Dramatisches Saisonende
Simo Kirssi verpasste den Titel nur knapp
Dramatischer hätte das Wochenende für BMW-Werksfahrer und Titelverteidiger Simo Kirssi nicht enden können: Der 29-jährige Finne war nach seiner Handverletzung wieder fit und hoch motiviert.
Das Rennen begann für Kirssi ideal: Er führte bereits nach der ersten Runde mit 20 Sekunden Vorsprung auf das Verfolgerfeld. Zur Rennmitte brach ihm die Befestigung der Gabelbrücke im Lenkkopf. Das Motorrad wurde daraufhin fast unfahrbar. Das BWM-Team versuchte das Problem bei einem Boxenstopp zu beheben, was aber nicht gelang. Kirssi musste aufgeben. Dieser Materialfehler hat ihn letztendlich den Titel gekostet. «Natürlich bin ich enttäuscht. Ich hatte mich sehr gut auf diesen Showdown vorbereitet und habe mich vor und auch während des Rennens super gefühlt. Vom Start bin ich auch perfekt weggekommen. Es wären optimale Bedingungen gewesen», so der Finne.
Kornel Nemeth musste nach dem Ausfall Kirssis nur noch Zweiter werden, um das Titelrennen für sich zu entscheiden. Der Franzose Nicolas Deparrois kämpfte bis zum Schluss mit Nemeth um den zweiten Platz. Am Ende setzte sich der Ungar durch und wurde Zweiter hinter Antoine Letellier.
Der zweite Platz von Nemeth, bereinigt durch das Streichresultat des bis dato in der Meisterschaft Führenden Simo Kirssi, bedeutete Punktgleichheit zum Saisonende. Gemäss Reglement gewinnt derjenige die Meisterschaft, der das bessere Resultat beim letzten Rennen erzielt. Bitter ist, dass Kirssi mit drei zu zwei Siegen in der Siegerbilanz erfolgreicher war.
BMW-Teamchef Wolfgang Fischer nach dem Rennen: «Ich möchte Simo auf jeden Fall zum Vizetitel gratulieren. Er hätte es verdient gehabt, in Schefflenz zu gewinnen und mit dem Sieg die Meisterschaft souverän heim zu fahren. Es scheint Schicksal gewesen zu sein, dass es wegen solch eines ungewöhnlichen Materialfehlers nicht geklappt hat. An Simo hat es jedenfalls nicht gelegen und auch nicht an der Leistung des Teams. Wir müssen jetzt nach vorne blicken und uns auf das Europafinale konzentrieren. Denn auch dort haben wir einen Titel zu verteidigen.»
2. Kornel Nemeth (H), KTM
3. Nicolas Deparrois (F), Gas Gas
4. Christian Weiss (D), TM
5. Erik Müller (D), Kawasaki
2. Simo Kirssi (FIN), BMW, 135
3. Nicolas Deparrois (F), 103
4. Christian Weiss (D), 91
5. Andreas Boller (D), 89
6. Antoine Lettelier (F), 84
7. Bert Meyer (D), 76
8. Andreas Schulz (D), 73
9. Mickael Musquin (F), 71
10. Stefan Ludwig (D), 63