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Der zweite Saisonstart

Von Oliver Runschke
Am Wochenende darf Timo Bernhard wieder ans Mikro

Am Wochenende darf Timo Bernhard wieder ans Mikro

Nach dreimonatiger Pause geht die Grand-Am-Saison am Wochenende in Virginia eigentlich erst richtig los.

Dass die 24h von Daytona innerhalb der Grand-Am einen Sonderstatus haben, zeigt sich schon am Kalender. Gut drei Monate nach dem Saisonstart in Daytona startet die Grand-Am am Wochenende in Virginia mit dem zweiten Rennen in einen gewohnten Rhythmus. 33 Daytona Prototypen und GT sind für das Rennen auf dem Virginia International Raceway (VIR) gemeldet. Keine schlechte Starterzahl, wenn man aber die 45 Fahrzeuge in betracht zieht, die im letzten Jahr in Virginia ins Rennen starteten, macht sich auch hier ein nicht unwesentlicher Rückgang bemerkbar.

Nach dem Porsche-Triumph in Daytona war das Geschrei der Gegner gross. Der Druck auf die Grand-Am stieg. Die gab nach und bremste die mit dem Vierliter-Sechszylinder-Boxer ausgerüsteten Teams von Brumos und Penske gehörig ein. Ab dem Rennen in Virginia dürfen die Porsche-Motoren Ihre Kraft nur noch über fünf Gänge an die Hinterachse abgeben, nicht mehr über sechs Fahrstufen wie bisher. Zudem wurde die maximale Drehzahl der Porsche-Motoren weiter reduziert.

Penske-Pilot Timo Bernhard hat seinen Penske-Riley bereit mit dem Fünf-Gang-Getriebe in Homestead getestet und ist nicht übermässig begeistert von den Änderungen: «Unsere Ingenieure prophezeien das Virginia von der Charakteristik ohnehin eine der schwierigsten Strecken für uns ist. Mit dem Fünfganggetriebe passt nun die gesamte Abstufung nicht mehr, mit der jetzigen Getriebeabstufung kommen wir nur schwer aus der Boxengasse heraus.»

Damit machen die Porsche-DP-Piloten nun eine leidvolle Erfahrung, die in den letzten Jahren schon die Porsche GT-Piloten machten: In Daytona gehen die Porsche-Motoren auf den Vollgaspassagen wie die Hölle - und werden in der Folge schlimmstenfalls eingebremst. Auf den vielen winkligen Kurse, die den Grossteil des Kalenders ausmachen, profitieren die Gegner mit den drehmomentstarken US-V8-Motoren.

Romain Dumas setzt auf die anspruchsvolle Streckenführung in Virginia, einer der beliebtesten Strecken im Kalender: «Das ist eine Fahrerstrecke, die schwierig ist und sehr viel Spaß macht. Auf solchen Strecken fühlen Timo und ich uns besonders wohl.»

Nicht nur über die anspruchsvolle Streckencharakteristik dürfen der Franzose und Timo Bernhard sich freuen, sondern auch über einen neuen Hauptsponsor. Für den Rest der Saison ist der Riley-Porsche in schwarz / rot lackiert, den Hausfarben des neuen Mobilfunksponsors «Verizon Wireless».

In der GT-Klasse sind mit Wolf Henzler und Dirk Werner die beiden erfolgreichsten Grand-Am-Porsche-Piloten der vergangenen Jahre zurück. Die beiden ALMS-Teamkollegen sind allerdings in der Grand-Am auf unterschiedlichen Fahrzeugen unterwegs und hoffen in Virginia auf mehr Glück als zuletzt bei den ersten drei ALMS-Rennen. Werner und Henzler können in dieser Saison allerdings nicht aktiv um die Meisterkrone mitfahren, sondern nur Schützenhilfe für Ihre Teamkollegen leisten. Terminüberschneidungen mit der ALMS macht die Teilnahme an der kompletten Grand-Am-Saison unmöglich. Porsche-Werksfahrer Henzler teilt sich einen Farnbacher-Loles-Porsche 997 GT3 Cup Grand-Am mit Eric Lux, Dirk Werner tritt im Schwesterauto gemeinsam mit Leh Keen an.

Für das Rennen in Virginia ist Dirk Werner optimistisch: «Wir sind in den beiden letzten Jahren in Virginia recht gut gewesen, 2007 haben wir gewonnen und im letzten Jahr standen wir auf der Pole. Unserem GT-Porsche liegt die Strecke recht gut.»

«Die Strecke ist eine Kombination aus allem,» ergänzt Wolf Henzler. «Schnelle wie auch langsam Kurven, dazu eine lange Gerade.»

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