Beitske Visser: Schnelle Blondine überzeugt

Von Vanessa Georgoulas
Beitske Visser überzeugte bei ihrem GP3-Debüt mit einem grossen Kampfgeist

Beitske Visser überzeugte bei ihrem GP3-Debüt mit einem grossen Kampfgeist

Das vor wenigen Wochen neu gegründete GP3-Team von Hilmer Motorsport feierte seine Rennpremiere in der GP3-Serie. Das beste Ergebnis gelang Gaststarterin Beitske Visser mit Platz 15 im zweiten Lauf.

Mit einer sehr kurzen Vorbereitungszeit von sieben Wochen ging die Mannschaft von Franz Hilmer am vergangenen Wochenende in Barcelona erstmals in der GP3-Serie an den Start. Doch nicht nur das Team war ein Neuling in der Nachwuchsserie, die im Rahmen der Formel 1 Weltmeisterschaft unterwegs ist. Auch für seine drei Fahrer war es der erste GP3-Auftritt.

Bereits im Vorfeld des Rennens hatte das Team Ivan Taranov und Nelson Mason als Fahrer für die gesamte Saison bestätigt. In Barcelona griff mit Beitske Visser erstmals eine Dame ans Steuer eines Hilmer-Boliden. Während Taranov und Mason sich bereits bei den Testfahrten in Spanien im April an das Auto gewöhnen konnten, konnte die Ex-Red-Bull-Juniorin erst im Training am Freitag ihre ersten Runden im GP3-Auto drehen.

Beitske Visser mit grossem Kampfgeist

Die 19-Jährige Niederländerin machte sich Runde für Runde vertrauter mit ihrem Fahrzeug und konnte gut mit ihren Gegnern, die mehr Erfahrung in einem GP3-Auto gesammelt hatten, mithalten. In den beiden Rennen konnte Visser Platz um Platz gut machen und hatte in den Zweikämpfen unter anderen mit Jan Mardenborough eine starke Leistung gezeigt und grossen Kampfgeist bewiesen. Die neben Carmen Jorda einzige Dame im Feld beendete das Rennen am Samstag auf Platz 20 und konnte am Sonntag sogar bis auf Rang 15 vorfahren.

Visser gestand hinterher unumwunden: «Es war kein einfaches Wochenende für das Team und für mich. Die Mannschaft war neu und ich bin das Auto vorher noch nie gefahren. Aber während des Wochenendes haben wir grosse Fortschritte gemacht. Letzten Endes denke ich, dass wir gute Ergebnisse hatten, dafür, dass es unsere erste GP3-Teilnahme gewesen ist.»

Die Probleme begannen schon im Training, wie Visser erklärt: «In der Qualifikation ist es nicht ganz so gut gelaufen weil ich im zweiten Sektor im Verkehr steckte und ich deshalb nur auf Platz 24 kam. Im ersten Rennen war mein Start nicht so gut und ich habe ein paar Plätze verloren. Aber während des Rennens konnte ich wieder einige Autos überholen und kam als Neunzehnte ins Ziel. Das zweite Rennen war sehr schwierig weil wir mit Trockenreifen auf der nassen Strecke unterwegs waren. Aber ich habe es ganz gut hinbekommen und kämpfte mich bis auf den 15. Platz vor.»

Deshalb fällt Vissers Gesamtbilanz auch positiv aus: «Ich bin zufrieden mit dem Fortschritt, den wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ich möchte mich allen bei Hilmer Motorsport und bei meinen Sponsoren bedanken, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, beim Rennwochenende in Barcelona dabei zu sein.»

Nelson Mason im Pech

Nelson Mason erwischte einen schwierigen Start in die Saison und konnte sein wahres Potenzial nicht zeigen. Im Training am Freitag hatte er einen Reifenschaden und landete 15 Minuten vor dem Ende im Kiesbett. Glücklicherweise wurden dabei weder Fahrer noch Fahrzeug ernsthaft verletzt oder beschädigt.

Nach einer nachträglichen Bestrafung nach dem Zeittraining musste der Kanadier das erste Rennen von Startplatz 23 in Angriff nehmen und konnte sich am Ende bis auf Position 17 vorarbeiten. Da es in der Nacht zum Sonntag geregnet hatte, war die Strecke zum Start des zweiten Rennens noch nass und rutschig. Alle Fahrer waren mit Slicks auf der abtrocknenden, aber doch glatten Strecke unterwegs, und es kam zu einigen Ausrutschern.

Leidtragender dabei war Mason, der getroffen wurde wobei seine Lenkung beschädigt wurde. Deshalb musste er das Rennen vorzeitig beenden. Nichtsdestotrotz zeigte Mason eine gute Leistung das gesamte Wochenende und mit etwas mehr Glück wären Platzierungen im Bereich der Top 10 möglich gewesen.

Mason seufzte nach dem ersten Rennwochenende: «Wir wurden wirklich vom Pech verfolgt: Ein früher Reifenschaden im Training und ein hartes Qualifying, in dem ich nicht alles aus den Reifen rausholen konnte. Ich hatte ein starkes erstes Rennen am Samstag, in dem ich sechs Plätze gut machen und bis auf Position 17 vorfahren konnte. Aber dann kam das Pech zurück im zweiten Rennen am Sonntag.»

Trotzdem weiss Mason auch: «Ich weiss, dass wir weiter machen werden, um stärker zurückzukommen und ich freue mich schon auf Österreich. Ich kann meiner Familie, meinen Sponsoren und Hilmer Motorsport nicht genug für deren Unterstützung danken!»

Ivan Taranov: Ärgerliche Durchfahrtsstrafe im zweiten Lauf

Ivan Taranov, der ebenfalls ein Rookie in der GP3-Serie ist, musste sich erst an den hohen Level in der Nachwuchsserie gewöhnen und vieles Neues lernen. Aufgrund eines Getriebeschadens im Qualifying konnte er nur fünf Runden drehen. Seine Mechaniker konnten sein Auto für das Rennen, das nur wenige Stunden später stattgefunden hatte, reparieren und so konnte der junge Russe in sein erstes GP3-Rennen starten, das er auf Platz 22 beendete.

Im zweiten Rennen am Sonntag musste Taranov eine Durchfahrtsstrafe absolvieren, da beim Vorstart ein Mechaniker unerlaubterweise zu lange an seinem Auto gearbeitet hatte. Aufgrund des dadurch entstandenen Rückstands kam er nur auf Platz 20 ins Ziel.

Hinterher konzentrierte sich der Fahrer mit der Nummer 17 auf die positiven Aspekte seines GP3-Debüts: «Zusammen mit den Ingenieuren konnten wir uns im Laufe des Wochenendes im Hinblick auf die Fahrzeug-Abstimmung verbessern. Mit den Daten, die meine Teamkollegen und ich sammelten, konnten wir das Auto besser und etwas schneller machen. Ich musste auch an meinem Fahrstil arbeiten und konnte dann näher an meine erfahreneren Teamkollegen rankommen. In den beiden Rennen ist es nicht ganz so gut gelaufen, aber wenn wir uns weiter so entwickeln, denke ich, dass wir in den nächsten Rennen bessere Ergebnisse einfahren können. In dieser Meisterschaft ist alles neu für mich und ich werde mit meinen Teamkollegen und Ingenieuren hart dafür arbeiten, dass wir uns schneller anpassen können.»

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