste Zwischenfall ließ nicht lange auf sich warten. Lotterer wollte einen frühen Angriff auf den Führenden Vandoorne starten, stieß aber zu spät in die Lücke, verschätzte sich und schob sich in die Bande und den Konkurrenten in die Auslaufzone. Lotterer fiel auf Platz sieben, Vandoorne auf Rang 13 zurück.

Die Führung übernahm Oliver Rowland, der Nissan-Fahrer kassierte aber wegen Überschreiten des Leistungsmaximums eine Durchfahrtsstrafe, so dass di Grassi plötzlich ganz vorne war vor Vergne, Frijns, de Vries und Wehrlein.

Die Bedingungen blieben bei leichtem Nieselregen schwierig, die Spitzengruppe hing eng zusammen, mit zehn Autos innerhalb von nur sechs Sekunden. Das bedeutete auch Konsequenzen für den Attack Mode, den die Fahrer zweimal aktivieren müssen, denn der Bereich lag sehr weit außerhalb in der Kurve rund um den Obelisken. Nach der ersten Attack-Mode-Phase lag dann auch Vergne vor Frijns, di Grassi, de Vries und Bird.

Bitter für Lotterer: Er fiel im Laufe des Rennens weiter zurück und kassierte auch noch eine Fünf-Sekunden-Strafe für die Kollision mit Vandoorne.

Die Spitzengruppe lieferte sich sehenswerte Kämpfe mit einigen Positionswechseln. Rund zwölf Minuten vor dem Ende hatten sich alle Fahrer vorne den Extra-Boost gegönnt, und es blieb eng und dramatisch: Vergne lag vor di Grassi, de Vries, Bird und Vandoorne.

Knapp sieben Minuten vor dem Ende überschlugen sich dann die Ereignisse: Zunächst ging di Grassi an Vergne vorbei, doch wenig später wurde der Brasilianer mit technischen Problemen langsamer.

Das wiederum führte dazu, dass Vandoorne sein Auto verlor, da er den Audi zu spät sah. Bitter: Sein Mercedes-Teamkollege de Vries fuhr dem Belgier ins Heck und fiel ebenfalls aus. Das Rennen wurde schließlich hinter dem Safety Car beendet.

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